: zur person
Boris Groys
Boris Groys (geb. 1947) war vor seiner Einreise nach Deutschland 1981 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Leningrad und am Institut für angewandte Linguistik an der Universität Moskau. Seit 1994 ist er Professor für Philosophie und Medientheorie an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Von seinem erst kürzlich angetretenen Amt als Rektor der Akademie der Bildenden Künste in Wien musste er jetzt zurücktreten, weil seiner Freistellung in Karlsruhe nicht zugestimmt wurde. Bekannt wurde Groys in Deutschland durch seine erhellenden Bücher über postmoderne Kunst und Soz-Art in Russland. In seinem jüngsten Buch „Unter Verdacht. Eine Phänomenologie der Medien“ (Hanser, München 2000, 231 Seiten, 35,97 DM) argumentiert er gegen die These des Dekonstruktivismus und radikaler Medientheorien, dass nichts hinter den Zeichen steckt als weitere Zeichen und das Medium die Botschaft sei. Die Popularität der Figur des Verdachts im Detektivroman und in Hollywoodfilmen beweist für ihn, dass uns nach wie vor interessiert und interessieren sollte, welche politischen, sozialen und ökonomischen Interessen hinter den Bildern stecken.
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