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dieser verdammte krieg (xv)

WIGLAF DROSTE führt heute das Kriegstagebuch der taz.

Betr.: Franz Josef McCartney

Franz Josef Wagner ist der König des offenen Milzbrandbriefes. Oft sind es Frauen, die der Bild-Kolumnist mit Depeschen belästigt, die „das modrige Bukett einer spermafeuchten Unterhose verströmen“, wie Kollege Fritz Tietz diagnostizierte. Im Krieg wird der Ranzlappen zum Hornisten.

Weil John le Carré sich gegen militärische Abenteuer in Afghanistan aussprach, bekam auch er Post von Wagner. „Am Leben zu bleiben bedeutet zu töten“, goebbelste Wagner, und le Carrés Wunsch nach Versorgung afghanischer Zivilisten kanzelte er so ab: „Das alles geschieht – mit der einen Hand. Die andere Hand muss frei sein, um den Feind zu besiegen bzw. zu töten.“

Paul McCartney sieht das ganz genauso. Der ehemalige Kitschbeauftragte der Beatles schrieb eine Kriegserklärung: „We‘re gonna fight for our right to live in freeeeedom!“ Es klang wie Hasselhoffs „I‘ve been looking for freedom“, nur noch ein bisschen aggressiver. In New York organisierte McCartney ein Durchhaltekonzert, in dessen Verlauf auch ein achtjähriger Junge präsentiert wurde, dessen Vater als Feuerwehrmann am 11. September ums Leben gekommen war. Der Junge sagte seinen Namen und dass er seinen Daddy liebt.

Die ihn dort hinschoben, sind Perverse – Kindesmissbraucher, nichts sonst, und werden frenetisch beklatscht. Dass auch Mick Jagger und Bruce Springsteen mit von der schmierigen Partie waren, kann nur Leute verwundern, die sich über die Gehirne von Rockmusikern illusionäre Vorstellungen machen. David Bowies Mitmacherei betrübte mich aber doch. Oder ist „We can be heroes for just one day“ doch gar nicht feuerwehrfreundlich gemeint?

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