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Austritte bei Grünen und SPD

■ Nur der PDS verschafft der Krieg neue Mitglieder

Die Lübecker Grünen haben Joschka Fischer schon Stadtverbot erteilt, beim Landesverband Baden-Württemberg sind bereits 80 Mitglieder ausgetreten. Die Bremer Grünen sind nicht ganz so stark von Austritten wegen des Bundeswehreinsatzes im Anti-Terror-Krieg gebeutelt: Fünf der insgesamt 483 Mitglieder in Bremen traten in den letzten Wochen aus der Partei aus, immerhin ein Prozent„Einige können nicht mehr nach der Bundestagsentscheidung für den Einsatz“, bedauert Jörn Hansen, in der Landesgeschäftsstelle für Mitgliederbetreuung zuständig. Ein Mitglied ist laut Hansen sogar ausgetreten, da die Grünen zu lange gezögert hätten, sich für den Krieg in Afghanistan auszusprechen. Allerdings gebe es noch Austrittsdrohungen von Mitgliedern. Sie wollten bis zum Wochenende warten wollen, wenn in Rostock der Bundesparteitag der Grünen beginnt.

Auch die Bremer SPD hat Federn lassen müssen. „Maximal fünf Genossen“ hätten die Partei seit dem 11. September wegen des Kriegskurses der Bundesregierung verlassen, vermeldet die Landesgeschäftsstelle. In Bremen hat die Partei 6.900 Mitglieder.

Einzig die PDS kann als „Kriegsgewinnler“ gelten. In den vergangenen Tagen hat es sechs Neueintritte gegeben, sagt Landeschef Klaus Rainer Rupp. Die Partei hat in Bremen 190 Mitglieder. Rupp: „Viele Menschen glauben eben wie wir, dass Krieg keine Probleme löst.“ ksc

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