Trübsal im Tresor

■ 171 Millionen Plus: Haspa leidet Not

Die Börsenflaute und Insolvenzen im Mittelstand trüben das Geschäft der Hamburger Sparkasse. „Das 1. Quartal 2002 ist verhalten gestartet“, berichtete der Vorstandssprecher der Haspa, Karl-Joachim Dreyer, gestern bei der Bilanzpressekonferenz 2001. Das Vorjahr schloss mit einem satten Rückgang um 31,6 Prozent ab, mit einem Überschuss von nur noch 171 Millionen Euro ist Dreyer denn auch „nicht zufrieden“.

Zugleich verzeichnete die größte deutsche Sparkasse 2001 einen Anstieg der Kundengelder um 12,8 Prozent auf fast 20 Milliarden Euro. Dabei erlebten die Spareinlagen eine Renaissance: Ihr Bestand stieg um neun Prozent auf 6,9 Milliarden Euro. Das Kundenkreditgeschäft legte in diesem Umfang auf 21,4 Milliarden Euro zu. Gewerbetreibende nahmen für 6,1 Milliarden Euro Kredite in Anspruch, ein Zuwachs von fast 18 Prozent.

Unzufrieden zeigte sich der Haspa-Chef, der am 2. Mai zum neuen Präses der Hamburger Handelskammer aufsteigen soll, auch mit den Verwaltungskosten, die um 7,3 Prozent auf 614 Millionen Euro zulegten. Er begründete den Anstieg unter anderem mit den Kosten der Euro-Einführung sowie einem neuen Entgeltsystem für Mitarbeiter.

Einsparungen von 50 Millionen Euro erhofft sich Dreyer aus einer geplanten Anbindung an ein Verbandsrechenzentrum. Dadurch würde sich die Zahl der IT-Mitarbeiter von 420 auf bis zu 120 verringern. Es solle aber keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Die Haspa, die im Juni ihr 175-jähriges Jubiläum feiert, beschäftigte Ende 2001 mehr als 5000 Mitarbeiter. lno/taz