: Olympia für mehr Spaß an Mathe
■ Bremens meiste Preisträger kommen vom Ökumenischen Gymnasium, der beste aber vom Kippenberg. Und der erste Känguru-Schüler vom Rübekamp. „Mathe-Olympiade“ kommt 2003 nach Bremen
Wenn man sich die Liste der Preisträger an der diesjährigen „Mathe-Olympiade“, einem bundesweiten Schülerwettbewerb in Mathematik, anschaut, dann scheint auf einen Blick klar: Die jungen Genies sitzen am Ökumenischen Gymnasium und mehrere auch an der Freien Evangelischen Bekenntnisschule. In den Jahrgangsstufen 5 bis 8 kommen 20 Preisträger vom ÖG, sieben von der Bekenntnisschule, dagegen „nur“ sechs vom Kippenberg-Gymnasium.
Wenn am Sonntag die Sieger der oberen Klassenstufen nach Hamburg zum Bundeswettbewerb fahren, dann sieht die Lage allerdings anders aus: Es gibt einen ersten Preis im 13. Jahrgang, und den hat Benjamin Teuber vom Kippenberg geholt. Im 12. Jahrgang ist einziger Preisträger Christoph Hertzberg vom Gymnasium Horn, im 11. Jahrgang Philipp Cordes vom Alten Gymnasium.
Offenbar wird die Teilnahme an dem Wettbewerb in den beiden privaten Schulen (und am Schulzentrum Habenhausen) mehr gefördert als anderswo. „Wir haben mit der ganzen Klasse den Vorbereitungstest geschrieben“, sagt zum Beispiel Nele Demedts - in der 7. Klasse am ÖG. Sie hat dann bei der „Olympiade“ einen Anerkennungs-Preis bekommen, obwohl der Mathematik „nicht wirklich“ ihr oberstes Interesse gilt. Lieber geht sie Reiten oder spielt Klavier. Oberstufen-Preisträger Benjamin Teuber ist da eher eine „klassische“ Begabung. In Fächern wie Physik, Mathe und Informatik schwankt er zwischen Eins plus und Eins minus. Woher die Begabung kommt? „Ich glaube, ich habe das von meiner Großmutter“, sagt er. Die studierte Physik in einer Zeit, in der Frauen da noch die absolute Ausnahme waren. Und hat, als sie auf den Grundschüler Benjamin aufpassen musste, ihn „angesteckt“. Preisträger Benjamin Teuber will nach dem Zivildienst Naturwissenschaften studieren. Sein Ehrgeiz: In Hamburg in der kommenden Woche einen ersten Preis zu machen. Das bringt ein Stipendium bei der Studienstiftung.
Mit wachsendem Erfolg versucht Wilfried Kurth, Lehrer am Ökumenischen Gymnasium, Bremens Mathe-Pauker für den bundesweiten Wettbewerb zu begeistern. In diesem Jahr fährt ein Vertreter der International University (IUB) mit nach Hamburg. Die private Uni interessiert sich für die besten Köpfe unter Deutschlands SchülerInnen. Fürs kommende Jahr, da ist Kurth ganz stolz, hat er den Bundeswettbewerb nach Bremen holen können. Die IUB würde die Schüler gern in ihren Räumen empfangen.
Zeitleich mit dem bundesweiten Mathe-Wettbewerb hat Bremen sich in diesem Jahr erstmals an dem weltweiten Mathe-Wettbewerb „Känguru“ beteiligt. Die Initiative kommt, wie offensichtlich ist, aus Australien. Prof. Thomas Risse von der Hochschule hat den Bremer Part organisiert. Dieser Wettbewerb richtet sich an Studierende und SchülerInnen der Oberstufe. Kürzlich konnte der Rektor der Hochschule, Roland Mönch, den Bremer Preisträgern gratulieren: Es sind die Studenten Michael Kempf und Markus Krämling - beide Hochschule Bremen - und der Schüler Kolja Braden aus der 12. Klasse des Schulzentrums Rübekamp. Die erste „Känguru“-Runde war noch relativ klein: Nur etwa 40 Studenten und Schüler haben sich beteiligt. Von der Universität Bremen hat dabei niemand in die Räume der Hochschule gefunden, obwohl - im Unterschied zu der „Olympiade“, wo es um die Ehre geht - mit großem Geld gelockt wurde: 1.500 Euro ist der Hauptpreis, der Schüler kriegt für seinen 3. Platz immerhin 500 Euro. Kolja Braden (Lieblingsfach und Hobby: Sport) hat sich natürlich gefreut und doch „sehr gewundert“, dass er in der Konkurrenz der Studenten so gut abgeschnitten hat. Im nächsten Jahr will er wieder dabei sein - an der Mathe-Olympiade „nur, wenn es etwas Gutes zu gewinnen gibt.“ K.W.
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