: 20 jahre gallige volksvertreterinnen: der große grüne taz-fotoroman (folge 19: 2000)
In der zweiten Jahreshälfte brachte die GAL die Verhältnisse in der Tat zum Tanzen – intern. Am 9. September hatte sich die Linke Antje Radcke als neue Parteichefin knapp gegen Heike Opitz durchgesetzt. Diese, Kandidatin von Krista Sager und der Grünen Jugend, hatte zwar im ersten Wahlgang vorne gelegen, der jedoch wegen Unregelmäßigkeiten annulliert worden war. Monatelang warfen sich daraufhin Realos, Linke und Junggrüne gegenseitig Lug und Trug vor, auch das Landesschiedsgericht vermochte nicht aufzuklären, ob und wer wie manipuliert haben könnte. Derweil wartete die staunende Öffentlichkeit – zu Beginn des Vorwahlkampfes für die Bürgerschaft – vergebens auf Programmatisches. Schließlich wurde am 9. Dezember nochmal gewählt, Opitz trat nicht mehr an, nunmehr unbezweifelbar wurde Radcke zur Vorstandssprecherin der GAL gewählt, gleichberechtigt mit dem Realo Kurt Edler (Foto), der das Duo flugs zum „besten Landesvorstand aller grünen Zeiten“ erklärte. Er sollte sich täuschen: Elf Monate später wurde das Spitzenpaar von der Basis in die Wüste geschickt. SMV / FOTO: HENNING SCHOLZ Morgen: Letzte Folge - 2001
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