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Der schwierige Alltag im Reich der Kims

Eine typische Arbeitswoche für Funktionäre sieht in Pjöngjang nach Berichten von Einheimischen so aus: vier Tage normale Arbeit, ein Tag körperliche Betätigung, zum Beispiel Kanäle säubern, Straßen reinigen, Unkraut jäten. Am Samstag müssen alle einen halben Tag die Lehren des verstorbenen „großen“ Kims und des gegenwärtig regierenden „lieben“ Kims oder die internationale Lage studieren. In jüngster Zeit stehen auch Themen wie moderen Technik auf dem Lehrplan. Städter haben zwei Wochen Urlaub, Frauen im Herbst zusätzlich eine Woche, um das Wintergemüse einzulegen.

Familienleben: Viele Ehen werden von den Eltern arrangiert. Die Regierung ermuntert zu vielen Kindern. Scheidungen sind möglich, aber sehr kompliziert. Wer Ehebruch begeht und dies öffentlich macht, muss im schlimmsten Fall mit Umerziehungslager rechnen. Diskrete Affären hingegen sind weit verbreitet. Fast alle Frauen, die unverheiratet schwanger werden, müssen abtreiben.

Alle Wohnungen wurden bislang von den Arbeitseinheiten zugeteilt. In letzter Zeit ist ein grauer Markt entstanden. Apartments können nun weiter vermietet werden. Wer viel Geld und Beziehungen hat, kann eine Wohnung kaufen.

Ein Kilogramm Reis guter Qualität kostet auf dem freien Markt mittlerweile zwischen 40 und 60 Won – rund ein Drittel eines Monatslohnes. Viele Behörden versuchen, zusätzliche Einnahmequellen zu finden, um das Einkommen ihrer Angestellten aufzustocken. Sie eröffnen zum Beispiel Restaurants. Der Botanische Garten von Pjöngjang verkauft unter anderem Heiltees, Kräuterschnäpse und Ginsengpulver. JL

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