: Christlich schweigen
Bischöfin Maria Jepsen und Bürgermeister Ole von Beust haben sich gestern über Regierungspolitik ausgetauscht
Sie haben sich gegenseitig die Meinung gesagt. Ob die sich im Verlaufe des Gespräches etwas annähern konnten, behalten Bischöfin Maria Jepsen und Bürgermeister Ole von Beust (CDU) aber für sich. „Es war ein gutes Gespräch“, war alles, was Jepsen-Sprecherin Ulrike Murmann anschließend verlautete. Auch der Sprecher von Bürgermeister von Beust, Christian Schnee, bestätigt, dass die Atmosphäre bei dem Vier-Augen-Gespräch gut gewesen sei: „Die beiden verstehen sich nicht schlecht.“
Die Bischöfin hatte allerdings in den vergangenen Monaten durchaus den Eindruck erweckt, dass die Harmonie zwischen der Kirche und der christlich-demokratischen Partei etwas beeinträchtigt ist. Massiv hatte sie die Sozialkürzungen kritisiert, welche die rechte Regierung vorgenommen hat.
Insbesondere hatte sie die Streichungen bei Frauenberatungsstellen angeprangert und sich für die Beibehaltung der Dienststelle der inzwischen entlassenen Ausländerbeauftragten Ursula Neumann ausgesprochen. Ebenso hat die Kirche die Volksinitiative gegen die erweiterte Sonntagsöffnung im Einzelhandel unterstützt.
Von Beusts Sprecher Schnee bestätigte denn auch, dass das Gespräch von Jepsen initiiert wurde und folglich auch die Themen von ihr vorgegeben worden seien: „Da gibt es unterschiedliche Wünsche und auch Ansichten der Kirche, die anders sind als unsere.“ ELKE SPANNER
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