: proteste gegen sakajew-festnahme
„Kniefall vor dem Kreml“
Die überraschende Festnahme des persönlichen Gesandten von Tschetschenen-Präsident Aslan Maschadow, Achmed Sakajew, in Kopenhagen hat eine internationale Protestwelle quer durch mehrere politische Lager ausgelöst. Wie dänische Zeitungen gestern berichteten, forderten der frühere US-Außenminister Alexander Haig und Exsicherheitsberater Zbigniew Brzezinski von Dänemarks Regierung die sofortige Freilassung Sakajews, der eine „zentrale Rolle“ für eine friedliche Lösung des Tschetschenien-Konfliktes spiele. Die von Moskau verlangte Auslieferung würde „die Friedensbestrebungen untergraben“, hieß es. Russlands Behörden hatten ihr Auslieferungsbegehren damit begründet, dass Sakajew an der Vorbereitung der Geiselaktion in einem Moskauer Musicaltheater sowie zwischen 1996 und 1999 an „bewaffnetem Aufruhr“ und anderen Vergehen in Tschetschenien beteiligt gewesen sei.
In Dänemark kritisierte die Zeitung Politiken Sakajews Festnahme als „Kniefall vor dem Kreml“, nachdem Putin aus Ärger über die Kopenhagener Erklaubnis zur Abhaltung des ersten „Tschetschenischen Weltkongresses“ einen für November geplanten Besuch abgesagt hatte. DPA
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