piwik no script img

Alle Flügel standen still

Warnstreiks im öffentlichen Dienst fortgesetzt. „Mülle“ und Airport-Feuerwehr legen Arbeit für Stunden nieder

Die Gruppe der Aktiven ist eher gering, doch die Wirkung sehr groß: Durch den Streik der Flughafenfeuerwehr ist der Flugverkehr auf dem Hamburg Airport gestern in den Morgenstunden zum Erliegen gekommen. Aus Sicherheitsgründen konnten 29 Flieger bis 9 Uhr nicht abheben, 32 durften nicht landen oder mussten umgeleitet werden: Gestern wurden die Warnstreiks im öffentlichen Dienst auch in Hamburg fortgesetzt.

Mit der Flughafen-Feuerwehr hat die Gewerkschaft ver.di in Hamburg schon in der Warnstreikphase ihren zweiten Joker gezogen: Denn wenn die Airport-Löscher nur ein paar Meter von ihrem Depot Richtung „ver.di Aiport-Büro“ zurücksetzen, müssen Starts und Landungen auf dem Flughafen eingestellt werden, da die Feuerwehrleute im Ernstfall die Landebahn nicht in der vorgeschrieben Alarmzeit erreichen würden.

Die Müllabfuhr war gestern zum zweiten Mal binnen weniger Tage in die Tarifbewegung einbezogen worden. Die Mitarbeiter versammelten sich am Bullerdeich. Die Abfuhr der Mülltonnen verzögerte sich um mehrere Stunden. In Hamburg ließen nach ver.di-Angaben insgesamt rund 1500 Müllwerker, Pflegekräfte, Arbeiter und Angestellte der Polizei zeitweise die Arbeit ruhen.

Hamburgs ver.di-Chef Wolfgang Rose sucht offensichtlich eine schnelle Lösung für eine „drei vor dem Komma“: „Wenn das nicht kommt, dann werden wir nicht zögern, die Verhandlungen bereits vor Weihnachten scheitern zu lassen.“ Im Januar könnte dann die Urabstimmung beginnen. Rose droht mit „Großarbeitskämpfen“. kva

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen