: Arbeitslosigkeit auf Rekordniveau
Die Arbeitslosigkeit hat in Berlin im vergangenen Jahr weiter deutlich zugenommen. Ende Dezember gab es 276.300 Arbeitslose – 34.300 mehr als vor einem Jahr. Das ist die höchste Arbeitslosenzahl seit 1951. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber November um 0,3 Punkte auf 16,2 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 14,2 Prozent. Im Durchschnitt lag die Quote 1997 bei 15,6 Prozent nach 13,8 Prozent 1996. Der zum Jahresende übliche Anstieg sei ähnlich stark ausgefallen wie in den vorangegangenen beiden Jahren, teilte das Landesarbeitsamt gestern mit. Trotz der milden Witterung wurden im Dezember hauptsächlich Beschäftigte in Außenberufen entlassen. Dazu gehörten vor allem Bauberufe und vom Bau abhängige Berufe.
Insbesondere den Arbeitgebern warf die Berliner DGB- Chefin Christiane Bretz vor, nicht die Möglichkeiten des arbeitsmarktpolitischen Instrumentariums für mehr Beschäftigung genutzt zu haben. Bisher seien lediglich 1.100 Arbeitslose über den Lohnkostenzuschuß für Wirtschaftsunternehmen Ost eingestellt worden.
Arbeitssenatorin Christine Bergmann (SPD) führte den Anstieg auch auf die deutliche Kürzung der Mittel für die aktive Arbeitsmarktpolitik in Bonn zurück. Die jüngsten Arbeitslosenzahlen sollten allen Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft Ansporn sein, den ersten Arbeitsmarkt zu beleben.
Bündnis 90/Die Grünen forderten den Senat und die Arbeitgeber auf, „allerschnellstens ein regionales Bündnis für Arbeit mit den Gewerkschaften“ zu vereinbaren. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) forderte die Änderung der Rahmenbedingungen für die Wirtschaft. „Wirtschaftswachstum muß wieder einen Anstieg der Beschäftigung zur Folge haben.“ dpa/ADN/taz
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