Arbeitsamt zu Integration Geflüchteter: Ein Job für jeden Zweiten
In fünf Jahren, so rechnet man bei der Bundesagentur für Arbeit, wird die Hälfte der zuletzt nach Deutschland Geflohenen einen Job haben.
Damit trat er einer Schätzung von Reiner Haseloff (CDU) entgegen. Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt hatte gesagt: „Wenn wir zehn Prozent mittelfristig in Arbeit bekommen, wäre das ein Erfolg.“ Diese Einschätzung sei „zu pessimistisch“, erklärte Becker.
Zu der Jobmesse in einem Berliner Hotel hatten sich nach Angaben der Veranstalter rund 4500 Arbeitssuchende angemeldet. Die Bundesagentur hatte neben Flüchtlingen auch andere Migranten, die schon länger arbeitslos sind, zu der Messe geschickt, an der rund 200 Aussteller teilnahmen – von der Sicherheitsakademie bis zur Bäckerei-Kette.
Selbst jetzt, da noch viele Flüchtlinge arbeitslos sind oder in Sprach- und Integrationskursen stecken, hat ein Teil von ihnen bereits eine Arbeit gefunden. Nach den aktuellen Zahlen der BA hatten im Oktober 2016 rund 123 000 Menschen aus den acht wichtigsten Asylherkunftsländern eine reguläre Stelle – 43 Prozent mehr als vor einem Jahr. Zwei Fünftel von ihnen werden als Hilfskräfte etwa in der Gastronomie oder bei Speditionsunternehmen und Kurierdiensten beschäftigt.
Offizielle Zahl sagt wenig aus
Im Vergleich zur Gesamtzahl der in den beiden Vorjahren nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge ist das aber noch immer ein relativ kleiner Teil. Die Bundesagentur räumt in einer aktuellen Analyse daher ein: Während die Zahl der Arbeitslosen und der Hartz-IV-Bezieher unter den Flüchtlingen „merklich“ steige, wachse die Zahl der Flüchtlinge in Arbeit nur „moderat“.
Auch die offizielle Arbeitslosenzahl sagt über die Zahl der in den Arbeitsmarkt drängenden Flüchtlinge derzeit nur wenig aus. Arbeitslos gemeldet waren im Dezember 164 000 Flüchtlinge. Eine Arbeit gesucht haben aber tatsächlich 425 000 Menschen mit Fluchthintergrund. Dass sie derzeit noch nicht bei den Jobcentern registriert waren, liegt daran, dass sie noch Integrationskurse besuchen oder in Berufsvorbereitungskursen auf einen Job vorbereitet werden. In dieser Zeit gelten sie nicht als arbeitslos.
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