Antrag auf AfD-Verbot: Wanderwitz will abwarten
Der CDU-Abgeordnete Marco Wanderwitz will ein Gerichtsurteil abwarten. Erst danach überlege er einen Verbotsantrag im Bundestag zu stellen.
Wanderwitz ist einer der klarsten Befürworter eines Verbotsverfahrens, seit einigen Wochen sucht er Mitstreiter*innen für einen fraktionsübergreifenden Antrag im Bundestag – 36 braucht er dazu. „Ich führe viele gute Gespräche, erfahre viel Zuspruch“, sagte Wanderwitz der taz. „Ich bin optimistisch.“
Wer konkret seinen Antrag unterstützen will und wie viele Mitstreiter*innen er schon hat, dazu will er sich noch nicht äußern. Nur so viel: „Zwischenstand ist, dass wir die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts in Münster abwarten werden.“
Das OVG wird am 27. Februar über drei Berufungsverfahren der AfD mündlich verhandeln. Wichtig für Wanderwitz ist dabei vor allem die Einstufung der gesamten AfD als rechtsextremistischer Verdachtsfall durch das Bundesamt für Verfassungsschutz. Dieses hatte die AfD entsprechend eingestuft, die Partei dagegen Berufung eingelegt.
Sie scheiterte damit vor dem Verwaltungsgericht in Köln, jetzt steht das Urteil der nächsten Instanz an. Verhandelt werden in Münster dann auch Einstufungen des offiziell aufgelösten „Flügels“ um Björn Höcke und der Nachwuchsorganisation „Junge Alternative“.
Der Sozialflügel der CDU, die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) hat unterdessen Meldungen vom Wochenende korrigiert, sie fordere ein Verbot der AfD. Es habe lediglich Forderungen gegeben, dass sich der CDA-Bundesvorstand mit dem Thema beschäftige, hieß es.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Politikwissenschaftlerin über Ukraine
„Land gegen Frieden funktioniert nicht“
Juso-Chef über Bundestagswahlkampf
„Das ist unsere Bedingung“
Bündnis Sahra Wagenknecht
Ein Bestellerautor will in den Bundestag
Nukleare Drohungen
Angst ist ein lautes Gefühl
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen