Antiterroreinsatz wird beendet: Frankreich zieht aus Mali ab

Präsident Macron verkündet das Ende der Antiterroroperationen Barkhane und Takuba in Mali. In der Region will Frankreich aber präsent bleiben.

Französischer Abzug: hier aus Gao zu Beginn der Verkleinerung von „Barkhane“ Juni 2021 Foto: Jerome Delay / AP

PARIS dpa/afp/taz | Frankreich, seine europäischen Partner und Kanada beenden ihre militärischen Anti-Terror-Einsätze in Mali. Das teilten sie in einer gemeinsamen Erklärung mit, die der Élyséepalast nach Beratungen am Donnerstag in Paris veröffentlichte. Die Missionen „Barkhane“ und „Takuba“ sollen bis zum Juni beendet werden.

Die deutschen Militäreinsätze sind davon zunächst einmal nicht direkt betroffen. Die Bundeswehr ist an „Barkhane“ und „Takuba“ nicht beteiligt, sondern an der UN-Mission in Mali (Minusma) und der EU-Trainingsmission für Mali (EUTM Mali). Deren Zukunft ist nun aber auch offen, da sie sich bisher auf den Schutz und die Logistik der französischen Kampftruppen verlassen konnten. Die aktuellen Mandate des deutschen Bundestages für die Beteiligungen an EUTM und Minusma gelten noch bis zum 31. Mai 2022. Die Bundesregierung hat sich noch nicht auf eine Fortsetzung des militärischen Engagements festgelegt.

„Barkhane“ ist die 2014 gegründete Fortsetzung der französischen Miltärintervention gegen islamistische Untregrundkämpfer in Mali seit Januar 2013 und operiert aus Tschad und Niger heraus. Die Operation erreichte zu hrem Höhepunkt eine Stärke von 5.100 Mann, wird aber seit vergangenem Jahr bereits heruntergefahren. „Takuba“ ist eine aktuell rund 800 Mann starke Spezialkräfteoperation mehrerer europäischer Länder unter französischer Führung.

„Der Rückzug wird geordnet erfolgen, in Zusammenarbeit mit der UN-Mission Minusma und der malischen Armee“, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.

Auch nach dem Ende der beiden Operationen will Frankreich gemeinsam mit den europäischen Partnern „weiter gemeinsam gegen Terrorismus in der Sahelzone vorgehen“, heißt es in der Erklärung des Elysée. Die Bedingungen dafür sollen bis zum Juni 2022 festgelegt werden. Frankreich befürchtet eine Ausdehnung terroristischer Aktivitäten in die westafrikanischen Küstenstaaten.

Zuletzt hatten Spannungen zwischen der mit einem Militärputsch an die Macht gekommenen Regierung Malis und Frankreich zugenommen; Mali schickte den französischen Botschafter nach Hause. Es gebe wachsende Zweifel am Sinn, das Engagement in Mali aufrechtzuerhalten, hieß es in Paris schon seit einiger Zeit.

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