Antifaschismus: Keine Fotomotive für Nazis
Ein Bündnis will verhindern, dass Rechte berühmte Orte wie das Brandenburger Tor vereinnahmen. Am Samstag ist eine dazugehörige Kampagne gestartet.

Es war die Auftaktaktion der Kampagne, mit der der Normalisierung von rechtsextremen, rassistischen, antisemitischen und verschwörungsideologischen Versammlungen im Regierungsviertel entgegengewirkt werden soll.
„In den letzten Jahren gab es hier zahlreiche rechte Aufmärsche, ohne dass es Proteste gab“, sagte Ulf Balmer vom Bündnis Berlin gegen Nazis der taz. Er erinnerte an die nationalistische Großdemonstration der AfD am 8. Oktober letzten Jahres, bei der es nur vereinzelt am Rande Widerspruch gab. Dem will das Bündnis in nächster Zeit mit verschiedenen Veranstaltungen im Regierungsviertel entgegegenwirken.
Bei der Auftaktveranstaltung am Pariser Platz betonten verschiedene Redner*innen des Bündnisses, wie wichtig es sei, Berlin nicht den Rechten zu überlassen. „In einer Stadt wie Berlin müssen Orte wie der Reichstag und das Brandenburger Tor Symbole für Vielfalt und Weltoffenheit sein. Hier muss ein klares Zeichen gegen den gesellschaftlichen Rechtsruck und Rassismus gesetzt werden“, erklärte Ayşe Demir vom Türkischen Bund Berlin-Brandenburg (TBB).
„Die Normalisierung rechtsextremer, rassistischer, antisemitischer und verschwörungsideologischer Versammlungen im Regierungsviertel ist inakzeptabel und gefährlich für die Demokratie. Ein entschlossenes Handeln dagegen ist dringend erforderlich“, forderte auch Daniel Wucherpfennig vom DGB Berlin-Brandenburg, der ebenfalls Teil des neuen Bündnisses ist.
Bruno Osuch vom Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg kritisierte die aktuell geplanten Kürzungen des Senats im Sozial- und Kulturbereich. Damit würden die Rechten gestärkt, warnte er. Nach den Reden rief Ulf Balmer die zahlreichen Passant*innen auf, sich vor der Fotowand mit einem Symbol gegen die Rechten ablichten zu lassen.
Die Fotos werden dann in die sozialen Netzwerke gepostet. Vor allem viele Tourist*innen beteiligen sich an der Aktion. Aber auch Peter aus Hamburg ist sofort zu einem Foto bereit. „Ich habe was gegen die Nazis“, so seine Begründung.
Am Ende zeigte sich Ulf Balmer zufrieden mit der Auftaktveranstaltung der Kampagne. „Auch wenn wir jetzt nicht bei jeder Aktion der Rechten anwesend sein können, werden wir ihnen die Mitte Berlins nicht überlassen“, betonte er.
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