: Antifas gegen Skinheads
■ Polizeieinsatz verhinderte Treffen von Antifaschisten in Treptow
Wie erst gestern bekannt wurde, kam es am Sonntag nachmittag in Treptow zu Auseinandersetzungen zwischen linken und rechten Jugendlichen. Nach Angaben der Polizei wurde ein 17jähriger Skinhead in der Köpenicker Landstraße „von sechs bis acht Vermummten mit Holzknüppeln und Totschlägern“ angegriffen. Seine zwei Begleiter konnten flüchten, der 17jährige wurde leicht verletzt. Aufgrund von Zeugenaussagen ist die Polizei wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung kurz darauf in die nahe gelegene PDS-Bezirksgeschäftsstelle gefahren, wo die „Antifa Südost“ (ASO) ein Treffen gegen den „Nazi-Terror in Treptow“ durchführen wollte. Eine der 14 dort anwesenden Personen sei durch einen Zeugen wiedererkannt und vorläufig festgenommen worden, so die Polizei weiter.
Die Polizei fand bei ihrer Durchsuchung „diverse Knüppel, Totschläger und typisches Vermummungsmaterial“. Während des Einsatzes kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Jugendlichen und der Polizei. Gegen vier Personen wurde Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstand erstattet, teilte die Polizei weiter mit. Erkenntnisse über eine eventuelle Vorgeschichte, die zu dem Angriff auf der Köpenicker Landstraße geführt haben könnte, lagen gestern nicht vor.
Für die „Antifa Südost“ indes steht fest, daß der Polizeieinsatz dazu dienen sollte, das geplante Antifa-Treffen zu verhindern. Die Gruppe hatte mit Flugblättern an Schulen dafür geworben, „gegen den Nazi-Terror in Treptow aktiv zu werden“. Treptow gilt als Schwerpunkt neonazistischer Aktivitäten. Die Gruppe bezeichnete den Polizeieinsatz in einer Presseerklärung als „herben Schlag“. Es sei zu befürchten, heißt es weiter, „daß die zahlreich erschienenen Interessenten durch den Polizeieinsatz abgeschreckt werden sollten.“ Barbara Bollwahn
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