Anschlag in Jerusalem: Palästinenser tötet zwei Menschen
Aus einem Auto heraus hat ein Palästinenser in Jerusalem auf Menschen geschossen – und zwei von ihnen tödlich getroffen. Mehrere sind schwer verletzt.
Samri sagte, der Täter sei in Richtung einer belebten Haltestelle der Stadtbahn gerast und habe das Feuer eröffnet. Dabei habe er eine dort wartende 60-jährige Frau schwer verletzt. Danach habe er auf eine in ihrem Auto sitzende Frau geschossen.
Im Anschluss fuhr er demnach mit überhöhter Geschwindigkeit in ein arabisches Viertel von Ost-Jerusalem, wo er schließlich aus dem Auto sprang und auf die Polizisten schoss, die ihn verfolgt hatten. Dabei sei ein Polizist schwer verletzt und der Mann getötet worden.
Die Gegend der Schießerei sei abgesperrt worden, teilte die Polizei mit. Darüber hinaus seien einige Stadtbahnen gestoppt worden.
Ungewöhnlicher Angriff
Der Angriff war ungewöhnlich, denn meist greifen die Palästinenser mit Messern an. Darüber hinaus war es die schwerste Attacke seit dem 8. Juni, als zwei Palästinenser auf einem belebten Lebensmittelmarkt in Tel Aviv vier Menschen getötet hatten.
Im vergangenen Herbst und Winter war es über Monate hinweg fast täglich zu Messerattacken auf Polizisten, Soldaten und israelische Zivilisten gekommen. Seit September kamen dabei nach israelischen Angaben 36 Israelis ums Leben, rund 219 Palästinenser wurden getötet, die meisten davon wurden als Angreifer identifiziert.
Neue Welle der Gewalt befürchtet
Seit einem Jahr erschüttert eine Gewaltwelle den Nahen Osten, bei der bislang 232 Palästinenser, 36 Israelis und vier Ausländer getötet wurden. Bei der Mehrheit der Getöteten handelte es sich um erwiesene oder mutmaßliche palästinensische Angreifer.
Die Behörden befürchten, dass die Gewalt mit den kommenden jüdischen Festen weiter zunimmt. Am Dienstag feiern die Juden Jom Kippur. Im vergangenen Jahr war die Lage während dieser Tage äußerst angespannt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
MLPD droht Nichtzulassung zur Wahl
Scheitert der „echte Sozialismus“ am Parteiengesetz?
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Prozess zu Polizeigewalt in Dortmund
Freisprüche für die Polizei im Fall Mouhamed Dramé
Proteste in Georgien
Wir brauchen keine Ratschläge aus dem Westen
Mord an UnitedHealthcare-CEO in New York
Mörder-Model Mangione
Förderung von E-Mobilität
Habeck plant Hilfspaket mit 1.000 Euro Ladestromguthaben