piwik no script img

Anschlag auf Neuköllner FalkenIm Visier der Neonazis

Erneut ein Angriff auf die Falken: Das Auto der Geschäftsführerin des Anton-Schmaus-Hauses wurde angezündet. Der Staatsschutz ermittelt.

Ausgebrannt: Das Auto der Jugendhaus-Chefin vor ihrer Privatwohnung Foto: Falken Neukölln

Wieder ist die SPD-nahe Jugendorganisation Die Falken in Neukölln Ziel eines Brandanschlages geworden. Kurz vor ein Uhr in der Nacht zu Samstag haben Unbekannte das Auto der Geschäftsführerin des Anton-Schmaus-Hauses, das Jugendzentrum der Falken, angezündet – direkt vor ihrer Privatwohnung.

„Wir gehen davon aus, dass auch dieser feige Brandanschlag von Neonazis verübt wurde. Wir wissen, dass wir mit unserer demokratischen Kinder- und Jugendarbeit immer noch im Fadenkreuz von Rechtsextremisten sind“, erklärte Tim Haveland, der Vorsitzende der Falken in Neukölln, am Sonntag. Auch die Polizei geht von einer politischen motivierten Tat aus. Der Staatsschutz ermittle, teilte eine Sprecherin mit.

Erst vor wenigen Wochen hatten lokale Neonazis eine Karte mit linken Einrichtungen in Neukölln veröffentlicht. Auch das Jugendhaus der Falken in der Gutschmidtstraße im Neuköllner Stadtteil Britz war darauf eingezeichnet.

Im Visier der Rechten

Die linke Jugendorganisation war vor fünf Jahren mehrfach Ziel vermutlicher Neonazi-Attacken: Binnen weniger Monate verübten Unbekannte zwei Brandanschläge auf das Anton-Schmaus-Haus. Die Falken errichteten danach einen meterhohen Schutzzaun rund um das Gebäude, beauftragten einen Wachdienst und installierten Wärmebild-Kameras. Wenige Monate nach der Neueröffnung wurde das Jugendzentrum mit SS-Runen und Parolen beschmiert. „Wir interessieren uns brennend für euch“, stand auf einer Hauswand.

„Der Anschlag am Wochenende war offenbar ein Signal, nach dem Motto: Wir sind noch da, wir haben euch nicht vergessen“, sagte Mirjam Blumenthal von den Neuköllner Falken der taz. Da das Schmaus-Haus nun gut gesichert sei, würden offenbar Privatpersonen in den Fokus der Neonazis rücken. Einschüchtern lassen wollen sich die Falken davon nicht. Verbrechen wie diese seien ein Ansporn, die Arbeit noch zu verstärken. „Wir sind das Bollwerk gegen Nazis!“, so Tim Haverland.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • Wann begreift die Welt endlich, dass Nazis in Gefängnissen und forensischen Abteilungen in den Psychiatrien untergebracht werden müssen!?

    Alles andere wird sonst wieder im Massenmord enden. Nazis habe in Freiheit nichts zu suchen. Sie sind ihr natürlicher Feind.

  • Dagegen muss gehandelt werden, so etwas darf einfach nicht toleriert werden.

    • @Ansgar Reb:

      Am besten ein paar Autos abfackeln, wa?

      Kannst Du vielleicht zur Abwechslung mal was konstruktives von der geben?