Anschläge auf Moscheen in Bielefeld: Korane aus Frust angezündet
Die Polizei schließt einen politischen Hintergrund bei Moscheebränden in Bielefeld aus. Ein 32-jähriger Einbrecher habe nur nach Geld und Wertgegenständen gesucht.
Bielefeld kna/taz | Die Brände, die im August in zwei Bielefelder Moscheen gelegt wurden, gehen offenbar auf einen Einbrecher zurück, der es auf Geld und Wertgegenstände abgesehen hatte. Ein politischer oder religiöser Hintergrund sei laut Polizeiangaben auszuschließen, berichtete die Online-Ausgabe des in Bielefeld erscheinenden „Westfalen-Blattes“ am Freitag.
Ein 32-jähriger vorbestrafter Mann habe die Einbrüche in die muslimischen Gotteshäuser eingeräumt, nachdem seine DNA-Spuren an beiden Tatorten gefunden wurden. Weil er dort nur wenig erbeuten konnte, habe er aus Frust Korane angezündet.
Muslimische Verbände hatten der Politik vorgeworfen, auf die Brandanschläge nicht entschieden genug zu reagieren. Die Zahl der Übergriffe auf Moscheen stieg in den vergangenen Jahren um etwa zehn Prozent.
Linkspartei und Grüne fordern, antimuslimische Übergriffe in der Kriminalitätsstatistik gesondert aufzulisten, wie das bei antisemitischen oder homophoben Straftaten bereits geschieht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Merz’ Anbiederung an die AfD
Das war’s mit der Brandmauer
Rechtsdrift der Union
Merz auf dem Sprung über die Brandmauer
Christian Drosten
„Je mehr Zeit vergeht, desto skeptischer werde ich“
Grünes Desaster
Der Fall Gelbhaar und die Partei
+++ Nachrichten im Nahost-Konflikt +++
Menschen in Ramallah feiern Hamas nach Gefangenenaustausch
#MeToo nach Gelbhaar-Affäre
Glaubt den Frauen – immer noch