Angriff auf Ausländerbehörde in Leipzig: Wurfgeschosse gegen Betonmauern
Unbekannte haben mit Farbbeuteln und Steinen die Ausländerbehörde beworfen. In einem Bekennerschreiben kritisieren sie die „rassistische Politik“.
LEIPZIG afp | Vermummte haben in Leipzig die Ausländerbehörde mit Steinen und Farbbeuteln beworfen. Nach Angaben der Polizei waren zehn bis 15 Täter an der Attacke in der Nacht zum Freitag beteiligt. 42 Scheiben wurden demnach beschädigt. Es entstand ein Schaden von mehreren zehntausend Euro. Die Polizei gehe von einem politischen Hintergrund aus, sagte ein Polizeisprecher. Der Staatsschutz ermittelt.
In einem auf der Internetseite linksunten.indymedia veröffentlichten Bekennerschreiben hieß es, die Ausländerbehörden verwalteten in Deutschland „die rassistische Politik der Inklusion und Exklusion“. Sie setzten „die Abschottungspolitik gegen Menschen um, die von den deutschen Regierungen beschlossen wurde und die derzeit verschärft wird“.
In Leipzig hatte es in den vergangenen Monaten wiederholt Angriffe auf Behördengebäude gegeben, darunter Polizeiwachen, das Amtsgericht und die Staatsanwaltschaft. Anfang des Jahres griffen etwa 50 Vermummte mutmaßlich aus der linksextremen Szene einen Polizeiposten mit Steinen, Farbbeuteln und Feuerwerkskörpern an.
Oberbürgermeister Burkhard (SPD) verurteilte den Angriff auf die Ausländerbehörde. „Hier geht es um Zerstörung und darum, einer ganzen Stadt mit Gewalt die eigene Meinung aufzwingen zu wollen“, erklärte der SPD-Politiker. Es handele sich um ein „zutiefst undemokratisches Verhalten“ und einen Akt von Kriminellen.
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