Angeblicher IS-Messerstecher in Paris: Messerangriff war erfunden
Nahe Paris soll ein Mann einen Vorschullehrer angegriffen und verletzt haben. Nun gab der Lehrer zu, den Vorfall erfunden zu haben.
UPDATE 17 UHR:
URSPRÜNGLICHE MELDUNG:
Der Lehrer wurde unter anderem am Hals verletzt, schwebte aber nicht in Lebensgefahr. Der Angreifer konnte flüchten, nach ihm wurde gesucht.
Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft übernahm nach Angaben aus Justizkreisen die Ermittlungen. Ermittelt wird wegen Mordversuchs im Zusammenhang mit einem Terror-Vorhaben.
In Frankreich herrscht einen Monat nach den islamistischen Anschlägen vom 13. November mit 130 Toten in Paris Angst vor weiteren Attacken.
Der Angreifer drang am frühen Montagmorgen in den Kindergarten Jean-Perrin in Aubervilliers ein. Er trug den Behörden zufolge Malerkleidung und Militärstiefel, hatte Handschuhe an und war maskiert. Nach Angaben eines Polizisten war er vermutlich zunächst unbewaffnet, griff dann aber im Klassenzimmer nach einem Teppichmesser.
Die Staatsanwaltschaft von Bobigny erklärte, der Mann habe bei seiner Attacke gerufen: „Das ist der IS, das ist eine Warnung.“ Nach Angaben eines Polizisten hörte ein Zeuge, der sich in der Schule befand, diesen Ausspruch.
Die IS-Dschihadisten hatten erst im November zu Angriffen auf Lehrer in Frankreich aufgerufen. Sie seien „Feinde Allahs“, die sich in einem „offenen Krieg gegen die muslimische Familie“ befänden.
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