Angebliche Ausspähversuche beim OPCW: Niederlande weisen Spione aus
Die Niederlande haben nach eigenen Angaben mehrere russische Spione ausgewiesen. Sie sollen versucht haben, die Anti-Chemiewaffen-Organisation auszuspionieren.
Die niederländische Regierung verurteilte das russische Vorgehen als „sehr besorgniserregend“ und bestellte den russischen Botschafter ein. „Russland muss damit aufhören“, forderte Ministerin Bijleveld.
Die niederländischen Ermittler hätten die Laptops und Handys der Spione beschlagnahmt und untersucht. Daraus wurde deutlich, so die Ermittler, dass auch Hacker-Attacken in der Schweiz und auf die strafrechtliche Untersuchung zum Abschuss des Passagierfluges MH17 geplant waren.
Bereits im September war bekannt geworden, dass zwei russische Spione im April aus den Niederlanden ausgewiesen wurden. Sie sollen auf dem Weg in die Schweiz gewesen seien, um dort ein Labor der OPCW zu hacken. Der niederländische militärische Geheimdienst machte nun die Fotos und Namen der insgesamt vier Männer bekannt.
Sie waren den Angaben zufolge am 10. April mit Diplomatenpässen in die Niederlande eingereist und dort von einem Angehörigen der russischen Botschaft empfangen worden. Sie hätten ein Auto gemietet und seien mehrfach in der Nähe der OPCW-Zentrale geortet worden. Am 13. April wurden sie vorläufig festgenommen. Im Kofferraum des Autos fanden die Ermittler Spezialgeräte für Hacker-Angriffe.
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