Am Rande der UN-Vollversammlung: Obama trifft Abbas
Kann der US-Präsident verhindern, dass Palästina den Antrag auf Anerkennung als Staat bei der UN einreicht? Das scheint das Ziel des Vier-Augen-Gesprächs mit Mahmud Abbas zu sein.
NEW YORK afp/dapd | US-Präsident Barack Obama will am Mittwochabend am Rande der UN-Vollversammlung in New York Palästinenserpräsident Mahmud Abbas treffen. Das Vier-Augen-Gespräch werde gegen 18 Uhr (Ortszeit) stattfinden, sagte der stellvertretende nationale Sicherheitsberater Ben Rhodes am Dienstag.
Das Treffen hatte ursprünglich nicht auf Obamas Terminkalender gestanden. Es ist offenbar Bestandteil der Bemühungen, eine Eskalation im Streit um die Anerkennung eines Palästinenserstaates als UN-Vollmitglied zu vermeiden. Abbas will am Freitag einen entsprechenden Antrag bei der UN-Vollversammlung einbringen.
Am UN-Sitz in New York laufen derzeit die diplomatischen Bemühungen auf Hochtouren, die Palästinenser von diesem Schritt abzubringen. Frankreich und die Vereinigten Staaten versuchen gemeinsam, Abbas im letzten Moment von einem Antrag auf UN-Mitgliedschaft abzuhalten, hieß es vor Beginn der UN-Vollversammlung am Mittwoch aus offiziellen Kreisen beider Präsidenten. Abbas kam bereits am Dienstag mit dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy sowie mit Großbritanniens Außenminister William Hague zusammen. Obama will vor seinem Treffen mit Abbas am Mittwochmorgen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu treffen, wie Rhodes weiter mitteilte.
Das aus den USA, EU, UN und Russland bestehende Nahost-Quartett bemühte sich um eine gemeinsame Erklärung, um Israelis und Palästinenser zurück an den Verhandlungstisch zu bringen. Russland unterstützt das Ansinnen der Palästinenser. Die USA und die EU lehnen eine palästinensische Staatsgründung ab, die nicht auf dem Verhandlungsweg zustande gekommen ist. Die Palästinenser wollen einen Staat in den Grenzen von 1967, was Israel strikt ablehnt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Hoffnung und Klimakrise
Was wir meinen, wenn wir Hoffnung sagen
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Slowakischer Regierungschef bei Putin im Kreml
Rechte Gewalt in Görlitz
Mutmaßliche Neonazis greifen linke Aktivist*innen an
Nachhaltige Elektronik
Ein blauer Engel für die faire Maus
James Bond
Schluss mit Empfindsamkeit und Selbstzweifeln!
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Das Weihnachten danach