: Alles offen oder nichts?
■ Wenig Erhellendes über die Arena
„Eine Frechheit“, murmelte GALierin Heike Sudmann. So hatten sich die Grünen die für die gestrige Sitzung des Haushaltsausschusses versprochene „Arena-Transparenz“nicht vorgestellt. „Alles“über das umstrittene 500-Millionen-Mark-Projekt werde offengelegt, insbesondere Wirtschaftlichkeits-, Verkehrs- und Veranstaltungskonzept, hatte der Vorsitzende Walter Zuckerer (SPD) vollmundig angekündigt. Auch sollten nach den Filzvorwürfen der vergangenen Wochen alle Arena-Konkurrenten noch einmal zu Wort kommen, bevor endgültig über die Grundstücksvergabe entschieden wird: die vom Senat erwählte Bietergemeinschaft Holzmann-Deuteron ebenso wie die unterlegenen Bewerber Schmitz und Jebens. Letztere allerdings mußten wegen Terminschwierigkeiten absagen. Sie waren erst vor fünf Tagen eingeladen worden.
Und so durfte sich Deuteron-Geschäftsführer Andreas Wankom erneut über sein Projekt für ein Fußballstadion mit Veranstaltungsarena verbreiten. Weltstars wie Pavarotti sollen hier künftig nächtelang trällern dürfen; insgesamt soll es jährlich 120 kulturelle Veranstaltungen und 30 Fußballspiele geben.
Sorgen über die fehlende öffentliche Verkehrsanbindung begegnete Oberbaudirektor Egbert Kossak (SPD): „Intensive Verhandlungen“mit Bundesbahn und HVV seien bereits eingeleitet, Parkplätze würden gebaut und die Autobahnausfahrt verbreitert.
Die Wirtschaftlichkeit des Projekts wurde gestern unter Ausschluß der Öffentlichkeit verhandelt. Bis Redaktionsschluß blieb offen, ob der Haushaltsausschuß für oder gegen das Deuteron-Holzmann-Konzept stimmte. Die Bürgerschaft wird Ende April über die Arena entscheiden. hh
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