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Al-Quds-Tag in BerlinProteste kleiner als erwartet

Zur Al-Quds-Demonstration in Berlin kommen nur rund 1.000 Menschen. Vereinzelt sind antisemitische Sprüche zu hören und Nazis zu sehen.

Die Al-Quds-Kundgebung in Berlin. Bild: reuters

BERLIN taz | Etwa 1.200 Menschen haben am Freitag in Berlin an der antiisraelischen Al-Quds-Demo teilgenommen. Die Resonanz auf die alljährlich stattfindende Demo blieb angesichts der eskalierenden Lage im Nahen Osten damit geringer als erwartet. Die Teilnehmer forderten die Beendigung der israelischen Militäroffensive und den Stopp von Rüstungsexporten nach Israel.

„Dieser Tag soll der Höhepunkt unserer Bemühungen für das notleidende palästinensische Volk sein. Wir werden die Zionisten niemals in Palästina dulden“, sagte der Organisator und Anmelder Jürgen Grassmann von der als Hisbollah-nah geltenden Al-Quds AG. „Hier auf dem Ku’damm sind wir im Zentrum der zionistischen Lobby Deutschlands“, rief er. Diese habe „überall auf der Welt ihre Finger im Spiel.“

Der von dem iranischen Revolutionsführer Ajatollah Chomeini ausgerufene Al-Quds-Tag wird weltweit vor allem von schiitischen Muslimen zu Demonstrationen gegen Israel genutzt. Sie fordern an diesem Tag die Vertreibung der „Zionisten“ und die Rückeroberung Jerusalems. Auch in Deutschland wurde aus diesem Anlass gestern an mehreren Orten demonstriert, außer in Berlin unter anderem auch in Stuttgart, Hannover und Bonn.

Nachdem es in den letzten Tagen am Rande von Gaza-Demonstrationen zu einer Reihe antisemitischer Übergriffe kam, hatte die Polizei in Berlin die Auflagen für die Quds-Demo verschärft. „Wir haben das Verbrennen von Fahnen und Puppen verboten ebenso wie das Rufen von Parolen, die das Entführen, Verletzen oder Töten von Menschen gutheißen“, sagte Polizeisprecher Stefan Redlich der taz. Insbesondere seien die Parolen „Tod Israel“, „Tötet Israelis“ und „Jude, Jude, feiges Schwein, komm heraus und kämpf allein“ verboten worden. „Wir sind der Meinung, dass durch solche Parolen die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet ist“, sagte Redlich.

„Israel vergasen“

Grassmann bemühte sich, die Demo als lediglich „antizionistisch“ darzustellen: „Wir sind gegen jeden Antisemitismus und werden auf gar keinen Fall irgendwelche Aktivitäten dieser Art dulden“, erklärte er zu Beginn der Kundgebung. Einige der Teilnehmer trugen jedoch Fahnen der Hamas und der Hisbollah; auch hatten sich Neonazis unter die meist arabischen Demonstranten gemischt, einer trug ein Schild, auf dem „Rabbis trinken Kinderblut“ stand. Später war vereinzelt der Sprechchor „Israel vergasen“ zu hören.

Vor dem „größten antisemitischen Aufmarsch Deutschlands“ hatten Unterstützer Israels gewarnt und zu Protesten aufgerufen. Etwa 500 Menschen versammelten sich unter dem Motto „Free Gaza – From Hamas“ schon Stunden vor Beginn der Demo mit Israelfahnen in Sichtweite des Kundgebungsortes. Redner warfen den Quds-Demonstranten vor, das „menschenverachtendes Weltbild“ und den „Vernichtungswillen“ der Hamas gegen das jüdische Volk zu unterstützen.

Der orthodoxe Berliner Rabbi Yitshak Ehrenberg beklagte die geringe Teilnahme an den Gegenaktionen: „An diesem Tag müssten Millionen Menschen auf der ganzen Welt auf die Straße gehen und die einzige Demokratie im Nahen Osten unterstützen“, sagte er.

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41 Kommentare

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  • @DHIMITRY @BERNADO

    die EU, und auch unser Land, überweisen seit Jahren, ja Jahrzenten, unsummen an Geld an die "Regierungen" der autonomen Gebiete, zu denen auch Gaza gehört (!). Was wird mit diesen Geldern angefangen? Waffenkäufe?!. Schließlich gibts dieses Mordwerkzeug nicht für einen Sack Kartoffeln! Es ist nichts zu sehen von der Schaffung einr Inftastruktur, die wirtschaftlichen und sozialen Aufbau zuläßt. Damit das erfolgreich getan werden kann, bedarf es der Ruhe, des Friedens. Nur ist dieser von der Hamas und ihren Sympathisanten nicht gewollt. Seit 2005 ist Gaza nicht mehr besetzt. Neun Jahre lang. Dazu die unsummen an Euros, die dorthingeflossen sind. Was hätte man in dieser Zeit aufbauen können! Den radikal-islamos jedenfalls scheint das völlig egal zu sein, solange sie nur ihre kranke Denkweise in israelische, aber auch vor allem in die eigene Bevölkerung hineinbomben können. Es gibt nur langsam ein Problem für diese Islam-Faschos: der eigenen Bevölkerung stinkts zunehmend! Während die Hams-Führung in sicheren Bunkern sitzt, lassen sie das eigene Volk als Kanonenfutter herhalten. Äh, sorry, Märtyertod nennt sich das ja, Entschuldigung! Nur all zu dumm, daß der Rückhalt schwindet. Langsam, aber stetig. Auch in der arabischen Welt sind sie zunehmend isolierter. Der Einsatz dieser Hamas-Waffen erfolgt übringes völlig entgegen dem geltenden Völkerrecht. Leider läßt sich Israel teilweise, in den letzten Wochen immer mehr, auch auf diese Ebene herunter, auch das ist richtig und muß deutlich genannt werden! Auf beiden Seiten gibt es genügend Menschen, die lieber heute als morgen Frieden wollen. Nur, diesem Terror nachzugeben, wäre auch der falsche Weg. Jedoch gäbe s hierzu auch andere wege, als die, die jetzt begangen werden. Mir graut es bei den Gedanken an die Zustände in Gaza. Während wir hier schreiben, werden dort Menschen allen Alters getötet, zerfetzt, verstümmelt. Einfach nur gräßlich!

    • @Erhard Koch:

      garnichts hätte man in 'Asa aufbauen können, denn 'Asa steht unter blockade. es ist nicht so einfach zu bestimmen, seit wann genau, weil die blockade immer mal wieder heruntergefahren wurde zu embargo. aber: darüber, wann es embargo war und wann blockade, bestimmte nicht 'Asa. nie. denn 'Asa stand - und steht - unter besatzung. daran ändert auch das unilateral disengagement nichts. vielmehr sieht es so aus, dass mit dem disengagement die blockade zugenommen hat.

      und - und da höre man dem gespräch https://www.youtube.com/watch?v=HvRXKXtnqlk#t=67 gut zu: blockade ist ein kriegerischer akt -> blockade is an act of war (ab min 13).

      was daraus folgt? nun, das wäre im einzelnen zu betrachten. als allererstes folgt daraus, dass man es sich zu einfach macht, wenn man den widerstand, die gegenwehr zu terror erklärt. und den/die kriegsgegner zu islam-faschos.

      ob 'die politik' sich von dieser aussage beeindrucken läßt .... warten wir's ab.

      für's erste fände ich es hilfreich, wenn die hiesigen disputantinnen diese aussage zumindest mal in ihren hirnen+herzen bewegten. und sich ein paar zielführende gedanken über das selbstverteidigungsrecht des palästinensischen volkes machten.

    • @Erhard Koch:

      Bereits im letzten Gazakrieg (teilweise schon vorher)2008/2009 wurde der Flughafen, der Hafen, das Fussballstadion, Fabriken, Handwerksbetriebe, die Universität, Strassen, Brücken - die komplette Infrastruktur in Gaza von Israel zerstört. Seitdem lässt Israel keine Baustoffe nach Gaza hinein, keine Produkte (aus Landwirtschaft, Handwerk, Industrie) aus Gaza hinaus, usw..

      Unter diesen Umständen den Menschen in Gaza vorzuwerfen, sie hätten ja nichts aufgebaut in Gaza, ist entweder bösartig oder es zeugt von absoluter Unwissenheit.

    • @Erhard Koch:

      Rolf Verleger (Autor des Buches " Israels Irrweg: Eine jüdische Sicht") zum aktuellen Krieg:

      ---

      Liebe Freunde,

      als 1903 der junge Michail Rybatschenko bei Kischinew (heute Moldawien, damals Zarenreich) ermordet aufgefunden wurde, stellten dort die "guten Christenmenschen“ die

      Juden als blutrünstige Monster dar. „Tod den Juden“ wurde geschrieben, gepredigt, gebrüllt und tatkräftig umgesetzt....

      Jetzt, über hundert Jahre später, wurden im von Israel besetzten Westjordanland drei jüdische Schüler entführt und umgebracht. Bis heute sind die Täter unbekannt. Aber für

      „gute Juden“ - in Israel und anderswo - ist die Sache klar: Blutrünstige Monster sind die Hamas, die Araber, die Muslime. „Tod den Arabern“ wird bis weit in die Mitte der

      Gesellschaft hinein geschrieben, gepredigt, gebrüllt. Und nun auch tatkräftig von Israels Luftwaffe umgesetzt.

      ... „Tod den Juden“ von damals, „Tod den Arabern" von heute...

      ...

      Beim bisher blutigsten Pogrom gegen Gasa, Anfang 2009, schrieb ich meinen Aufsatz

      „Gasa, der böse, böse Nachbar“... . Darin heißt es:

      "Der Nachbar ging mal auf Fischfang. Das haben Sie ihm verboten. Er hatte mal Fabriken. Die haben Sie ihm ... zerbombt. Er hatte mal Landwirtschaft. Die haben Sie ruiniert .... Er hatte mal einen Flughafen – gebaut von EU-Geldern. Den haben Sie kaputtgemacht: Böse

      Nachbarn brauchen keinen Flughafen.

      Der böse Nachbar, der nur schießen will, soll nicht fischen, nicht arbeiten, nicht Boden beackern, nicht verreisen: Der böse, böse Nachbar soll auf Sie schießen, damit Sie

      zurückschießen können.

      Das tat er denn auch.“

      Es scheint sich seit 2009 nichts geändert zu haben. Aber das stimmt nicht. Das Fundament internationaler Unterstützung für dieses Israel ist immer brüchiger geworden.

      Kein normaler Mensch möchte mit solchen Rassisten noch etwas zu tun haben. Und das wird seine Wirkung haben. Auch das Zarenreich ist zusammengebrochen.

      Grüße

      Rolf Verleger

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Erhard Koch:

      Die könnten keine Waffen kaufen, wenn niemand Waffen verkaufen würde.

       

      Welche Aktivitäten zur Unterbindung von Waffenproduktion und -handel haben Sie bisher vorzuweisen, Herr Imprimatur?

  • Lieber Bernardo, ich geben ihnen völlig recht, daß das, was Isreal in den besetzten Gebieten tat und weiterhin macht (Gaza gehört seit 2005 nicht mehr dazu!), oftmals alles andere als rechtsstaatlich ist und deshalb auch klar und deutlich benannt werden muß, wie und was es ist: Nämlich Verantwortungslos und manchmal auch ein Verberechen. Wie gesagt, nicht immer, aber oftmals. Die Besatzung muß aufhören. Rückzug auf die Grenzen von 1967! Habe ich zu keiner Zeit anders gesehen. In meinem Kommentag ging ich explizit auf den Artikel von Christian Jakob ein. Es rechtfertigt aber in keiner Weise, das wahnsinnige Verhalten der islamisch-poitischen "Regierung" Hamas (aber auch Hisbollah..) zu rechtfertigen. Ebensowenig den im Islam leider latent vorhandenen Antisemitismus zu rechtfertigen, zu bagatellisieren oder schönzureden.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Erhard Koch:

      Gerade Deutsche sollten sich hüten, anderen Antisemitismus in die Schuhe zu schieben. Ist ja bei uns noch nicht lange her, daß man 6 Millionen ermordet hat und erzählen sie mir bloß nicht, daß es heute nicht genug Deutsche gäbe, die sich wieder beteiligen würden, wenn der Wind nochmal aus dieser Richtung bliese.

       

      Daß Juden in Deutschland von Deutschen scheinbar nicht diskrimiert werden, liegt doch nur daran, daß kaum mehr Juden hier leben und es daher statistisch kaum wahrgenommen wird. Wären die Juden so präsent wie Muslime (etwa 5%) hätten wir es längst mit einer gleich starken antisemitischen wie antimuslimischen braunen Bewegung zu tun. Da braucht man nix zu beschönigen: Gucken Sie sich die National Befreiten Zonen im Osten an, das sind alles schöne arische deutsche Vorzeigenazis, die da gleichermaßen gegen Muslime UND gegen Juden hetzen. Ach wie gut, daß man da noch ein paar radikale Plästinenser im Land hat, die als Feigenblatt dienen, um die wahre antismeitische Schande im Osten zu verbergen, nicht wahr?

       

      Was haben Sie da eigentlich für einen Typen im Profilbild? Kommt mir irgendwie etwas fragwürdig vor.

      • @90191 (Profil gelöscht):

        Wenn man auf etwas antwortet, sollte man dies auch aufvdie Fragestelung bezogen tun. Klar, man kann auch alle ent- und weder mit einbauen. Dann gibts aber nur noch lange, lange Fließtexte.Es geht hier aber um Palästina und alles drumherum. Wir können auch gerne über die anderen Themen diskutieren, die sie aufgeführt haben. Da liegen wir sicherlich ganz dicht beieinander. Übrigens: dieser fragwürdige Typ im Bild ist Jean-Jacques Rousseau. Sagt der Ihnen etwas?

    • @Erhard Koch:

      Richtig. Die Schikane von Palestinensern in den besetzen Gebieten muss aufhören. Die Siedlungen sollten an palestinensiche Familien übergeben werden und ein demilitarisierter Palestinenserstaat müsste mit internationalen Hilfsgeldern aufgebaut werden. Es müsste aber auch wirksame Kontrollen geben, dass die Hilfsgelder auch für soziale Infrastruktur eingesetzt werden und nicht für den Waffenkauf. Vielleicht wäre ein Status wie der des Kosovo für die Gründungsphase eines palestinensischen Staates sinnvoll.

      • @Dhimitry:

        Aber Leute, es wird keinen Rückzug auf die Grenzen von 1967 geben. Netanyahu, Lieberman, und viele andere, im Grunde die gesamte Elite des Staates, betrachten das Westjordanland als Teil des "heiligen" Israel, und ihr Ziel, für das sie planmäßig und systematisch arbeiten, ist die vollständige Annexion und Einverleibung des Wesjordanlandes zum Staatsgebiet Israels. Bereits heute ist für einen Staat der Palästinenser kein Gebiet mehr vorhanden. Es ist zu spät.

        Natürlich kann man hier in D. immer noch fordern: Rückzug auf die Grenzen von 1967. Aber wem nützt das?

        Unsere Regierung und ebenso alle anderen westlichen Regierungen wissen, das es diesen Rückzug niemals geben wird. Ebensowenig wird es eine Anerkennung der Rechte der Palästinenser geben, solange der Zionismus Staatsideologie bleibt. Denn es ist der Kern dieser Ideologie, das jüdische Menschen mehr Recht auf dieses Land haben als nichtjüdische Menschen.

        Und wenn tatsächlich hier einmal jemand fordert, das in Israel/Palästina alle Menschen die gleichen Rechte haben sollten, wird er umgehend als "Antisemit" gebrandmarkt und seine Forderung als Aufruf zur Zerstörung Israels diffamiert.

        • @Bernado:

          Cuidado!!: Sehr beschränktes hermetisches Weltbild am Start! Bitte NICHT mit Aufklärung stören, denn sonst müsste mensch sich ja mit Widersprüchen und dergleichen auseinandersetzten.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Erwartungsgemäß bricht hier der Shitstorm der rechten Israelfans mit vehementem historischen Dilettantismus los.

  • Dass dieser von Chomeini eingeführte Tag (der die Vetreibung der Juden aus Palästina zum Ziel hat) hier in Deutschland begangen werden darf, halte ich für einen Skandal.

    • @Tupaq:

      Ich halte diesen Tag mit seinen Demonstrationen für eine sehr gute Veranstaltung. Und die Quds-Leute haben keineswegs die Vertreibung der jüdischen Menschen aus Palästina zum Ziel, wie von Unterstützern Israels und israelischen Regierungsmitglieder kolportiert, die Quds-Leute treten dafür ein, das in Israel/Palästina ALLE Menschen GLEICHE Rechte haben, unabhängig von Religion/Ethnie, Hautfarbe,etc.

      .

      Allerdings wäre die Umsetzung dieser Forderung das Ende des bisherigen "jüdischen Staates". Denn der "jüdische Staat" beruht darauf, das jüdische Menschen mehr Rechte haben als nichtjüdische Menschen.

      Aus dieser Forderung nach gleichen Rechten für alle Menschen machen deshalb die Israelfreunde die Forderung nach Zerstörung des jüdischen Staates und damit ist für sie klar: massiver Antisemitismus!

      Also Forderung nach gleichen Rechten für alle Menschen = Antisemitismus, und diese Forderung auf einer Demonstration = antisemitische Veranstaltung! Ja, man glaubt es kaum, die Forderung nach gleichen Rechten für alle Menschen ist Antisemitismus! Die öffentliche Forderung per Demonstration nach gleichen Rechten für alle Menschen ist ein Skandal! Die Forderung nach Bevorzugung von Menschen einer bestimmten Religion/Ethnie ist wahre Menschenfreundlichkeit und beweist,

      das man aus der Geschichte gelernt hat!

  • Oha! Ich zitire aus dem Artikel: Herr Grassmann: "„Hier auf dem Ku’damm sind wir im Zentrum der zionistischen Lobby Deutschlands“, rief er. Diese habe „überall auf der Welt ihre Finger im Spiel.“ Mannomann!!! Wo hat dieser Herr seine Lehre gemacht? Des Tones nach wohl bei Karl-Edurad von Schnitzler und des Inhaltes nach bei Julius Streicher, was? Rotzfrech fällt mir dazu nur ein! Herr Grassmann: sie suhlen sich sozusagen auf einigen hundert Leichen in Gaza. Nein, auf tausenden, wenn man die letzten Jahre mitzählt. Aber das passt ja völlig ins Bild. Dieser "Jerusalemtag", wie er so schön offiziell heißt, wurde vom Massenschlächter Khomeini inszeniert. Ja, genau, vom iranischen Diktator, den man problemlos mit Stalin und Hitler nennen kann, ja nennen muß! Dieser Tag, als Haßorgie gegen alles, was nicht in die Welt des radikal-politischen Islam paßt mit samt seinem kranken Denken. Hat denn der Herr Grassmann denn wenigstens versucht, den Spruch "Israel vergasen" oder "Zionisten vertreiben" zu unterbinden? Nein, sicherlich nicht. Wahrscheinlich hats ihn innerlich erquickt. Mir schwant sehr böses, solle es diesen geforderten islam-radikalen Gottessaat je geben. Komisch: die Hamas, und wie die alle heißen, nehmen für sich in Anspruch, für die Palästinenser zu handeln. Warum werden dann die eigenen Landsleute als Kononenfutter mißbraucht? Warum werden Rakentenbasen mitten in Wohngebieten installiert? Warum werden Schulen als Munitionsdepots benutzt? Ist doch scheiße, oder doch nicht, Herr Grassmann? Und überhaupt: Gaza ist doch seit 2005 gar nicht mehr von Israel besetzt. Und trotzdem, oder gerade deshalb, benützt man Gaza als Raketen- und Tunnel-Basis. Und die Bevölkerung ist einem völlig einlerlei. Wie es Kindern ergeht, spielt keine Rolle. Hauptsache der Islamo-Faschismus bricht sich Bahn. Aber keine Sorge, es gibt geügend Menschen hierzulande, die durchaus klar sehen und denken können...

    • @Erhard Koch:

      Sämtliche Diktaturen in der Geschichte haben für ihre Massnahmen gegen die von ihnen Unterdrückten immer diese verantwortlich gemacht - weil die sich ja nicht "vernünftig" benommen haben, weil sie ihr Schicksal nicht ruhig ertragen haben usw. So auch hier: Israel beherrscht, erniedrigt und unterdrückt die Palästinenser, aber natürlich: an allem was Israel macht, sind die Palästinenser schuld.

      Am allem, immer.

      Und es finden sich immer Leute, die über die Unterdrückten herziehen.

      Dafür gibt es dann sicher etwas: Anerkennung, Geld, Elitebewusstsein, ein gutes Gefühl...

    • @Erhard Koch:

      Ich kann Ihnen nur Recht geben zur Ihrer hervorragenden Analyse.

      Es wird mir immer unverständlicher, warum gerade die Linke diesen Islamo-Faschismus, der auch von Hamas ausgeht, unterstützt.

      Und Hamas hat schon heute ein neues Vorbild, an dem sie sich orientieren kann, die Isis.

      • @Mal Mel:

        Die Isis hat ja das Glück, das ihre Verletzten in israelischen Krankenhäusern behandelt werden

        und das die IDF ab und zu eingreift, wenn sie in Schwierigkeiten kommt.

        Insofern passt die Isis weniger zur Hamas.

    • @Erhard Koch:

      wenn schon dorten nix los war - dann soll es wenigstens hier krachen?

      dann git shabbes noch.

      • @christine rölke-sommer:

        Ja guten Abend, Frau Rölke-Sommer! Ich grüße Sie. Haben Sie an so einem schönen Sommerabend, zumindest hierzulande, auch nix besseres zu tun, als zu tippen? Ich schon noch. Wir gehen nachher mit unseren fünf Kindern zum Feuerwerk. Übrigens sind zwei davon palästinensische Waisenkinder. Ihr Vater wurde erschossen, ihre Mutter verschleppt. Von islamischen Gotteskriegern, genannt Hamas. Die beiden hatten sich geweigert, den geisteskranken Ideologien zu folgen. Wünsche ihnen einen schönen Abend...

        • @Erhard Koch:

          es liegt mir fern, wertes anonymus, den al-qds-tag zu verteidigen. noch ferner liegt mir, die islamische republik iran zu verteidigen.

           

          nur: dieses gedröhn, wie von Ihnen zu lesen, das geht mir auf die ovarien. es erinnert so fatal an gotteskriegertum.

          • @christine rölke-sommer:

            Liebe Frau Rölke-Sommer, wenn es ihnen fern liegt, warum tun Sie es dann? Das Gedröhn, das "Gotteskriegertum", das Sie ansprechen, geht von anderen aus. Ja, ich beziehe allerdings klar und deutlich Stellung. Und nicht nur in diesem Falle. Auf entsprechende Angriffe kann man nicht weich, verschüchtert und mit eingezogenem Kopf reagieren. Ich kann mich erinnern, daß Sie mir einmal geantwortet haben und dabei die von mir angesprochene Ordnung dieses unseres Staates völlig zerrissen haben. Nun, das ist Ihr gutes Recht! Jedoch garantiert diese Ordnung Ihnen genau das und stellt Ihnen einen geschützten Raum dafür zur Verfügung. Und sie stellt auch einen geschützten Raum dafür zu Verfügung, das solche Gruppen, die im Artikel oben beschrieben werden, hier ihre Ansichten und Überzeugungen kund tun können. Allerdings nur bis zu einem bestimmten Rahmen, in dem andere nicht verletzt werden. Und verletzten kann man Menschen nicht nur physisch, sonder auch und gerade psychisch. Und das ist geschehen. Mit Gedröhn und Gotteskriegertum! Ich werde auch weiterhin klar und deutlich meiner Überzeugung Ausdruck verleihen. Damit wir nicht eines Tages uns verwundert die Augen reiben, wenn wir uns in einer völlig veränderten Gesellschaft wiederfinden, die keinerlei Achtung, Respekt, Vielfalt und Selbstbestimmung mehr zuläßt. Weder den säkularen, noch den religiösen Menschen gegenüber. Durch falsche verstandene Toleranz, durch Nachlässigkeit, Wegsehen und/oder Verblendung. Übrigens, Sie haben mich mit dem sperrigen Begriff "Anonymus" angeschrieben. Ja, Imprimatur ist auch nicht viel besser. Sagen Sie einfach Simon, das ist einfacher. Dis denne...

            • @Erhard Koch:

              ahoi Simon!

              auch ich werde weiterhin meine überzeugung zum ausdruck ... die sich u.a. aus der erfahrung speist, dass die, welche über islamo-faschismus dröhnen, noch nie zu sehen waren, wenn es galt, eine abschiebung in den iran zu verhindern

              die sich weiter aus der erfahrung speist, dass theokratie auch ganz ohne jennen geht, dafür aber um so mehr krieger hat.

              dabei belasse ich es jetzt - ich bin am limit meiner vulnerabilität. jedenfalls für die nächsten 5 minuten oder so.

               

              meine leutz, nicht nur aus iran, aber auch die, traf ich am Do aufm kotti. ganz schrecklich säkulare säkularisten drunter.... die sich nicht zu schade sind, für das existenzrecht von 'kopftuchmädchen' auf die straße zu gehen. wie auch ich mir dafür nicht zu schade bin.

               

              worum es mir ging: wenn es schon bei den demos keine blutigen nasen gab, dann muß man das nicht mit macht in den kommentarspalten nachholen.

      • @christine rölke-sommer:

        "Nix los" ist übertrieben. In der Tat, waren die "Ordner" der Iraner sehr gut darin, einzuschreiten. An der Stimmung, die sich hier und da bahn brach, ändert das nichts.

        Zudem natürlich: es wäre mehr passiert, hätte nicht die Polizei den Rechtsstaat außer Kraft gesetzt und das Zurschaustellen einer israelischen Fahne mit Ingewahrsamname geahndet. "Um die Irren nicht zu provozieren".

        • @Thomas Fuller:

          und Sie held hätten "die Irren" vermutlich niederkartätscht? rein vorsorglich, versteht sich.

  • Dass diese Kundgebung nach den Naziparolen ("Adolf Hitler", "Feiger Jude...") stattfinden kann, wundert mich. Dieser Al-Quds Tag wurde von Khomeini' (!) eingeführt, von dem auch das Wort "Islamophobie" stammt.

    Ist das jetzt bei uns akzeptabel? Sind wir schon so weit?

  • "Der „größte antisemitische Aufmarsch Deutschlands“ ....""Sie fordern die Zerstörung des gesamten jüdischen Staates. Somit ist der Al-Quds-Marsch die größte regelmäßige antisemitische Demonstration in Deutschland."

    .

    Ja, die Quds-Leute fordern, das in Israel/Palästina ALLE Menschen die gleichen Rechte haben. Unabhängig von Religion, Ethnie, Hautfarbe, etc. Allerdings wäre die Umsetzung dieser Forderung das Ende des "jüdischen Staates". Denn der "jüdische Staat" beruht darauf, das jüdische Menschen mehr Rechte haben als nichtjüdische Menschen. (Die Umsetzung der genannten Forderung wäre der Beginn eines neuen Staates, in dem alle Menschen genau die gleichen Rechte haben.)

    Aus dieser Forderung nach gleichen Rechten für alle Menschen machen deshalb die Israelfreunde die Forderung nach Zerstörung des jüdischen Staates und damit ist für sie klar: massiver Antisemitismus!

    Also Forderung nach gleichen Rechten für alle Menschen = Antisemitismus, und diese Forderung auf einer Demonstration = antisemitische Veranstaltung!

    Das ist deren Logik. Ich halte die bewusste Forderung nach Bevorzugung bestimmter Menschen aufgrund von Ethnie/Religion für sehr gefährlich, das hat m.E. mit "linkem" Gedankengut nichts zu tun - im Gegenteil.

    • @Bernado:

      Nun, vielleicht fordern sie gleiche Rechte für alle Menschen in Palestina, gleichzeitig fordern sie aber auch ein Judenreines Palestina was der ganzen sache dann doch wieder ein recht faschistisches geschmäckle gibt.

      Und wer gleiche Rechte für alle Menschen in Palestina fordert der sollte solidarisch mit Israel sein, denn Israelis haben alle die gleichen Rechte unabhängig von Ethnie, Religion, Geschlecht oder Sexueller Orientierung.

      Und jetzt nennen sie mir mal bitte ein anderes Land im nahen Osten wo das so ist! In Iran wo man den Al-Quds-Tag erdacht hat ist es jedenfalls nicht der Fall.

      • @Hannes Hartmann:

        Nein, die Quds-Leute fordern kein "judenreines" Palästina. Niemand muss Palästina verlassen, auch jüdische Menschen nicht. In Palästina können nach Auffassung der Quds-Leute alle Menschen gut zusammenleben, wenn alle die gleichen Rechte haben.

        Warum stellen Sie solche Behauptungen auf?

        .

        Übrigens: die israelische Regierung tut sehr viel für "palästinenserfreie" Gebiete - hat Sie das schon einmal gestört?

      • @Hannes Hartmann:

        "Und wer gleiche Rechte für alle Menschen in Palestina fordert der sollte solidarisch mit Israel sein"

         

        Nein, was Israel in den besetzen Gebieten macht, ist alles andere als Gleichberechtigung.

        Das Zerstören der Landwirtschaft, die illegale Landnahme, die illegale Wasserungleichverteilung, die Schikane an Checkpoints, die Ausgangssperre und die unterlassene Hilfeleistung beim Siedlerterror.....

    • @Bernado:

      Sie konstruieren da mal wieder so ein Zerrbild.

      Nehmen Sie die unterschiedlichen christlichen Richtungen in Jerusalem, wo haben die weniger Rechte als Juden? Auch die Araber haben nicht weniger Rechte (obwohl einige meinen, sie hätten mehr Rechte).

      Nehmen Sie die neue Straßenbahn, die verbindet die mehrheitlich von Arabern bewohnten Viertel mit dem Stadtzentrum. Wie furchtbar, dann funktioniert ja die selbstgewählte „Apartheid“ nicht mehr! Einige Araber haben letztens sogar die Stationen angezündet, ihre Leute sollen wohl gefälligst im eigenen Sud schmoren. Apartheid!

      Mir ist auch nicht klar, warum die Araber Jerusalem als „al-Quds“ bezeichnen. Die Stadt hieß immer Jerusalem, die ganze Welt redet über Jerusalem. Ein „al-Quds-Tag“ ist damit ein Anti-Jerusalem-Tag.

      • @Senckbley:

        Haben Sie denn nch nie etwas von der planmäßigen und systematischen "Judaisierung" Jerusalems durch die israelischen Behörden gehört?

      • @Senckbley:

        also... über tante wiki zu den namen hinaus verweist al-quds darauf, dass jerusalem eine kultstätte lang vor dem monotheistischen quatsch gewesen sein könnte. mann denke mal ein bißchen über die bedeutung der quedesha nach.

        • @christine rölke-sommer:

          Und wenn schon. Seit 3000 Jahren heißt die Stadt Jerusalem, Yerushalaim. Nur weil Saladin einen Wutanfall gekriegt und die Stadt zeitweise erobert hat, werde ich sie nicht al-Quds nennen.

          • @Senckbley:

            motek: al-quds läßt sich problemlos von qadishtu herleiten. den ollen cohanim war das allerdings unangenehm, weil ... irgendwer irgendwann die unsitte aufgebracht hatte, qadishtu=zona mit hure zu übersetzen. und die stadt des tempels die stadt der huren zu nennen - das ging ja nun garnicht. statt nun allerdings diesen androzentrischen patri-quatsch aufzugeben und zur ursprünglichen bedeutung "geweihte frau"zurückzukehren, übernahmen sie halt den kanaanäisch-jebusitischen namen, alldieweil der sich im alltag (und unter ignoranten) umstandsloser hebraisieren ließ.

            im arabischen hatte der name sich erhalten und wurde in seiner bedeutung irgendwann dem muslimischen andro-zentrischen patri-quatsch angepaßt.

            ich muß allerdings einräumen, dass sie immer noch näher an der ursprünglichen bedeutung dran sind als die urschuleimisten.

  • Wie ich sehe haben unsere Medien ein neues Thema gefunden. Die Idioten von Springer drehen sogar völlig durch. Es ist ja auch viel einfacher über so einen Unsinn zu berichten, wo vielleicht ein paar Leute gegen Juden hetzen , obwohl mehr als 99% von denen ehrlich protestieren, als über die Toten in Gaza. So fühlt man sich dann wieder als guter Deutscher.

    Erstaunlich finde ich es noch immer, dass der Deutsche immer ein paar Dekaden zu spät reagiert, "kämpft" immer den Kampf der schon längst zu Ende ist. Anstatt dafür zu protestieren keine Waffen mehr an Israel frei Haus zu liefern, schreiben deutsche Medien lieber über ein Problem das gar nciht da ist. Ich sollte dabei erwähnen dass die taz noch eine der ehrlicheren ist.

    • @KatastrophenUlli:

      Stimmt: NIRGENDWO in der deutschen Presse wurde je über die Toten in Gaza berichtet. Sie haben absolut recht mit Ihrer Wahrnehmung.