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Aktuelle Entwicklungen in der CoronakriseLauterbach fordert Einreiseverbot

Das mutierte Coronavirus könnte noch ansteckender sein, sagt SPD-Mann Karl Lauterbach. Der Reiseverkehr von und nach Großbritannien sollte eingeschränkt werden.

SPD-Gesundheitsexperte und Epidemiologe Karl Lauterbach Foto: Oliver Berg/dpa

SPD-Politiker Lauterbach: Flugverkehr einstellen

Angesichts der neuen, in Großbritannien entdeckten Variante des Coronavirus fordert SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, den Flugverkehr auch nach Deutschland zu beschränken. Zwar sei noch nicht endgültig geklärt, ob die schnellere Verbreitung dieser Virusvariante an einer höheren Infektiösität liege, sagte Lauterbach in der taz (die tageszeitung, Montagausgabe). „Ich halte es aber für wahrscheinlich, dass es ansteckender ist“, sagte der Mediziner. „Darum sollten wir das sehr ernst nehmen und vorsichtshalber auch in Deutschland die Einreise aus Großbritannien einschränken, bis diese Frage geklärt ist.“

Dass die neue Variante auch den Erfolg der Impfung beeinflusst, glaubt Lauterbach dagegen nicht. „Es ist nicht wahrscheinlich, dass der Impfstoff bei der neuen Variante weniger gut wirkt“, sagte der SPD-Politiker, der seit 1998 Direktor des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie an der Universität Köln ist. Grund sei, dass der Impfstoff breite Teile des Spike-Proteins des Virus codiere, so dass einzelne dort auftretende Veränderungen sich nicht auf die Wirksamkeit auswirken sollten. (taz)

Impfvorbereitungen laufen auf Hochtouren

Vor dem geplanten Start von Corona-Impfungen in Deutschland direkt nach Weihnachten laufen die Vorbereitungen unter hohem Zeitdruck. Der Bund sicherte eine zügige Verteilung ankommender Impfdosen zu, aus den Ländern kamen aber auch schon Mahnungen zu mehr Tempo bei der Beschaffung. Von zwei aussichtsreichen Impfstoffen hat Deutschland dem Gesundheitsministerium zufolge jetzt mehr Dosen sicher – damit könnten sich im Laufe des kommenden Jahres rechnerisch ein Großteil aller Bundesbürger impfen lassen. Für eine Zulassung des ersten Präparats des Mainzer Unternehmens Biontech wird an diesem Montag eine wegweisende Beurteilung der EU-Arzneimittelbehörde EMA erwartet.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erklärte am Samstag auf Twitter, es solle jedem, der 2021 geimpft werden wolle, auch so bald wie möglich ein Impfangebot gemacht werden. „Dazu haben wir schon mit den beiden in Zulassung befindlichen Impfstoffen ausreichend Dosen.“ Für die beiden Präparate von Biontech sowie des US-Herstellers Moderna sind dem Ministerium zufolge nun insgesamt 136,3 Millionen Dosen gesichert, die nahezu alle 2021 geliefert werden könnten. Mit je zwei nötigen Dosen ließen sich damit rechnerisch 68,2 Millionen Bürger impfen – bei 83 Millionen Einwohnern in Deutschland insgesamt.

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„Jede Dose, die Deutschland erreicht, wird unverzüglich zu den Impfzentren zur Impfung weiterverteilt“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Sonntag. Ab dem geplanten Impfbeginn am 27. Dezember werde es „ein kontinuierliches Aufwachsen der täglichen beziehungsweise wöchentlichen Lieferungen geben“. Im Januar wird demnach mit drei bis vier Millionen Dosen gerechnet, bis Ende März sollen es insgesamt 11 bis 13 Millionen Dosen sein. (dpa)

Keine Flüge von Großbritannien nach Italien

Die italienische Regierung will die Flugverbindungen mit Großbritannien wegen der Coronalage in England aussetzen. „Das Vereinigte Königreich hat wegen einer neuen Form von Covid Alarm geschlagen, die das Ergebnis einer Virus-Mutation sein könnte“, schrieb der italienische Außenminister, Luigi Di Maio, am Sonntag auf Facebook. Als Regierung müsse man die Italiener schützen, und deshalb sei man dabei, eine Anordnung zu unterzeichnen, um Flüge mit Großbritannien auszusetzen, teilte er weiter mit. Die Regierung im Vereinigten Königreich sei zuvor benachrichtigt worden.

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Seit einigen Wochen breitet sich im Südosten Englands eine Coronavirus-Variante aus, die ersten Erkenntnissen zufolge ansteckender ist als bisherige Varianten. Um das Virus einzudämmen, gilt seit Sonntag in der Hauptstadt London und weiten Teilen Südostenglands ein harter Shutdown mit Ausgangssperren, auch über die Weihnachtstage. Mehr als 16 Millionen Menschen sind betroffen. Premierminister Boris Johnson hatte am Samstag betont, es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Impfstoffe gegen die Mutation weniger effektiv seien. (dpa)

Auch Deutschland will Flugverkehr einschränken

Nach dem Auftreten einer Mutation des Coronavirus in Großbritannien ist auch für Deutschland die Einschränkung des Flugverkehrs aus dem Königreich eine „ernsthafte Option“. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Sonntag aus Kreisen des Bundesgesundheitsministeriums erfuhr, gelte dies wegen einer neuen Variante des Coronavirus auch für Südafrika. In den Niederlanden dürfen bereits vorerst keine Flugzeuge mehr aus Großbritannien landen.

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte, die Entwicklung in Großbritannien werde sehr genau verfolgt. „Mit Hochdruck“ würden die von dort vorliegenden Informationen zu der Mutation ausgewertet. Die Bundesregierung sei dazu auch in Kontakt mit ihren europäischen Partnern. (afp)

Israel startet Impfkampagne

Zehn Monate nach dem ersten Coronafall in Israel hat in dem Land eine große Impfkampagne begonnen. Als Erster ließ sich am Samstagabend Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (71) vor laufender Kamera gegen das Coronavirus impfen. Am Sonntag folgten der 81 Jahre alte Staatspräsident Reuven Rivlin und das medizinische Personal im Land. Vor den Impfzentren in großen Städten bildeten sich lange Schlangen. Von Montag an können über 60-Jährige über die Krankenkassen den Impfschutz erhalten. (dpa)

Harter Lockdown wegen Virusmutation in Großbritannien

In London und anderen Gegenden in Südostengland gilt seit der Nacht zum Sonntag wieder ein harter Shutdown mit Ausgangssperren. Grund ist die rasche Ausbreitung einer neuen Variante des Coronavirus. Insgesamt sind etwa 16,4 Millionen Menschen von den Verschärfungen betroffen, knapp ein Drittel der Bevölkerung von England. Sie dürfen auch über Weihnachten keine Mitglieder anderer Haushalte treffen. „Als Premierminister ist es meine Pflicht, schwierige Entscheidungen zu treffen und zu tun, was getan werden muss, um die Menschen in diesem Land zu schützen“, betonte Regierungschef Boris Johnson am Samstagabend auf Twitter.

Der Premier warnte, die neue Variante VUI2020/12/01 des Coronavirus breite sich rasch aus. Die Mutation sei um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form. Viele Kliniken in Südostengland sind so gut wie vollständig ausgelastet, vielerorts wurden nicht notwendige Operationen verschoben. Johnson betonte, es gebe aber weder Hinweise darauf, dass Impfstoffe weniger effektiv gegen die neue Corona-Variante seien, noch darauf, dass die Krankheit schwerer verlaufe oder es mehr Todesfälle gebe.

Um die Ausbreitung der neuen Variante des Coronavirus zu verhindern, dürfen aus Großbritannin kommende Passagiermaschinen vorerst nicht mehr in den Niederlanden landen. Diese Regelung gelte von Sonntagmorgen bis zum 1. Januar, erklärte die Regierung in Den Haag. Sie teilte zudem mit, dass ein Fall der neuen Mutation, die offenbar besonders ansteckend ist, auch in den Niederlanden entdeckt wurde. (dpa/afp)

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Weiter steigende Infektionszahlen in Deutschland

Die Coronazahlen in Deutschland bleiben dramatisch. Binnen eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert-Koch-Institut (RKI) 22.771 Neuinfektionen übermittelt. Am Sonntag vergangener Woche hatte die Zahl bei 20.200 gelegen.

Der 7-Tage-Mittelwert liegt damit bei 24.756 Fälle pro Tag. Das sind 16 Prozent mehr als vor einer Woche, hat taz_Experte Malte Kreutzfeldt errechnet. Das Wachstum ist damit etwas geringer als in den letzten Tagen, aber immer noch ziemlich hoch.

Die Gesundheitsämter meldeten binnen eines Tages zudem 409 neue Todesfälle. Hier liegt der 7-Tage-Mittelwert jetzt bei 607 Toten pro Tag. Das sind 41 Prozent mehr als vor 1 Woche. Und die Wachstumsrate ist in den letzten 2 Wochen fast permanent gestiegen.

Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 26.049. (taz/dpa)

Corona-Impfstoff von Moderna in den USA ausgeliefert

Das US-PharmaunternehmenModerna hat am Samstag mit der Auslieferung seinesCorona-Impfstoffs in den USA begonnen. „Die Verteilung desModerna-Impfstoffs hat begonnen“, erklärte der General Gus Perna vom Impfprojekt „Warp Speed“ (Überlichtgeschwindigkeit) der US-Regierung. Die ersten Lastwagen verließen am Samstag ein Fabrikgelände in Bloomington im Bundesstaat Indiana, wo die Firma Catalent denModerna-Impfstoff in Ampullen abfüllt.

Nach dem Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer hatte am Freitag auch das Mittel des US-Herstellers Moderna eine Notfallzulassung in den USA erhalten. Damit können die USA im Kampf gegen die Corona-Pandemie nun auf einen zweiten Impfstoff zurückgreifen.

Die Notfallzulassung der US-Arzneimittelbehörde FDA ist die erste Zulassung für den Moderna-Impfstoff weltweit. (afp)

Große Mehrheit akzeptiert Coronaregeln

Eine große Mehrheit der Deutschen will sich an Weihnachten an die vorgegebenen Kontaktbeschränkungen zur Bekämpfung der Coronapandemie halten. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur gaben 83 Prozent an, alle Regeln befolgen zu wollen. Nur jeder Zehnte will davon abweichen, 7 Prozent machten keine Angaben. Dabei nimmt mit dem Alter auch die Bereitschaft zu, die Beschränkungen einzuhalten. Bei den 18 bis 24-Jährigen sind es 72 Prozent, bei den Menschen über 55 sogar 91 Prozent. (dpa)

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5 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • RS
    Ria Sauter

    Die Ignoranz ist bei vielen Menschen groß.



    Gestern war die Flughafenhalle in Frankfurt/Main sehr gut besucht.



    Sie gaben fröhlich Auskunft über ihre Reiseziele und bringen sicherlich einige Souvenirs mit nach Hause.



    Dieses ganze "Gequatsche" bringt gar nichts, wenn nicht streng kontrolliert wird. Aber es gibt ja Wahlen im nächsten Jahr. Da dürfen wir keinen verschrecken.

  • Außer zu reagieren auf neue Sachzwänge fällt der Politik und insbesondere Herrn Lauterbach nix ein.



    Das kann wirklich jeder, und bedarf auch keinem großen Wissen oer politischen Können.



    Es wäre schön, mal ein paar vorfälliige Ideen zu hören und Umsetzungsvorschläge wie man gar nicht erst so weit in die aktuellen Sachzwänge reinrutscht.



    Es ist genau wie @Trabantus unten schreibt, nur Ursache und Wirkung leider genau andersrum.

    • @Tom Farmer:

      "Insbesondere Herrn Lauterbach"?

      Meinsten Sie vielleicht Laschet und Söder? Lauterbach ist neben Hofreiter und Kipping ja wohl einer aus der verschwindend geringen Zahl PolitikerInnen in Deutschland, die sich seit Februar für eine evidenzbasierte Pandemiepolitik stark gemacht haben. Haben Sie eigentlich auch nur den Ansatz einer Ahnung, wieviele Morddrohungen von Flacherdlern der Tag für Tag für seine Courage kassiert?

      Was soll denn ein einzelner Abgeordneter machen, wenn der große Koalitionspartner aus einer Kombination aus Zynismus, Sozialdarwinismus und geballter Inkompetenz statt auf wissenschaftliche Erkenntnisse auf Springers Laberexperten setzt, und die Sozialausgaben von dem Virus "gesundschrumpfen" lässt?

  • Diese erwähnte, ernsthafte Option von Einreisebeschränkungen aus GB nach Deutschland wird sicher erst gründlich und mindestens vier Wochen auf Länderebene diskutiert, dann von der Bundeskanzlerin nebst Landesfürsten in einer Nachtsitzung Anfang Februar empfohlen, um dann länderspezifisch nicht umgesetzt zu werden.



    In der Zwischenzeit landen hier Flugreisende aus GB und Südafdrika allerorten, um von D aus bequem Italien, die Niederlande und Belgien zu erreichen.



    Was für ein Kindergarten. Europäische Handeln vom Feinsten.

  • "Wegen neuer Coronavirus-Variante Niederlande verbieten Passagierflugzeugen aus Großbritannien die Landung.

    Niederlande reagieren auf Virus-Mutation."

    www.tagesspiegel.d...dung/25560996.html