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Aktion gegen Parken auf RadspurenVerkehrsteilnehmer zweiter Klasse

Autofahrer nutzen Rad- und Busspuren wie selbstverständlich zum Parken. Diese Bilanz der Polizei ist wenig überraschend, aber trotzdem sinnvoll.

Alltag in Berlin: zugeparkter Radweg Foto: dpa

Fünf Tage lang haben Polizei, Ordnungsämter und BVG in der vergangenen Woche Bus- und Radspuren intensiv kontrolliert – und sind leider zu dem erwarteten Ergebnis gekommen: Für viele Autofahrer und auch Lieferanten sind die geschickt am Wegrand liegenden Spuren schlicht die besten Park- und Halteplätze; sie behindern und gefährden damit Radler und Busse, so die am Montag veröffentlichte Bilanz.

Das wäre schon schlimm genug. Noch übler ist indes, dass, so die Polizei in ihrer Mitteilung, die Kontrolleure ein „Unrechtsbewusstsein“ bei den Falschparkern selten wahrgenommen haben. Sprich: Halten auf den Spuren gilt nicht nur als praktisch, sondern wird sogar als Anrecht angesehen. Die Falschparker fühlen sich als Kings of the Road – und degradieren so Radler und Busse zu Verkehrsteilnehmern zweiter Klasse.

Auch diese Erfahrung ist für Radler nicht neu. Regelmäßig wird angehupt und muss sich rechtfertigen, wer beispielsweise lieber auf der Straße als auf einem der ollen, holperigen Radwege fährt – obwohl diese aufgrund ihrer schlechten Beschaffenheit gar nicht mehr benutzt werden müssen. Was die meisten Autofahrer schlicht nicht wissen.

Dummheit gepaart mit Arroganz und Rechthaberei sind keine guten Voraussetzungen, um zu einem zumindest ertragbaren Miteinander auf der Straße zu kommen. Die bisherigen Aufklärungskampagnen für mehr Rücksicht der Verkehrsverwaltung haben offenbar nichts bewirkt.

Und solange das verkehrswidrige Parken und Halten auf Rad- und Busspuren nicht geahndet wird, ändert sich daran nichts. Auch das zeigt die Bilanz: Autofahrer verkneifen sich das Falschparken, wenn Polizeistreifen zu sehen sind – verschwinden Letztere aus dem Blickfeld, parkt sich’s gänzlich ungeniert.

Prima, dass all diese Erkenntnisse nun ganz offiziell zu Papier gebracht sind, und damit jedem klar ist, das hier dringend Handlungsbedarf besteht. Mal sehen, was der Verkehrssenator aus der Vorlage macht.

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47 Kommentare

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  • "Noch übler ist indes, dass, so die Polizei in ihrer Mitteilung, die Kontrolleure ein „Unrechtsbewusstsein“ bei den Falschparkern selten wahrgenommen haben. Sprich: Halten auf den Spuren gilt nicht nur als praktisch, sondern wird sogar als Anrecht angesehen."

     

    So sieht es aus.

     

    Allerdings ist es originäre Aufgabe der Polizei, sozusagen ihr Daseinsgrund, ein "Unrechtsbewusstsein" aufrechtzuerhalten bzw. zu schaffen.

     

    Der Fisch stinkt vom Kopf. Das primäre Problem des Falschparkens ist das mangelnde Unrechtsbewusstsein der Polizei, die nicht auf Falschparker auf Radwegen reagiert, sondern Falschparken sogar oft entschuldigt, selnst wenn dermaßen rücksichtslos und gefährlich geparkt wird, dass sogar eine Anzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Strassenverkehr fällig wäre.

     

    Erst durch das ostentative Wegsehen der Polizei ist Falschparken zu einem Gewohnheitsrecht geworden.

  • Es gibt in allen Kategorien Idioten, leider auch unter den Radelnden. Ich könnte auch einige Beispiele extrem asselliger Idiot*innen auf zwei wie auf vier Rädern geben. Dennoch finde ich es nicht in Ordnung, wenn zum Beispiel in der Turmstraße unter den Augen der sog. Ordnüngshüter, vor den beiden (türk. und arab) Supermärkten grundsätzlich keck auf der Radspur geparkt wird und damit mein Leben gefährdet wird. Oft parken ja auch die Ordnungshüter auf der Radspur, um sich ihre Buletten zu holen. Und ganz nebenbei: Wie viele Menschen wurden eigentlich schon durch Radfahrer*innen in diesem Jahr getötet?

    • @Lingoping:

      "...grundsätzlich keck auf der Radspur geparkt wird und damit mein Leben gefährdet wird."

       

      Das gefährdet doch Ihr Leben nicht. Die abgestellten Fahrzeuge sind doch nicht unter Tarnkappen unsichtbar verborgen. Im Übrigen muß jeder Verkehrsteilnehmer sein Fahrzeug so führen, dass er jederzeit anhalten kann, bevor es zu einer Kollision kommt. Lernt man in der Fahrschule, das.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Dann ist es ja kein Problem, wenn man als Radfahrer "unerwartet" sich in die links 50 km/h fahrenden Autofahrer einreiht, oder falls einem das zu gefährlich erscheint, grundsätzlich dort fährt. Schließlich lernt man ja als Autofahrer, daß man sich den Verkehrsverhältnissen eben anzupassen hat ...

         

        Oder?

  • In der gesamten Diskussion bisher vermisse ich einen ganz entscheidenden weiteren Punkt: Kinder...

     

    Wenn ich mit meiner 2-jährigen Tochter unterwegs bin, dann habe ich auf bestimmten Fußgängerwegen permanent echte Todesangst um sie, weil ein schnell heranfahrender Radfahrer ihre mMn auf dem Fußweg berechtigten, sehr unberechenbaren Richtungswechsel nicht vorhersehen kann. Und ich kann immer nur in eine Richtung schauen, auch wenn ich versuche, alle Richtungen abzudecken...

     

    Ich war selbst passionierte Fußwegfahrerin. Allerdings habe ich mich auch vor meinem Kind immer dem Fußgängerverkehr angepasst oder bin dann auf der Straße gefahren. Ich verstehe es wirklich nicht, wenn Menschen - zT mit Kindersitzen - wie die Vandalen auf viel belaufenen Fußwegen fahren.

    • @Uhu:

      Ja, Fahrrad mit Kindersitz fahren ist definitiv gefährlich. Das Rad verhält sich durch den erhöhten Schwerpunkt anders und man kann nur raten, damit gemächlich zu fahren. Ich war damit in einer Situation, nach der ich es dann ließ.

      Radweg führt gerade aus über Kreuzung, Radwegampel grün, rechtsabbiegender Autoverkehr auch (mit gelbem Warnlicht). Als ich die Straße passierte, kam mit hoher Geschwindigkeit ein Auto abgebogen und Touché am linken Bein. Ich konnte den Sturz mit meiner Tochter noch vermeiden. Was mich besonders nachdenklich machte: Der Autofahrer schimpfte wild gestikulierend über "mein Verhalten". Er hat also seinen Fehler nicht eingesehen. Der Schock darüber sitzt bis heute tief. Es nützt also nichts, im Recht zu sein, auch wenn an der Beinprothese oder Grabstein stünde: Sie war es, im Recht.

  • Probiert´s mal mit Gemütlichkeit ;-)

    • @Justin Teim:

      Gute Intervention. Danke.

       

      Es ist immer Zeit, das Fahrrad über den Zebrastreifen zu schieben.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Mag sein, das dafür Zeit ist. Aber rechtlich darf ich über den Zebrastreifen fahren - parallel zu den Streifen. Und über die Kreuzung und über die Straße.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Genau. Oder das Auto.

  • Als Ausgleich wird demnächst eine Aktion gestartet, die maximal skandalisiert, wenn RadfahrerInnen bei Rot über gähnend leere Kreuzungen fahren. Jede Wette. Dann hat man wieder nicht-denkende AutofahrerInnen auf seiner Seite und alles ist gut.

  • 0G
    0371 (Profil gelöscht)

    Ein riesiges Problem ist, dass die Verkehrsplaner das Fahrrad jahrzehntelang schlicht ignoriert haben. Erste Priorität hatten die Autos, dann kamen die Autos gefolgt von den Autos, jetzt vielleicht Fußgänger, öffentliche Verkehrsmittel und dann schon das Fahrrad.

    Und das Radfahren hat sich verändert: heute zuckelt man nicht mehr mit 12,5km/h über den 80cm 'breiten' Radweg, sondern ist auch ohne E-Motor gerne mal über 25km/h unterwegs. Es ist wirklich so: in den Städten ist man mit dem Rad flotter unterwegs als mit dem Auto. Wo also soll der Radler hin? Den Fußweg teilt man sich nur ungern mit schlendernden Gruppen und Hunden mit Jojo-Leinen an den Haltern. Die blauen runden Schilder mit der quer liegenden weißen Trennlinie zwischen Fußgängern und Radlern gehen an der Realität vorbei.

    Tja, und für die Straße ist man dann doch zu langsam. Manchmal wenigstens... Wohin also? Auto fahren? Die Städte noch weiter verstopfen? Im bereits voll gestopften Bus stehen?

    Die Stadträte werden mal eine Richtungsentscheidung treffen müssen.

    • @0371 (Profil gelöscht):

      Die Antwort lautet: langsamer fahren. Das ironische ist ja, dass die (Minderheit der) militanten Radfahrer und die (Minderheit der) militanten Autofahrer einfach zwei Seiten der gleichen Medaille sind: Rechthaberei und die fehlerhafte Annahme, dass aus der möglichen Höchstgeschwindigkeit (technisch möglich, aber auch gemäss Gesetz) auch ein durchzusetzendes Recht abzuleiten wäre, dann auch tatsächlich so schnell zu fahren.

       

      Als Fussgänger käme niemand auf die Idee, auf dem Kürfürstendamm einen 100-Meter-Sprint hinlegen zu müssen.

       

      Wünschenswert wäre mehr Gemütsruhe bei beiden. Der Radverkehr in Amsterdam und Kopenhagen rollt eben auch deswegen so gut, weil er eher gemütlich rollt und kaum jemand aus der Reihe tanzt.

  • MC

    @krähenauge

    Der Grundgedanke, dass der Fahrradfahrer der bessere Mensch sei, ist absolut korrekt. Und dass der Autofahrer, der sein Auto nicht zwingend für die Arbeit benötigt, asozial ist, steht für mich auch außer Frage. Oder wie nennen Sie es, wenn jemand tagtäglich in seine Dreckskarre steigt, die Atemluft seiner Mitmenschen und seiner eigenen Kinder vergiftet und sie damit krank macht, der die Umwelt und damit die Lebensgrundlage seiner Kinder und Kindeskinder vernichtet.

     

    Von dem Gummiabrieb der Reifen, der in Nanopartikeln krebserregend ist, will ich garnicht reden.

     

    Aber so ist das im Autoparadies Deutschland. Hier gehst du auch 7 Jahre in den Knast, wenn du ein paar von diesen Dreckschleudern abfackelst, aber du wirst nicht einen Tag sitzen, wenn du ein Kind totfährst. Brauchst nur zu sagen:" Hab' ich nicht gesehen".

  • Das ist die Angelegenheit des Ordnungsamtes. Einfach mehr Leute einstellen und Knöllchen verteilen.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Die größten A*ö*er sind des bezüglich die Paketdienstler, aber auch die ärmsten Hunde.

    • @571 (Profil gelöscht):

      Die Paketfahrer werden noch in 100 Jahren die ärmsten Hunde sein, wenn sie sich nicht gegen ihre Ausbeuter wehren.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        .... und das sind ja ... wir! Die Amazon und Zalando-Kundschaft ... die darüber hinaus den Einzehandel killt ... wo der DHL-Sklave früher mal Arbeit hatte ... ach tragisch ist's

  • Neulich auf der schwäbischen Alb: Wo es nach Donzdorf runtergeht, da gibt´s eine mehrere Kilometer lange Serpentinenabfahrt. Ich war mit dem Auto unterwegs und gerade am Anfang des Gefälles hole ich einen nach Extremsportler aussehenden Hochleistungsradler ein. Ich überhole und sehe sogleich im Rückspiegel, wie er sich flach macht und die Verfolgung aufnimmt. Mit wenigen Metern Abstand hängt er in meinem Windschatten und dann kommt, was ich geahnt habe: Er versucht waghalsig zu überholen! Aber er schafft es nicht, genug Fahrt aufzunehmen, muß den Überholvorgang abbrechen und hängt wieder dicht an meiner hinteren Stoßstange. In den folgenden Spitzkehren kommt es abermals zu irren Überholversuchen, mal innen, mal außen! Schließlich, da ein Traktor vor mir auftaucht, gelingt es ihm, außen beide zu überholen und als ich den Traktor ebenfalls überholt habe und den Kampfradler auf der folgenden Geraden wieder einhole, lenkt er sein Rad auf die Mitte der Fahrbahn, um mich am vorbeifahren zu hindern. Schließlich erreichen wir so den Ortseingang, wo sich eine Schule und eine Tempo 30-Zone befindet. Ich bremse auf die vorgeschriebe Geschwindigkeit ab, während er, immer noch flach auf dem Rad liegend und im größten Gang wie ein Verrückter tretend, mit gut 60 Sachen hindurchbraust!

     

    Liebe TAZ, diese Geschichte ist NICHT erfunden und ich bitte Euch, dieses Erlebnis zur Debatte freizuschalten!

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Ich weiß jetzt nicht, was Ihr Beitrag nun ausgerechnet hier soll, aber wenn Sie damit zum Ausdruck bringen wollen, das Radfahrer auch nicht besser sind, kann ich das gelassen bestätigen. Es macht keinen Sinn, hier zu polarisieren, da u.a. Radfahrer und Kraftfahrer meist in Personalunion gesehen werden müssen.

      Der besondere Augenmerk sollte aber doch auf dem Radfahrer liegen, da seine Verletzbarkeit um ein Vielfaches höher liegt, d.h. es ist ein Vergleich, der hinkt. Das soll kein Freibrief für Radfahrer bedeuten, denn man kann davon ausgehen, dass ein kleinerer Teil der Radfahrer eben solche Kampfradler sind.

      Der Fall, den Sie schildern, ist sicher nicht alltäglich, aber hier doch nicht erwähnenswert, weil aus meiner Erfahrung heraus derart gefährdende und selbstgefährdende Situationen mehr von Kraftfahrern insbesondere Motorradfahrern ausgehen.

      • @lions:

        Letzteres stimmt nicht. Das Kraftrad verfügt über die nötige technische Ausrüstung, um Überholmanöver sicher durchzuführen: Es kann angemessen beschleunigen und genau so angemessen verzögern. Es verfügt über eine Straßenlage, die auch extreme Manöver sicher meistert. Damit sind alle relevanten technischen Kriterien für ein sicheres Überholen abgedeckt. Das Fahrrad erfüllt kein einziges davon.

        • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          Oh, wie wär´s mit relativieren. Einige Motorradfahrer gehen auch gern an und über diese Grenze. Dann dürfen´s ruhig paar Autos mehr sein, die zudem bei beiderseitig höheren Geschwindigkeiten überholt werden. Beim Traktor ist das Motorrad sicher besser :).

          Dazu: Warum nennt man das Motorrad auch Organspendehilfe ?

          Nee Chef, so wird´s nix.

          • @lions:

            "Einige Motorradfahrer gehen auch gern an und über diese Grenze."

             

            Das mag sein, aber daran ist nicht das Motorrad schuld.

            • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

              Sprachen wir von der Schuld von Maschinen :) ,oder von der von Menschen ?

  • Vergehen, die nicht geahndet werden, mutieren in den Augen der Gesetzesbrecher zu Gewohnheitsrechten. Das gilt bei Steuerhinterziehung genauso wie beim Falschparken.

    Hier helfen nur konsequente Ahndung und Anhebung der Geldbussen. Doch Achtung: Die Autolobby schreit dann "Abzocke" wohlwissend, dass es in Wirklichkeit um ihren illegalen Parkraum geht.

  • Ganz unten in der Nahrungskette steht aber der gemeine Fußgänger, wenn der in der Fußgängerzone oder auf dem Gehweg nicht schnell genug dem Fahrradfahrer ausweicht, hat er verloren.

    • @FraMa:

      das stimmt, aber fussgaenger sollten dann den streit der radfahrer gegen autofahrer unterstuetzen, denn sehr oft ist der grund, dass leute auf dem fussweg fahren der, dass einige radfahrer sich nicht mehr trauen, auf der strasse zu fahren, weil dort andauern von einige asozialen autofahrern geschnitten, angehupt und bepoebelt, also gewusst konditioniert werden, auf dem gehweg zu fahren.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @the real günni:

        Wenn ich sehe wie junge, durchtrainierte Männer mit ihren hochgezüchteten Mountainbikes mit denen sie wohl den Mount Everest downhill nehmen könnten, auf dem Fußweg fahren, weil das Kopfsteinpflaster der Straße ihr empfindliches Hinterteil beschädigen könnte, kommen mir Zweifel an Ihrer These.

      • @the real günni:

        Leider nein, die meisten Fahradfahrer benehmen sich einfach so "weil sie es können", ihrer Argumentation schwingt wieder der Grundgedanke mit, dass der Fahrradfahrer der bessere Mensch ist, da er Fahrrad fährt und nicht Auto. Das ist leider total Blödsinn, es gibt asoziale Autofahrer, asoziale Fahrradfahrer und ja sogar asoziale Fußgänger (eine Freundin hatte sogar mal einen Fahrerfluchtfall mit einem elektrischen Rollstuhl) .

        • @Krähenauge:

          haben sie da irgendwelche belege oder studien fuer diese ihre annahme? die gruppe der radfahrer ist dermassen heterogen, das was sie sagen kann im ansatz nicht stimmen. aber bevor sie als rache ueberall asoziale sehen, denken sie noch mal nach: werden radfahrer auf engen oder stark befahrenen strassen von allen autofahrern mit dem gebuehrenden respekt behandelt und immer mit ausreichend abstand ueberholt? koennen alle radfahrer ich auf den strassen, ob jugendlicher, senior, schwangere frau, sich immer und ueberall sicher fuehlen?

          • @the real günni:

            Ähm...Logik? Welche Belege und Studien wünschen Sie? Wollen Sie nun ernsthaft behaupten es gibt keine asozialen Radfahrer? Keine asozialen Fußgänger? Alles Happypeople die nur freundlich sind,die einzig bösen sind Autofahrer? oO

      • @the real günni:

        Ach kommen Sie, das klingt ja nach Geiselnahme: "Hilfst Du Fussgänger nicht mir gegen die bösen Autofahrer, dann bedroh' ich Dich eben auf dem Bürgersteig." Das kann's doch wirklich nicht sein.

         

        Und mal so zum Nachdenken: der angeforderte Überholabstand von 1.5 m gilt dann natürlich auch zwischen Radfahrer und Fussgängern - womit ein Fahren auf Gehwegen sich eigentlich bereits meistenteils verbietet :-)

        • @TurboPorter:

          Ebenso auf Radwegen.

           

          Die Verkehrsbehörden hier in Hamburg bestehen hingegen darauf, daß Radfahrer halt bei Bedarf den Gehweg mitbenutzen sollen.

           

          Desweiteren gibt es genügend Autofahrer, die den Radfahrer dafür bestrafen wollen, wenn der ihnen nicht Platz macht und sich in Luft auflöst. Erst Gestern habe ich (vom Motorrad aus) gesehen, wie einer einen bei Grün fahrenden Radfahrer von der Radfahrfurt hupen wollte. (Der Autofahrer war vorher trotz voller Kreuzung in diese eingefahren und hat somit den Verkehr behindert. Davor stand noch einer voll auf der Fußgängerfurt.)

           

          Dem Radfahrer wird also als Kultur mitgegeben, das Recht ist zu brechen, wenn es einem in den Kram paßt. Respekt ist nicht gegeben. Wen wundert's, daß sich da der entsprechende Erfolg einstellt?

           

          Wenn ich dagegen ankämpfe gibt es bisher nur ein Mittel zum Erfolg: Mit dem Fahrzeug auf der Fahrbahn als normaler Verkehrsteilnehmer fahren. Erst wenn man selbst respektiert wird, fangen die Leute auch selbst an, Andere zu respektieren.

        • @TurboPorter:

          Dann verbietet sich das Fahren auf Radwegen so gut wie immer. Fänd ich gut.

  • Richtig lustig wird es wenn Autofahrer dann noch die Belehrung Anderer übernehmen. Es gibt tatsächlich Leute die meinen ein knappes Überhohlmanöver oder ein saftiges Schneiden sei legitimes Mittel zur Verkehrserziehung.

    Wenn Dir ein Autofahrer nach einer "knappen Aktion" mitteilt es sei mit voller Absicht geschehen, ist man so überrascht, dass es schwer fällt sich zwischen spontanem Tränenerguss oder totaler Selbstjustiz zu entscheiden.

    • @FriedrichH:

      dann bin ich ja doch nicht der einzige, dem das taeglich alle 20 minuten passiert

      • @the real günni:

        Ihr fahrt zu weit rechts. In der Fahrschule fürs Motorrad wird man angeschnauzt, sollte man diesen Fehler begehen, und oh Wunder plötzlich können die Autofahrer verkehrsgerecht überholen, ohne sich zwischen Abdrängen und Gegenverkehr rammen entscheiden zu müssen.

         

        Es ist ohnehin verboten, auf der gestrichelten Linie eine Überholgasse aufzumachen. Bei den Urteilen geht es zwar um Motorräder, aber da wird schon kein Unterschied sein.

         

        (Natürlich gehört genauso dazu, die Autofahrer auch an passender Stelle überholen zu lassen.)

  • Fehlt noch der Hinweis, dass es den Fussgängern mit ihrem Raum im Straßenverkehr ähnlich ergeht wie den Fahrradfahrern. Gehwege werden spätestens zum erweiterten Parkraum für die Autofahrer, wenn die legalen Plätze knapp werden. Meist aber schon vorher. Die Bussgelder sind minimal, Kontrollen finden viel zu selten statt.

    • @Doktor B.:

      Gehwege sind nicht nur Parkraum für Kraftfahrzeuge, sondern sehr oft auch Erweiterung der Gastronomie, sodass man auch mit Kinderwagen oder Rollator kaum noch vorbei kommt, weil alles mit Tischen und Stühlen voll gestellt ist.

       

      Ist ja an sich was sehr schönes und hat was mediterranes, allerdings ist es für andere auch anstrengend. Von der Nachbarschaft in der Nacht zu schweigen.

       

      Ist aber ein anderes Thema.

    • @Doktor B.:

      Volle zustimmung. Bei solchen Fällen sollte man einfach die Luft aus allen Reifen ablassen.

      • @S.R.:

        Ja, das habe ich mal beobachtet. Da hatte ein fescher Fix-Fahrer sein Rad so angeschlossen, dass er einer Familie mit Kinderwagen den Fussweg blockierte und diese auf die Fahrbahn zwang, um weitergehen zu können. Zwei Minuten später waren die Reifen des Fahrrades platt.

         

        Ist zwar im altertümlichen Sinne gerecht, aber eben auch nicht vernünftig, die Eskalation dann weiterzutragen.

        • @TurboPorter:

          Völlig richtig, daß damit die Eskalation weitergetragen wird. Nur für den Autofahrer ist dann der Aufwand wesentlich größer (und idealiter noch mit einer Buße verbunden).

    • @Doktor B.:

      Last not least, wenn Radfahrer Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse sein sollen, dann sind Fussgänger dritte Klasse. Nicht nur von einer Minderheit zugeparkten Fusswege, auch die von einer Minderheit als Radschnellstrassen benutzten Bürgersteige sind da ein Problem. Zumindest in vielen deutschen Städten, das Ausland ist da viel zivilisierter.

      • @TurboPorter:

        Ein Wechsel der Perspektive hilft oft. Es ist erstaunlich, wie man plötzlich die Radfahrer, zu denen man selbst gerade noch gehörte, als völlig duchgeknallte Idioten wahrnimmt, wenn man mal aufs Auto umsteigt, oder zu Fuß geht.

        Ein wenig Rest-Unrechtsbewußtsein hilft auch schon. Einfach mal im Hinterkopf behalten, dass man gerade STVO-widrig den Gehweg mit dem Rad benutzt, weils eben kaum anders geht, aber wenigstens noch den Fußgängern die Vorfahrt einräumen, statt sie anzuklingeln. Das wird ja schon als nette Geste wahrgenommen, obwohl es selbstverständlich sein sollte.

      • @TurboPorter:

        welches ausland meinen sie?

        aber vielleicht liegt es auch daran, dass der autofahrer an sich in deutschland sehr viel aggressiver faehrt und sogar mit absicht radfahrer von der strasse draengt durch aktives gefaehrden

        • @the real günni:

          Die Niederlande, Dänemark, die Schweiz, ...

           

          Man kann doch nicht wirklich befürworten, dass sich aufgeregte Radfahrer dann an Fussgängern abreagieren und diese bedrängen, verdrängen und gefährden.

          • @TurboPorter:

            Nein, im Gegenteil. Man muß aber erwarten, daß wie man in den Wald hineinruft, es hinausschallt und sollte sich also überlegen, was man denn nun hineinrufen will. Ist meine Botschaft "gegenüber Radfahrern ist mir das Gesetz egal, mein Blech schafft mir Rechte", wie kann ich dann erwarten, daß nicht auch das scharfe Lenkerende vermeintliche Rechte verschafft?

             

            Auch die Weitergabe der Aggression ist nichts Neues, das war schon bei den Affen so.

             

            Am Ende trifft mich dann meine Aggression als Autofahrer selbst wieder, sobald ich aussteige.