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AfD zum NationalsozialismusGauland relativiert NS-Verbrechen

Deutschland habe genug mit seiner Vergangenheit aufgeräumt, so der AfD-Spitzenpolitiker. Sie beträfe unsere Identität nicht mehr.

Erst kürzlich sagte Gauland, man werde die Integrationsbeauftragte Özoguz in Anatolien „entsorgen“ Foto: dpa

Berlin taz | AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland hat die Verbrechen der Wehrmacht relativiert und gefordert, einen Schlusstrich unter die Nazi-Vergangenheit Deutschlands zu ziehen. In einer Rede beim Kyffhäuser-Treffen des rechten Parteiflügels am 2. September, die erst jetzt öffentlich bekannt wurde, sagte Gauland, kein anderes Volk habe „so deutlich mit einer falschen Vergangenheit aufgeräumt wie das deutsche“.

Und er fügte mit Blick auf die Zeit des Nationalsozialismus hinzu: „Man muss uns diese zwölf Jahre nicht mehr vorhalten. Sie betreffen unsere Identität heute nicht mehr. Und das sprechen wir auch aus. Und deshalb habe man „nicht nur das Recht, uns unser Land, sondern auch unsere Vergangenheit zurück zu holen“.

Gauland forderte zudem, die Taten deutscher Soldaten in den beiden Weltkriegen neu zu bewerten. „Wir (haben) das Recht, stolz zu sein auf Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen“, so der AfD-Spitzenkandidat.“ Die AfD hat das Video der Rede bereits vor einer Woche auf YouTube veröffentlicht, es wurde in der Öffentlichkeit aber zunächst nicht beachtet. Zuerst hatte BuzzFeed darüber berichtet.

Gauland hatte erst vor drei Wochen für Empörung gesorgt, als er in einer Rede sagte, man werde die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz, in Anatolien „entsorgen“. Laut neuesten Umfragen zur Bundestagswahl hat die AfD um ein Prozent zugelegt und liegt jetzt bei 12 Prozent. Sie wäre demnach die drittstärkste Kraft im Bundestag.

„Shoa und Verbrechen der Wehrmacht bleiben auf immer Teil unserer Identität“, entgegnete der Grüne Konstantin von Notz umgehend auf Twitter. „Gauland-Style ist ganz alte NPD-Schule.“ SPD-Generalsekretär Hubertus Heil schrieb auf dem Kurznachrichtendienst: „Jeder anständige Mensch erkennt, wie braun die AfD tatsächlich ist.“

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52 Kommentare

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  • Wenn diese Typen den Bundestag entern, wird vielleicht auch mal etwas handfestere Gegenwehr nötig sein.

    Alles schon mal dagewesen: http://www.trend.infopartisan.net/trd0500/t030500.html

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Diese braunen Gestalten und ihr Gedankengut bekommen so viel Platz im Diskurs, aber in der "Welt" wird behauptet, die Autonomen seien wie der IS und die Faschisten.

    Der Innenminister de Maiziere meint, "sowas wie in Connewitz" müsse weg, derweil gibt's in Connewitz noch nicht mal besetzte Häuser.

     

    Der "Führer" des "Operativen Einsatzzentrums" gegen den sogenannten Extremismus, Bernd Merbitz (CDU) sagt in der LVZ: "Die Zeit des Redens ist vorbei – jetzt muss endlich gehandelt werden.".

    Das dachten sich auch die mehr als 200 Neonazis, die letztes Jahr Connewitz in paramilitärischer Manier verwüsteten. Der Rechtsstaat scheint außerstande, effektiv Konsequenzen für die 215 festgenommenen rechtsradikalen Hooligans und Kampfsportler auszusprechen. Einen "rechtsfreier Raum" gibt es definitiv, aber in der Gesetzgebung und im Kopf von Bernd Merbitz und anderen CDU-Wahlkampfsportlern. http://www.mz-web.de/leipzig/ein-jahr-nach-nazi-krawallen-in-connewitz-ermittlungen-treten-auf-der-stelle-25492742

     

    Merbitz macht "rechtsfreie Räume" in Connewitz aus, obwohl dort so selbstverständlich Drogen-Razzien und (Gesichts)-Kontrollen durchgeführt werden, als sei die Verfolgung von Kiffern essentiell für den Erhalt der Demokratie.

    Sogar eine Crystal-Küche wurde erfunden, um mit Hundertschaften in die Stö einzurücken und dabei mit vermummten SEK-Einheiten mit Maschinengewehren unangekündigt quer durch einen Kindergarten im laufenden Betrieb zu marschieren. Die Kinder spielten hinter Festnahme und stellten sich mit erhobenen Händen und breiten Beinen an Connewitzer Hauswände. So kann man sich die nächste Generation "Linksradikale" auch heranzüchten.

     

    "„Shoa und Verbrechen der Wehrmacht bleiben auf immer Teil unserer Identität“, entgegnete der Grüne Konstantin von Notz"

     

    Ich muss leider auch dieses Verständnis kritsieren. Das ist doch auch nur ein verewigtes Antideutschland mit antideutscher nationaler Identität. 1000 Jahre reichen wohl nicht? Der Holocaust ist kein Mittel zur Identität!

    • @85198 (Profil gelöscht):

      "Auf immer" ist mir auch etwas zu lang. Aber gehen Sie z.B. mal nach Warschau, in die "Alt"stadt, und schauen Sie mal, was das mit Ihrer Identität so macht. Ich bezweifle, dass Sie die Aussage von Notz dann immer noch für "antideutsch" halten.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      Mit dem ersten Satz meinte ich nicht, dass die AfD zu viel Platz in der taz bekommt,

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Und was sollen die denn noch sagen, damit mit man sie Nazis nennen darf?

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Da werden sie wohl doch nichts dagegen haben.

  • In dem Buch und Ausstellungskatalog Verbrechen der Wehrmacht 1995/97 wird ausgeführt wie das Kriegsziel von der rassenpolitischen Utopie her formuliert wurde:

    NS-Deutschland hatte das Ziel die historische Mission "der besten aller Rassen, der Arier-Herrenrasse zum Ziel zu führen, und dafür den Lebensraum im Osten zu erobern."

    Konsequent sollten dafür alle "niederen Rassen" beseitigt werden.

    Aus diesem Vernichtungskrieg leitete sich die Tätigkeit der Wehrmacht ab, integraler Bestandteil der Verwirklichung dieser radikalen Utopie.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Der Mann ist ein notorischer Rassist. Kein Wunder, dass er auf die Taten der Wehrmacht stolz ist.

  • Bisschen Scheiße, dass man von lauter Ländern umgeben ist, die damals überfallen worden sind.

     

    Es ist allerdings nicht bloß dem Gauland und seinem Träumen in Sepia geschuldet, dass manch einer auf solche Gedanken kommt - wer z.B. mit nüchternem historischen Blick den 3-Teiler "Unsere Mütter, unsere Väter" geschaut hat, der kommt nicht drumherum zuzugeben, dass geschichtlicher Revisionismus auch auf öffentlich-rechtlichen Samtpfoten daherkommen kann.

  • Nach "Entsorgung" von Frau Özoguz und geplantem Abgang aus der Wahltalkshow ein weiterer Schritt auf der Eskalationsleiter der AfD, um im Gespräch zu bleiben. Mal sehen, was in der kommenden Woche in diesem Theater noch geboten wird.

    • @Stadtkind:

      Die AfD wird ihre Fliegenfänger überall aufhängen.

  • P.S. Titelseite: " Gauland : „Wir (haben) das Recht, stolz zu sein auf Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen“": Gauland stolz auf Leistungen des Oberbefehlshaber der Wehrmacht Adolf Hitler.

  • Wäre eigentlich Titelseitenverdächtig.

     

    "Gauland ist stolz auf die Millionen Tote durch den Nationalsozialismus".

  • 9G
    970 (Profil gelöscht)

    Stolz auf 13 Millionen Tote. Dachschaden, der Mann. Aber mit Kalkül. So wird über ihn und seine NSDAP-Variante berichtet.

  • Was will Gauland: Er will olle Diskussionen aufwärmen. Diskussionen über die Wehrmacht. Er will alles was einen militärischen Bezug hat, heim ins AFD-reich führen. Dort finded sich die finale Absolution.

     

    Dafür baut er ein Denkasten zum Überstülpen für potentieller Wähler.

    Er behauptet, alle Wehrmachtssoldaten würden als schlechte menschen bezeichnet werden.

    Er behauptet, Nazis hätten icht auch die Wehrmacht gesteuert.

    Er ignoriert generell dass Nazusystem, wo man schon wg. einer dummen Bemerkung im KZ landen konnte.

    Er ignoriert den Unterschied zwischen Wehrmacht Weimar ( auch nicht koscher) und NSDAP

    Usw.

     

    Er baut einen Kasten auf, wo sich Menschen empören können. Klassischer Populismus der niederen Sorte.

     

    Gauland ist nur ein kleiner gefährlicher politischer Schuhverkäufer, der "seine" Wähler an der richtigen Stelle treffen will.

  • „Wir (haben) das Recht, stolz zu sein auf Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen

     

    Was für ein grußeliger Satz. Gauland geht es nicht um den einzelnen Soldaten, den Menschen in der Machinerie der Nazis. Er ignoriert dass das Gewissen des einzelnen Soldaten unter Todesandrohung ausgehebelt wurde. Er ist ein Fan von Befehl und Gehorsam.

     

    Er bejubelt expizit die "Leistungen" der Wehrmacht. Er ist stolz auf den 2'ten Weltkrieg.. Er ist stolz darauf, dass Millionen Menschen starben. Das sind die Leistungen der Wehrmacht.

  • "Und deshalb habe man „nicht nur das Recht, uns unser Land, sondern auch unsere Vergangenheit zurück zu holen“."

     

    Richtig. Die AfD sollte sich sofort auflösen.

  • "Unsere" nicht. Gaulands und Konsortens identität schon.

  • Wenn Gauland vom "Stolz" über die Rolle der Wehrmacht im zweiten Weltkrieg spricht, die ja durchaus eine verbrecherische Rolle war, dann verharmlost und relativiert er nicht nur diese Verbrechen. Er verherrlicht sie.

     

    Und das sollte in unserem Land immer noch ein Fall für den Staatsanwalt sein.

  • Natürlich hat es einen negativen Effekt. Ich kann mich noch gut ans Ende meiner Schulzeit erinnern. Viele sagten, ihnen stände das Thema zum Hals. Und guckt man öffentliche Sender, Phönix, läuft das Thema rauf und runter. Auch in Diskussionen im Netz usw. Wer will kann sich jeden Tag, jede Stunde, Minute mit "Adolf" eindecken. Und ständig wird daher argumentiert, deswegen müsse man dies, das und das und dürfe nicht so und so... Bei Teilen der Linken ist das strange. Ich mein wenn's angeblich kein Volk gibt, wie will man dann aber dieses Volk in Dauerschleife anklagen? Die heutigen Menschen permanent damit belasten? Ist das nicht eine Form von Rassismus? Klare Rückkopplung ist dann, dass es laut hinausgeschrien wird, dass man das nicht will. Eine Abwehrhaltung, ganz menschlich, nach jahrzehntelanger Dauerberieselung - wobei es eher noch schlimmer wird. Heute wird -übertrieben gesagt- ein Bild verbreitet, als seien alle Deutschen vor 45 mordende Zombies oder Orks gewesen. Das ging früher sicher nicht, da viele "Orks" noch lebten, wie Helmut Schmidt z.B. , die Opis und Omis, der Enkelorks usw. Das ist schon strange, wo doch anderswo immer auf Differemziertheit Wert gelegt wird. Ich sag auch nicht "Die" Engländer, weil sie auf der halben Welt Ureinwohner knechteten und ermordeten.

    • @Grmpf:

      Erstens hat in der Schulzeit so gut wie jedes Thema genervt: Nordirlandkonflikt, Sturm und Drang, Binomische Formeln, mit allem musste man sich auseinandersetzen. Furchtbar!

       

      Zweitens kann man sämtliche Medien auch einfach mal (Peter Lustig, anyone?) ABSCHALTEN. Wer zwingt Sie denn bitte, sich mit dem Thema Nationalsozialismus zu beschäftigen? Claudia Roth? Frau Özuguz? Herr Müller von nebenan?

       

      Und noch was: Sich einerseits beklagen, dass man das Thema in "Dauerschleife" habe, andererseits dann hier auf der Taz-Seite zu dem Thema (freiwillig und in seiner Freizeit!) zu kommentieren: Wie passt das denn bitte zusammen?

       

      Sie sind ja vermutlich ein erwachsener Mensch (Mann, vermutlich), da können Sie sich ja jetzt gerne da raushalten und das Ganze den HistorikerInnen überlassen und anderen Menschen, die sich tatsächlich, soll es geben, für Geschichte und ihre Folgen interessieren.

       

      Orchideen züchten zum Beispiel soll ja ein ganz interessantes Hobby sein.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Grmpf:

      Trotz der von Ihnen beklagten Dauerschleife, bzw. der Warnung vor der "Moralkeule" Auschwitz und instädnigen Bitte um einen "Schlussstrich":

       

      Bislang ist nicht einmal die Zahl der Konzentrationslager, Ghettos, Gefangenlager etc. bekannt.

      Die bisher geschätzte Zahl von 7.000

      stimmt nämlich nicht.

       

      Der Tagesspiegel berichtete am 03.03.2013:

       

      "Ein Forscherteam des United States Holocaust Memorial Museum in der US-Hauptstadt Washington (...) stellte die Ergebnisse seiner 13-jährigen Forschungsarbeit im Deutschen Historischen Institut in Washington vor. Danach beläuft sich die Gesamtzahl aller derartiger Einrichtungen, von den ersten „Schutzhaftlagern“ des Jahres 1933 bis zum größten Ghetto, demjenigen von Warschau, und einschließlich aller Konzentrationslager, auf 42 500. Diese Zahl übertrifft die bislang ermittelte Zahl von 7000 derartigen Einrichtungen um das Sechsfache. "

      http://www.tagesspiegel.de/wissen/holocaust-studie-us-forscher-42-500-lager-in-der-nazizeit/7870442.html

       

      Die Daten sollen 2025 (!) in eine mehrnbändige Dokumentation Eingang finden.

       

      Der Tagesspiegel:

       

      "Im Einzelnen wurden 980 Konzentrationslager gezählt, 30 000 Arbeitslager einschließlich ihrer oft zahlreichen Außenstellen, 1150 jüdische Ghettos, 1000 Kriegsgefangenenlager und nicht weniger als 500 Zwangsbordelle. Allein für Berlin wurde eine Zahl von 3000 Zwangsarbeitslagern und sogenannten „Judenhäusern“ ermittelt, in denen Juden nach der Vertreibung aus ihren Wohnungen untergebracht und für den späteren Abtransport in Konzentrationslager gefangen gehalten wurden."

       

      Eines der bislang wenig bekannten KZs in Berlin befand sich von 1934-36 am Rand des ehemaligen Flughafen Tempelhof am Columbiamdamm.

       

      Die segensreiche Dauerausstellung "Topografie des Terrors" (seit 1987) auf dem ehemaligen Geländes des Reichssicherheitshauptamtes plant hierzu eine Dokumentation im nächsten Jahr.

       

      Hierzu die taz vor wenigen Wochen:

      http://www.taz.de/!5437150/

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Grmpf:

      Der Holocaust und die Verbrechen der Wehrmacht sind aber auch nicht Teil meiner persönlichen Identität. Es gibt kein Volk und keine Sippenhaft. Es kann schon von Vorteil sein, Kind des Sozialismus zu sein. Da war ja nur der Kapitalismus schuld und nicht die Nation, was auch verlogen war.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Grmpf:

      Naja irgendwas muss am "Deutschsein" schon dran sein, wenn es zum Holocaust geführt hat und heute immer noch zur Verherrlichung des Faschismus führt.

       

      Allerdings nervt Knop dermaßen mit der Mystifizierung des "Bösen", dass es nicht gerade anregend dafür ist, nach den Ursprüngen und sozialen Bedingungen für Faschismus zu suchen.

       

      "Wer über Kapitalismus nicht reden will, der braucht auch nicht über Faschismus reden." so (sinngemäß) Herbert Marcuse.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Grmpf:

      "wie will man dann aber dieses Volk in Dauerschleife anklagen"

       

      Angeklagt werden Täter*innen, keine Völker. Da haben Sie was missverstanden. Geschichtsunterricht ist übrigens keine Anklage. Auch wenn die knopschen Parodien wie eine Strafe auf die Zuschauer*innen wirken mögen.

    • @Grmpf:

      Deine limitierten empathischen Fähigkeiten anderen gegenüber befinden sich in reziprokem Verhältnis zu Deinem grenzenlosen Selbstmitleid.

       

      Arbeite an diesem eklatanten Defizit, wenn Du ernst genommen werden willst.

    • @Grmpf:

      Die Deutschen krochen 1933 aus der Erde. Wussten Sie das nicht?

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Grmpf:

        Dieses Menschengemsich in der Mitte Europas war auch vor '33 schon für seinen Bellizismus bekannt und gefürchtet.

      • @Grmpf:

        @Kalidanze

    • @Grmpf:

      @Danny Schneider

      • @Grmpf:

        Orks und Zombies, auf dem geistigen Niveau lässt es sich trefflich AfD wählen.

        Übrigens läuft das Thema 2.Weltkrieg nicht nur beim öffentlichen Phönix sondern auch auf den kommerziellen N24 u.a. mehr oder weniger auf Dauerschleife, scheint also einen Markt dafür zu geben, sprich es scheint Leute zu interessieren.

  • Bereits beim „Russlandkongress“ der AfD in Sachsen-Anhalt im August 2017 erntete das Lob der Generäle der Waffen-SS kräftigen Applaus.

     

    Das Lob kam von Jan von Flocken, Autor für Compact und die Junge Freiheit. In seinem Vortrag sprach er gegen den „Kadavergehorsam“ an, der aus dem „süddeutsch-katholischen Kulturkreis“ stamme und eines deutschen Soldaten unwürdig sei. Für selbstständig denkende Offiziere gebe es im deutschen Militär genug Beispiele: „Über das preußische Heer, das Reichsheer bis hinein in die heute verfemte, viel geschmähte Wehrmacht, wo auch viel mehr selbstständige Köpfe saßen – bis hin zu Generalen der Waffen-SS“. Das Publikum tobte.

     

    Ausführlich nachzulesen ist dieser Vorfall und die Verbindungen der AfD zu rechtsradikalen Meinungsmachern unter folgendem Link:

    https://trolesememoiren.wordpress.com/2017/09/14/die-stuermer-der-afd/

  • Alexander Gauland ist sich ja offensichtlich nicht zu schade, Sprüche wie ein alter Dummbeutel zu klopfen. Man nimmt ihm gern ab, die „Vergangenheit zurückzuholen“, sie „betreffe unsere Identität heute nicht mehr“. Heute nicht mehr? Ihm zuzuhören macht zweifeln! Der politische Gegner braucht ihn nicht bloßzustellen, er sorgt in gehörigem Maß selbst mit seinen Äußerungen dafür, "Alexander der Bloße" sozusagen.

  • Gauland wie er leibt und lebt. Keine echte Überraschung.

    P.S.: "zurück zu holen" tut wirklich. Es kann doch nicht so schwer sein, die verlinkte Quelle richtig zu zitieren.

  • Ich hab mir mal die Biographie Herrn Gaulands auf wikipedia angesehen (und vielleicht sollte er das auch mal wieder tun):

    Er wurde 1941 in Chemnitz geboren und flüchtete mit 18 aus der damaligen DDR nach BRD, weil er in seiner Heimat nicht studieren durfte. Danach lebte Hr. G. erstmal im Auffanglager und begann (als Flüchtling) im Westen zu studieren - u. A. Geschichte. Nun ist ihm wohl abhanden gekommen, dass die Teilung Deutschlands eine direkte Folge des 2. Weltkriegs war. Damit ist ja wohl seine komplette Biographie von "diesen 12 Jahren" geprägt.

     

    Wäre es nicht ein so ernstes Thema, wärs ja fast schon wieder süß, was der so brabbelt. Und nur mal so als Überlegung: Wäre seine Flucht missglückt, hätte es dann nicht passieren können, dass er von seinem Heimat-Regime eventuell auf irgendeine Weise - um eine Wortwahl des Herrn G. zu verwenden - "entsorgt" worden wäre?

  • „Wir (haben) das Recht, stolz zu sein auf Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen“

     

    war bis in die 90er bundesdeutscher Konsens, außer auf der radikalen Linken. Der Konsens ist dann irgendwann weggebrochen, weil es nicht mehr notwendig war und kein politische Publikum mehr hatte.

     

    Da brauchen wir uns also nicht in die Hose zu machen. Das hatten wir alles schon. Das mit dem "Verbrechen der Wehrmacht bleiben auf immer Teil unserer Identität" finde ich einen ganz komischen Satz. Irgendwie ist da eine Echokammer am Werk gewesen.

    • @Ansgar Reb:

      "war bis in die 90er bundesdeutscher Konsens"

       

      Wäre dem so, hätte die Bundeswehr ja nicht von Anfang an, also ab 1955 mit der "Tradition der Wehrmacht", ihren Insignien und ihren Protagonisten, gebrochen.

       

      Sie sind nur ein weiterer kleiner Geschichtsfälscher und Revisionist.

      • @cursed with a brain:

        Naja, 1955 hatte halt auch jeder in Deutschland sein Soldatenhandwerk in der Wehrmacht gelernt. Auch die Amerikaner haben dann ja viel übernommen, technisch usw.

         

        Insignien waren damals auch kein Problem. Natürlich hat man eiserne und Ritterkreuze in der Bundeswehr getragen, nur eben nicht mit dem Hakenkreuz.

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @cursed with a brain:

        Erinnern Sie sich an die Wehrmachtsausstellungen Mitte der 80er Jahre und die sie begleitenden "Diskussionen" ?

         

        Wenn nein, bitte nachlesen:

        https://de.wikipedia.org/wiki/Wehrmachtsausstellung

         

        Bis zu diesen Ausstellungen war es weitgeghend Konsens (da hat Ansgar Reb Recht), dass die Wehrmacht im Felde "unbefleckt" war. Die ungeheuren Verbechen überall in Europa und der Welt hatten nach dieser Lesart stets andere begangen (zB. die Einsatzgruppen).

         

        Bis heute leuchtet nicht Jedem ein, daß die Wehrmacht eine Armee überwiegend aus Kriegsverbrechern war, deren Zweck darin bestand, Kriegsverbrechen zu begehen. Und diesen Zweck hat sie, ganz deutsch, übererfüllt.

      • @cursed with a brain:

        Jetzt packen Sie mal die große Keule wieder ein.

        Es stimmt zwar nicht ganz, dass 'stolz zu sein auf Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen“' westdeutscher Konsens gewesen sei, aber nicht zuletzt das Geschrei um die Wehrmachtsausstellung zeigt, dass es bis zum 21Jhdt. gedauert hat, bis das Gegenteil Konsens wurde. Was die CDU betrifft brauchte es dafür Mutti Angela.

      • @cursed with a brain:

        "Bundeswehr ja nicht von Anfang an, also ab 1955 mit der "Tradition der Wehrmacht""

         

        Wo leben Sie eigentlich? Die Diswkussion um die "Tradition" der BW dauert bis heute an. Es gibt z.B. eine Rommel Kaserne. Die ist nicht nach dem früheren Stuttgarter OB benannt.

         

        Zu viel Hirn hilft auch nicht immer.

        • @A. Müllermilch:

          Darum heißt die Kaserne in Augustdorf ja auch Generalfeldmarschall Rommel Kaserne, damit keine Verwechslungsgefahr besteht. Wir haben noch die Lent Kaserne in Rotenburg und die Marseille Kaserne in Appen, benannt nach Fliegern der Luftwaffe. Des weiteren die Feldwebel-Lilienthal-Kaserne und die Schulz-Lutz-Kaserne, benannt nach Offizieren der Wehrmacht. Und es sind in den letzten Jahrzehnten schon einige Kasernen umbenannt worden, etwa 2012 die General-Konrad-Kaserne die jetzt Hochstaufen-Kaserne heißt, war vorher nach einem General der Wehrmacht benannt, der als krasser Antisemit und Nationalsozialist bekannt war, Zitate des Herrn kann jeder selbst nachlesen und bei der Einweihung der Kaserne 1966 wurde folgendes über den Mann gesagt, "Mit der Namensgebung wurde ein Mann geehrt, der hervorragend die Tugenden in seiner Person vereinigte, die den soldatischen Führer ausmachen: Hoher Persönlichkeitswert, umfassender Geist, militärisches Können und tiefe Menschlichkeit." Soviel zum Thema, das wäre nicht in weiten Teilen der Gesellschaft Konsens gewesen.

  • Warum dieser braune Brandstifter weiter einen Bürgerkrieg vom Zaun brechen darf, hängt wohl mit der Meinungsfreiheit zusammen?

    Israelischer Mossad: Hilf uns! Die Naziseuche ist wieder voll ausgebrochen und nur du weißt, was nun zu tun ist!

    • @amigo:

      "Israelischer Mossad: Hilf uns! Die Naziseuche ist wieder voll ausgebrochen und nur du weißt, was nun zu tun ist!"

       

      Sowas ähnliches ging mir auch durch den Kopf... :D

  • Das schlimme ist ja nicht die Afd oder die Hetze von knuddeligen Opanazis wie Gauland,

    nein erschreckend sind Wahlumfragen wo fast 20% diese Neonazis wählen würden

    Also sollte man sich mal wirklich überlegen ob a.) die Behandlung des Themas in den Schulen vermittelt wird und b.) ob das Bombardement mit diesem Thema im TV (Hitlers Helfer, Hitlers Frauen, Geheime Orte, whatever) nicht bei Teilen der Bevölkerung einen negativen Effekt hat.

    • @danny schneider:

      'Bombardement mit diesem Thema im TV':

      Genau, die Beschäftigung mit der Geschichte ist schuld am Rechtsruck.

      Also, ab sofort nur noch knuddelige Geschichtsdokus über den 'alten Fritz' oder 'die Germanen', und absolutes Stillschweigen über das 20.Jhdt., dann wählen alle Braunen wieder brav CDU wie früher.

  • Was ist deutsche Identität?

    Göthe, Beethoven, Kaiser Wilhelm, WK1, Hitler, WK2, Holocaust, Wirtschaftswunder.

     

    Gauland trifft sich hier mit Özuguz. Der eine verweigert wesentliche Teile der deutschen Identität, die andere spricht sie ganz ab.

     

    Der berühmteste Deutsche ist nach wie vor Adolf Hitler - vermutlich noch weitere 916 Jahre bis die 1.000 wirklich voll sind.

     

    Diesen Teil deutscher Identität zu leugnen ist einfach neben der Sache.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @A. Müllermilch:

      Adolf Hitler war Österreicher und wurde erst kurz vor der Ernennung zum Reichskanzler Deutscher, da er jedoch rechtskräftig verurteilt war war dieser Akt illegal. Somit blieb er bis zum Tod Österreicher.

      Die Gräueltaten wurden aber von Deutschen begangen, Hitler hat nicht persönlich den Massenmord an 12 Millionen Menschen durchgeführt, dass waren seine Deutschen Untertanen und diesen Teil der Geschichte wird Deutschland nicht los.

      Das Belgien einen fast ebenso großen Massenmord an Kongolesen nicht ähnliche Prominenez einräumt, oder die Russen mit ihrer Stalinverehrung ist deren Sache.

      • @83379 (Profil gelöscht):

        "Somit blieb er bis zum Tod Österreicher."

         

        Spätestens mit dem Anschluss war das geheilt.

         

        Hitler alleine war auch nicht einzig in der Geschichte der Menschheitsverbrecher. Was seine/die deutschen Verbrechen einzig gemacht hat, war der mörderische Wille und die Umsetzung mit industriellen Methoden. Was wäre der Österreicher Hitler ohne unseren deutschen Eichmann?

    • 8G
      82741 (Profil gelöscht)
      @A. Müllermilch:

      "Der berühmteste Deutsche ist nach wie vor Adolf Hitler "

       

      Und Karl Marx? Bei einigen Völkern ebenso beliebt wie AH.

  • also wenn es eines Belegs dafür bedarf, dass die NS-Zeit allerdings immer noch die "deutsche Identität" prägt, dann sind es Herr Gauleiter, Herr Höcke und Frau Petry mit ihrer Terminologie..."Der Schoß" ist nicht nur immer noch fruchtbar, er gebiert permanent Nachkommen....