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AfD-Politiker Maximilian KrahErmittlungen wegen Korruption eingeleitet

Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden ermittelt wegen Geldwäsche und Bestechlichkeit gegen den AfD-Politiker Krah. Auch seine Immunität soll aufgehoben werden.

Der Blick überrascht nicht bei den vielen Ermittlungen, die gegen ihn laufen: Maximilian Krah Foto: Jean-Francois Badias/ap

Dresden afp | Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat ein Ermittlungsverfahren gegen den AfD-Bundestagsabgeordneten und früheren Europaparlamentarier Maximilian Krah eingeleitet. Die Justizbehörde bestätigte am Freitag, dass ein Ermittlungsverfahren wegen des Vorwurfs der Bestechlichkeit als Mandatsträger im Europäischen Parlament und der Geldwäsche eingeleitet wurde. Das am Donnerstag eröffnete Verfahren stehe „im Zusammenhang mit chinesischen Zahlungen“. Die Aufhebung der Immunität des Abgeordneten sei beantragt worden.

Es gebe ausreichende Anhaltspunkte, die es nach kriminalistischer Erfahrung als möglich erscheinen ließen, dass eine Straftat vorliege, erklärte die Ermittlungsbehörde. Ziel sei es festzustellen, ob Anlass zur Erhebung einer Anklage bestehe oder das Verfahren einzustellen sei. Zudem werde das Vorermittlungsverfahren gegen den Betroffenen im Zusammenhang mit angeblichen russischen Zahlungen weiter verfolgt.

Zuvor berichtete die Süddeutsche Zeitung über die Ermittlungen. Die Bundesanwaltschaft hatte im April Anklage wegen mutmaßlicher Spionage für China gegen den ehemaligen Mitarbeiter von Krah im Europaparlament, Jian G., erhoben. Dieser hatte von September 2019 bis zu seiner Festnahme im April 2024 als Assistent für Krah gearbeitet, der damals im Europaparlament saß und Spitzenkandidat seiner Partei für die Europawahl war.

Der deutsche Staatsbürger G. soll für einen chinesischen Geheimdienst unter anderem Informationen zu Beratungen und Entscheidungen des Europäischen Parlaments gesammelt sowie chinesische Oppositionelle in Deutschland ausgespäht haben.

G.s Festnahme schlug hohe Wellen. Unter anderem wurde Krahs Büro in Brüssel durchsucht. Der Abgeordnete kündigte seinem Mitarbeiter, der derzeit in Untersuchungshaft sitzt. Nach der Bundestagswahl im Februar zog Krah über ein Direktmandat in Sachsen in den Bundestag ein.

Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden sieht nach eigenen Angaben „zureichende tatsächliche Anhaltspunkte“, die es nach kriminalistischer Erfahrung als möglich erscheinen ließen, dass im Falle von Krah „eine verfolgbare Straftat vorliegt“. Es werde nun geprüft, ob ausreichender Anlass zur Erhebung einer Anklage bestehe oder das Verfahren einzustellen sei.

Krah sagte der Süddeutschen Zeitung, ihm werde vorgeworfen, dass er Jiang G. anwaltlich vertreten und dafür Rechnungen gestellt habe. Er wies den Verdacht zurück, dass ihm auf diese Weise unauffällig Geld zugeflossen sei. Die Vorwürfe nannte er „absurd“.

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2 Kommentare

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  • Es gab mal einen Kanzler, der wegen eines MfS-Agenten in seinem Gefolge die politische Bühne verlassen hat.



    Das waren noch Zeiten ...

  • Krah sollten noch ganz andere Vorwürfe gemacht werden:

    Mit Genoziden scheinen der kein Problem zu haben.

    Wiki: "Der chinesischen Staatsführung gratulierte Krah in einem Video zum 70. Geburtstag der Volksrepublik. Außerdem gratulierte er zum 70. Jahrestag der chinesischen Besetzung Tibets: „Sie feiern jetzt 70 Jahre Autonome Region Tibet, ich finde, Sie haben allen Grund dazu, stolz auf das zu sein, was Sie erreicht haben."



    Die Besetzung Tibets durch China kostete 1,5 Millionen Tibeter das Leben. Millionen flüchteten. Mittlerweile leben in Tibet mehr Chinesen als Tibeter. Tibet war einmal. Den Rest erledigt grade Xi.



    China hat einen 1,2-Millionen-Genozid erreicht. Zudem enorme Umweltschäden in Tibet angerichtet.



    Krah (und die AfD?) haben damit kein Problem. Das lässt auf einiges schließen.

    Berliner Morgenpost: Und "Taiwan hält Krah für einen Teil Chinas." So wie Tibet?

    Ja, so geht Krah.

    www.morgenpost.de/...-ich-in-China.html



    de.wikipedia.org/wiki/Maximilian_Krah



    www.welt.de/print-...n-den-Genozid.html