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Adventure-Game „Firmament“Rätseln und Wandern

„Firmament“ ist würdiger Nachfolger des Adventures „Myst“. Klappt die Mischung aus atemberaubender Szenerie und irren Puzzles auch heute noch?

Durch diese surrealen Welten muss man sich im Spiel bewegen Foto: Cyan Worlds/Youtube, Screenshot: taz

Kinder der Neunziger werden sich erinnern: „Myst“. Das Knobelgame galt lange Jahre als das meistverkaufte Computerspiel aller Zeiten. Wie viele Stunden verbrachten danach ganze Generationen damit, durch die atemberaubenden Landschaften und retrofutiristischen Infrastrukturen von „Myst“ und seinem Sequel „Riven“ zu irren, Knöpfe zu drücken, Hebel zu bedienen und zu hoffen, dass sich irgendwo auf dieser unwirklichen Insel eine Brücke senkt oder ein Tor öffnet, damit sie weiter die Fantasie der Entwickler erkunden können. Nun hat das Studio Cyan Worlds endlich den lange erhofften Nachfolger rausgebracht: „Firmament“.

Weit entfernt von der Pixelgraphik der Neunziger strahlen die Welten, die es zu erkunden gilt, umso heller. Die Puzzles sind für die räumliche Vorstellungskraft und das logische Denken so herausfordernd wie eh und je. Dafür gibts diesmal etwas mehr Geschichte. Die Themen Wissenschaft und Utopie sind angedeutet, doch was in dieser leergefegten Ruinen-Welt genau passiert ist, müssen Spie­le­r:in­nen sich selbst aus verstreuten Hinweisen zusammenreimen.

Aus dem Bunker, in dem sie aufwachen, geht's auf einen Gebirgspfad, von dem aus die Spie­le­r:in­nen erstmals sehen, wie viel mehr man aus einer modernen Grafikkarte rausholen kann. Es gibt drei Rätselwelten: Schneebedeckte Berge, den bewaldeten Boden eines Kraters und eine Lagune. Überall verläuft man sich in steampunk-artigen Infrastrukturmegabauten, irrt man durch Art-Deco-Industriearchitektur. Immer auf der Suche nach dem nächsten Hebel, den die Spie­le­r:in­nen mit ihrem Werkzeug bedienen können. Das erinnert enorm an die Portal-Gun aus dem gleichnamigen Rätselspiel.

Das visuelle Design von Cyan Worlds ist wie immer ausgezeichnet. Schade, dass man nur bestimmte Pfade betreten kann und nicht jeden Winkel dieser so aufwendig entworfenen Welt. Caspar Shaller

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