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Absurdes Theater

Kultursenator Flierl (PDS) dementiert angebliche Schließungspläne für das Maxim Gorki Theater

Eine Schließung des Maxim Gorki Theaters kommt für den Kultursenator Thomas Flierl (PDS) nicht in Frage. Er reagierte damit am Montag auf einen entsprechenden Zeitungsbericht vom Vortag. Der kulturpolitische Sprecher der PDS, Wolfgang Brauer, sprach sogar von „Nebelkerzen aus Absurdistan“.

Es wäre absurd, ein Theater dichtzumachen, das gerade saniert worden sei, sagte Flierls Sprecher Torsten Wöhlert. In seiner Verwaltung sei zu keinem Zeitpunkt eine Schließung des Theaters erwogen worden. Es habe vielmehr den Vorschlag gegeben, im Maxim Gorki Theater, das in früheren Jahren bereits mit populären Aufführungen mit Harald Juhnke oder von Katharina Thalbach große Publikumserfolge hatte, ein gehobenes bürgerliches Boulevardtheater zu etablieren. Dies sei von Flierl jedoch abgelehnt worden.

Richtig sei allerdings, dass über die Zukunft der Sprech- und Musiktheater langfristig neu nachgedacht werden müsse, gerade vor dem Hintergrund der dramatischen Haushaltssituation, betonte Wöhlert. Da sei auch das Gorki Theater nicht von ausgenommen. Flierl muss bis zum 19. März den Anteil der Kulturverwaltung am Sparprogramm des Senats vorlegen.

Wöhlert dementierte auch Berichte, dass der Generalintendant der Deutschen Oper, Udo Zimmermann, seine Ballett-Compagnie selbst als Einsparpotenzial angeboten habe. „Das ist Unsinn.“ Vielmehr habe er deutlich gemacht, dass er mit 30 Tänzern ein leistungsfähiges Ballett auf Dauer nicht sichern könne und daher eine Aufstockung der Truppe benötige. Das habe Flierl ihm auf Grund der Finanzsituation nicht zusagen können. Es müsse aber eine „Konzentration von Kräften in der Berliner Ballett-Szene“ angestrebt werden, wofür es bereits Überlegungen gebe, allerdings nicht in der Form eines bereits früher angedachten „Berlin Balletts“. DPA

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