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60 Jahre LufbrückeRosinenbomben auf Tempelhof

Am 12. Mai feiert die Stadt den 60. Jahrestag des Endes der Luftbrücke. Erstmals seit der Schließung des Flughafens dürfen die Berliner dann das Gelände erkunden

Rosinenbomber vor gut 60 Jahrem im Anflug auf den Flughafen Tempelhof Bild: ap

Mit einem Tag der offenen Tür auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof will der Senat am Dienstag nächster Woche das 60-jährige Jubiläum des Endes der Berliner Luftbrücke begehen. Ab 11 Uhr findet die alljährliche Gedenkfeier am Luftbrückendenkmal mit 350 geladenen Gästen statt. Darunter sind auch 77 Luftbrückenveteranen, die im Anschluss vom Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) für ihre Verdienste geehrt werden.

Die ehemaligen Soldaten aus den USA, Frankreich und Großbritannien waren als Piloten tätig, als die Sowjetunion in der Nacht zum 24. Juni 1948 alle Zufahrtsstraßen nach Westberlin absperrte. Daraufhin versorgten die Westallierten die blockierten Teile der Stadt aus der Luft mit Nahrungsmitteln, Kohle und Benzin. Die dabei eingesetzten Flugzeuge wurden "Rosinenbomber" genannt. Die Blockade und mit ihr die Luftbrücke endete am 12. Mai 1949.

Genau 60 Jahre später beginnt die eigentliche Jubiläumsfeier um 14 Uhr. Auf zwei Bühnen werden Gesprächsrunden mit Zeitzeugen abgehalten und Dokumentarfilme vorgeführt, während etwa das Luftwaffenmusikkorps der Bundeswehr für Abwechslung sorgt. Auf zahlreichen Nebenkriegsschauplätzen kommen die Sponsoren zu ihrem Recht - ein Drittel des Veranstaltungsetats von insgesamt 600.000 Euro wird durch private Unternehmen bestritten, die Hauptlast von 400.000 Euro kommt aus Mitteln der landeseigenen Klassenlotterie. So wird unter anderem die Wall AG absolut passend zum Luftbrückenjubiläum Werbeflächen präsentieren. Und Hertha-Maskottchen Herthinho ist auch da. Ein Höhepunkt des Programms dürfte der Überflug eines Rosinenbombers mit Abwurf von 1.000 Rosinenbomben im Miniformat werden.

Der Senat möchte die bunte Jubiläumsfeier auch nutzen, um seine Entscheidung zur Schließung des Flughafens erneut zu rechtfertigen. Zwar betonte Senatssprecher Richard Meng bei der Vorstellung des Programms am Montag, dass das Hauptaugenmerk auf dem Gedenken an die Luftbrücke liege. Allerdings "ist dieser Tag auch der Start in eine neue Zeit, in der Tempelhof als Ort der Begegnungen in die Stadt integriert" werde. Tempelhof wurde im Oktober 2008 geschlossen.

RICHARD MENG, SENATSSPRECHER

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