400 Polizist:innen im Einsatz: Razzien gegen mutmaßliche Schleuser
Die Polizei ist in mehreren Bundesländern gegen mindestens sieben Verdächtige vorgegangen. Sie sollen Geflüchtete nach Deutschland geschmuggelt haben.
Ermittelt wird gegen 19 Verdächtige im Alter zwischen 21 und 44 Jahren. Sie sollen mindestens seit April 2019 Menschen gegen hohe Summen über die sogenannte Balkanroute nach Deutschland eingeschleust haben. Die mutmaßlich 140 eingeschleusten Menschen seien überwiegend aus Syrien.
Die Schleuser seien überaus planvoll und sehr professionell vorgegangen, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Sie hätten sogenannte Scouts eingesetzt: Diese fuhren den Schleuserfahrzeugen voraus und meldeten Polizeikontrollen. Die Grenze hätten die Flüchtlinge oft zu Fuß überquert. Der Chef der Bande habe das Ganze über sein Smartphone aus sicherer Entfernung koordiniert.
Auf die Spur der Bande kam die Bundespolizei, als sie im August 2019 einen Schleuserfahrer auf der Autobahn 7 bei Füssen nahe der Grenze zu Österreich festnahm. Zusammen mit Fahndern aus mehreren europäischen Ländern und von Europol konnte die Staatsanwaltschaft Kempten den mutmaßlichen Kopf der Bande in Österreich ausfindig machen und festnehmen lassen. Dessen Auslieferung werde angestrebt, hieß es.
Bei dem Einsatz am Dienstag schlugen die Polizisten in Berlin, Salzgitter, Twistringen bei Bremen, Osnabrück, Hamm, Duisburg, Wuppertal und Marburg zu. Sie stellten umfangreiches Beweismaterial sicher, darunter auch die für die Schleusung genutzten Smartphones.
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