40 Jahre Berliner Fernsehturm: Image: "Eine riesige Diskokugel"
Der Turm steht bei jungen Leuten für das schräge Berlin, sagt Burkhard Kieker, Chef der Tourismus Marketing GmbH.
taz: Herr Kieker, können Sie sich erklären, warum ausgerechnet ein Turm, das männlichste aller Symbole, zu einem Wahrzeichen Berlins geworden ist?
Burkhard Kieker: So habe ich das noch gar nicht gesehen. Vielleicht zeigt sich im Turm das Imponiergehabe der kleinen Männer, die den Turm damals in Auftrag gegeben haben. Aber Sie haben schon Recht: Aus der ansonsten sehr flachen Häuserebene der Stadt ragt nun dieses imposante Teil heraus.
Der Turm prägt die Silhouette der Stadt.
Genau. Wenn es den Turm nicht schon gäbe, müsste man ihn bauen. Er passt gut zur Designszene der Stadt. Besonders schön ist die Skyline ja ansonsten nicht.
Wie hat sich die Wahrnehmung des Turms bei jungen Menschen verändert?
Für die Jugendlichen ist er zum hippen Symbol des schrägen, etwas abseitigeren Berlins geworden. Während der Fußball-WM wurde er weltweit bekannt. Welche andere Stadt leistet sich schon eine riesige Diskokugel als Wahrzeichen?
Für den Marketingchef einer Stadt ist so ein Turm sicher ein Glücksfall. Beneiden ihre Kollegen Sie?
Der Fernsehturm ist in Deutschland die sechstbeliebteste Sehenswürdigkeit. Das freut mich natürlich. Sehen Sie sich nur mal andere Fernsehtürme an: Der in London sieht genau aus wie der in Stuttgart. Das sind reine Zweckbauten. Die visuellen Konstanten Berlins, die bei den Menschen hängen bleiben, sind das Brandenburger Tor und der Fernsehturm. Aus dem Protzgehabe der DDR ist ein tolles Wahrzeichen geworden.
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