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2.500 Jahre alter Cannabis-FundBekifft oder bestattet?

Bei Ausgrabungen in Zentralasien wurden 2500 Jahre alte Rauchgefäße gefunden. Sie geben Aufschlüsse über die Anfänge des Cannabis-Konsums.

Ist dieses Räuchergefäß die Urhaschpfeife? Foto: reuters

Berlin taz | Gefährliche Einstiegsdroge oder heilendes Wunderkraut? Dass Hanf schon seit 4.000 Jahren als Nutzpflanze angebaut wird, ist schon länger bekannt. Ein Forschungsteam des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften hat nun Antworten auf die Frage gefunden, wie lange schon Sorten verwendet werden, die größere Mengen des psychoaktiven Wirkstoffs Tetrahydrocannabinol (THC) enthalten.

Ausgrabungen im westchinesichen Pamir-Gebirge auf 3.000 Metern Höhe förderten hölzerne Räuchergefäße zutage, die aus 2.500 Jahre alten Gräbern stammen. Eine Analyse ergab: Die Gefäße enthalten Rückstände, die darauf hindeuten, dass darin THC-haltiger Hanf verbrannt wurde.

Ob THC-haltiger Hanf nur bei Bestattungsritualen verbrannt wurde oder auch als Heilpflanze oder zur Entspannung Anwendung fand, ob er gesammelt oder gezielt angebaut wurde, das alles ist zwar noch unklar.

Cannabis, berauschende Wirkung inklusive, spielt jedenfalls schon lange eine gesellschaftliche Rolle. Vielleicht ein Argument, die jahrtausendealte Kulturtechnik auch in Deutschland zu entkriminalisieren?

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6 Kommentare

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  • Längst überfällig:



    Legalize it!



    Ohne Wenn und Aber.



    Die Vorteile überwiegen, es lebe der freie Wille und die freie Entscheidung. Und nicht zu vergessen: es lebe die Gesundheit – im Gegensatz zu "Ahlohol" und Nikotin.



    Das einzige Problem:



    Hanf kannst'e selber anbauen – und deswegen schauen dann die Gewinnmaximierer in die Röhre – es geht also wie immer um's Geld (abzocken).



    Wenn legal, dann die nur für die Gewinnmaximierer, aber das lässt sich nicht umsetzen. Also lieber niemand, als dass es "die Kleinen" im Eigenanbau umsetzen.



    Armselig.

  • Alle Tiere benutzen Drogen. Oft nur wegen dem Rausch.



    z.B. Katzen und Katzenminze, besoffene Elefanten und Affen. Auch Vögel tun's.

  • Erhellender Bericht !..

    hanfverband.de/themen/legalisieren

  • 9G
    97088 (Profil gelöscht)

    Ein super Artikel. alles ist unklar. Weiter so - die Wahnsinnsinformation schlechthin!



    Ich glaube übrigens, dass Menschen sich schon immer - also wenn sie es denn „drauf hatten“ - als gewonnene Erkenntnis - sich das Leben schön getrunken (geraucht, geschnüffelt, etc.) haben. Das würde vermutlich jeder aufgeklärte nicht amerikanische (nur gezogen - nicht inhaliert) Anthropologe unterschreiben.

    • @97088 (Profil gelöscht):

      Was benötigen Sie denn noch für Klarheit? Der Mensch, der an dieser Pfeife gezogen hat, ist seit 3500 Jahren tot. Fakt ist aber, dass es unverständlich ist, warum Tabak und Alkohol, trotz aller gesundheitlichen Schäden legalisiert, aber Cannabis kriminalisiert ist. Vom Nutzen für eventuelle schwerste Erkrankungen, dessen Liste lang ist, mal ganz zu schweigen. Ich finds gut, wenn ein Artikel einem das nochmal vor Augen führt, sollte häufiger kommen.. :o) Legalize it, don't criticize it!

      • 9G
        97088 (Profil gelöscht)
        @Maiskolben:

        Ohh - sorry! Ironie nicht verstanden.