Nach kritischer Berichterstattung: Russischer Blogger verurteilt
Ein behördenkritischer Blogger ist in Moskau zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Er soll einen Abgeordneten erpresst haben, bestreitet dies aber.
Walow soll demnach von Napso 300.000 Rubel (gut 3.800 Euro) verlangt zu haben, angeblich im Austausch für die Löschung von Blog-Posts über einen privaten Swimmingpool, den der Abgeordnete an einem Stadtstrand in der Stadt am Schwarzen Meer gebaut habe. Walow hat jegliches Fehlverhalten bestritten.
Sein Anwalt Alexander Popkow kündigte Berufung gegen das Urteil an, das er als grausam bezeichnete. „Wir wussten, dass wir kein ehrliches und faires Urteil bekommen würden“, sagte Popkow.
Der bekannte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny schrieb bei Twitter, Walow werde aus rein politischen Gründen eingesperrt. Seine Strafe erscheine hart. Sechs Jahre sei so viel, wie man für einen Mord bekomme. Unterstützer von Walow hatten schon während der Untersuchungshaft die Freilassung des Bloggers gefordert.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!