+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Russland-Unterstützer im Fokus
Die EU und die USA wollen die Umgehung von Sanktionen durch Russland verhindern. Bei der Schlacht um Bachmut erleidet das russische Militär hohe Verluste.
Polizei in Moldau deckt pro-russisches Netzwerk im Land auf
In der an die Ukraine angrenzenden Republik Moldau hat die Polizei nach eigenen Angaben ein von Russland gesteuertes Netzwerk enttarnt, das die Destabilisierung des osteuropäischen Staats zum Ziel gehabt haben soll. Nach Razzien am Samstagabend seien 25 Männer befragt und sieben festgenommen worden, erklärte Polizeichef Viorel Cernauteanu am Sonntag.
In den vergangenen Wochen hatte die Partei des aus dem Land geflohenen pro-russischen Oligarchen Ilhan Shor mehrere Demonstrationen gegen die pro-westliche Regierung Moldaus organisiert. Die USA warnten am Freitag vor gezielten Destabilisierungsversuchen aus Moskau.
Die nun entdeckten Gruppe bestehe aus Menschen, die „aus Russland mit einer ganz bestimmten Aufgabe“ gekommen seien, sagte Polizeichef Cernauteanu. Einem Agenten sei es gelungen, verdeckt in dem Netzwerk zu ermitteln und zehn Stunden Ton- und Videoaufnahmen aufzunehmen. Die Behörden in Moldau hätten gehandelt, nachdem sie über „destabilisierende Aktionen durch russische Geheimdienste“ informiert worden seien, die „mittels Demonstrationen“ auf dem moldauischen Staatsgebiet organisiert werden sollten.
Dem pro-russischen Oligarchen und Parteigründer Shor wird vorgeworfen, Menschen für die Teilnahme an den Protesten gegen die Regierung zu bezahlen. Für Sonntag war eine erneute Demonstration in der moldauischen Hauptstadt Chisinau geplant.
Die USA hatten Russland am Freitag den Versuch einer Destabilisierung der Republik Moldau unter anderem durch künstlich angeheizte Proteste vorgeworfen. Russland wolle die Regierung des Landes „schwächen“ und einen „Aufstand“ gegen sie schüren, sagte der Sprecher des nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby. (afp)
Türkei geht von Verlängerung des Getreideabkommens aus
Die Türkei hat sich zuversichtlich gezeigt, dass das Abkommen über den Export von Getreide über das Schwarze Meer verlängert wird. Russland und die Ukraine gingen die Sache positiv an und „wir glauben, dass dies zu einem positiven Ergebnis führen wird“, sagte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar am Sonntag der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. „Wir sind der Überzeugung, dass die Laufzeit am 18. März verlängert wird.“
Russland hatte nach seinem Einmarsch in die Ukraine anfänglich alle ukrainischen Seehäfen blockiert. Im Juli 2022 war die Schwarzmeer-Getreide-Initiative zwischen den UN, der Türkei, der Ukraine und Russland zustande gekommen. Sie erlaubt die kontrollierte Getreideausfuhr aus drei Schwarzmeerhäfen. Das bisherige Abkommen läuft am 18. März aus.
UN-Generalsekretär António Guterres hatte bei seinem Besuch in Kiew am Mittwoch mit der ukrainischen Führung auch über die Verlängerung des Getreideabkommens gesprochen. Guterres zufolge sind im Rahmen der Initiative seit August 2022 etwa 23 Millionen Tonnen Getreide aus der Ukraine exportiert worden. (dpa)
EU und USA wollen Unterstützer Russlands stärker ins Visier nehmen
Die Europäische Union und die USA wollen verstärkt gegen Unterstützer des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vorgehen. „Wir unternehmen gemeinsam neue Schritte, um weitere Akteure in Drittländern auf der ganzen Welt ins Visier zu nehmen, um die Unterstützung des russischen Krieges aus jedem Winkel der Welt zu unterbinden, in dem sie festgestellt wird“, kündigten US-Präsident Joe Biden und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach einem Treffen im Weißen Haus in einer gemeinsamen Mitteilung an. Der Fokus liege darauf, die Umgehung von Sanktionen durch Russland zu verhindern, sagte von der Leyen während einer kurzen Presseerklärung vor dem Weißen Haus.
Man arbeite im Gleichschritt, um russische Einnahmen einzuschränken und gleichzeitig die Energieversorgung in Schwellen- und Entwicklungsländern sicherzustellen, hieß es in der gemeinsamen Mitteilung weiter.
Konkrete Maßnahmen wurden zunächst nicht genannt. Explizit erwähnt wurde auch nicht China. Gegen das Land erwägen sowohl die EU und als die USA Sanktionen, sollte sich bestätigen, dass das Land Russland mit Waffenlieferungen unterstützt. Gegen in China ansässige Unternehmen wurden bereits in der Vergangenheit Sanktionen verhängt. (dpa)
Mehr als 500 russische Opfer an einem Tag in Bachmut
Bei der Schlacht um die ostukrainische Stadt Bachmut erleidet das russische Militär nach Angaben der Ukraine sehr hohe Verluste. In den vergangenen 24 Stunden seien mehr als 500 Russen gefallen oder verletzt worden, sagt ein Sprecher des ukrainischen Militärs im parlamentarischen Fernsehkanal. Die russischen Truppen hätten in dem Zeitraum 16 Angriffe unternommen. Es sei zu 23 Zusammenstößen gekommen. Um Bachmut wird seit Monaten heftig gekämpft. (rtr)
Ukraine fordert weitere Munitionslieferungen
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba fordert von Deutschland eine schnelle Ausweitung der Munitionslieferungen. In einem Interview mit „Bild am Sonntag“ bezeichnet der Minister den Mangel an Munition als Problem „Nummer eins“ im Kampf gegen die russischen Besatzer. „Deutschland könnte wirklich mehr bei der Munition helfen. Mit Artillerie-Munition.“
Kuleba macht in dem Interview deutlich, dass er nicht in naher Zukunft mit der Lieferung westlicher Kampfjets an sein Land rechnet: „Deshalb weisen wir darauf hin, dass die Ausbildung der ukrainischen Piloten auf den westlichen Jets jetzt beginnen sollte, damit wir, wenn die Entscheidung über die Bereitstellung von Flugzeugen getroffen wird, keine Zeit verschwenden“. Er appellierte an Deutschland, sich dem Beispiel anderer Länder anzuschließen, „unsere Piloten auszubilden“. Das wäre „eine klare Botschaft des politischen Engagements“. (rtr)
🐾 Russischer Anarchist verteidigt Ukraine: „Wir kämpfen gegen Putins Regime“
Ilya Leschin und seine Genossen wollen die freie Gesellschaft an der Front verteidigen: Ein Gespräch von taz-Redakteur Cem-Odos Gueler mit einem russischen Anarchisten, der auf ukrainischer Seite kämpft.
Bundeswehr will Panzerhaubitzen nachbestellen
Die Bundeswehr will Artilleriegeschütze vom Typ „Panzerhaubitze 2000“ nachkaufen. Wie die „Bild am Sonntag“ vorab berichtet, soll der Haushaltsausschuss in seiner Sitzung am 29. März den Nachkauf beschließen. Dem Blatt zufolge sollen zehn „Panzerhaubitze 2000“ für 154,7 Millionen Euro bestellt und eine Kauf-Option für 18 weitere Geschütze abgeschlossen werden. Die Bundeswehr hatte vor zehn Monaten 14 ihrer Panzerhaubitzen an die Ukraine abgegeben. (rtr)
US-amerikanischer Blick auf die Ukraine: Wenn niemand über den Krieg spricht
Unsere russische Autorin Maria Bobyleva ist nach einem Jahr im lettischen Exil für ein paar Wochen in New York. Dort interessiert sich kaum jemand für die Ukraine. In ihrer Kolumne beschreibt sie, was sie in New York erlebt hat.
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