+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Feuerwehrleute im Libanon getötet
Bei israelischen Luftangriffen sterben mehrere Menschen. Die Hisbollah feuert wieder Raketen ab. Israel gedenkt der Opfer des Hamas-Angriffs am 7. Oktober.
Zehn Feuerwehrleute im Libanon getötet
Im andauernden Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon sind am Montag erneut mehrere Menschen getötet worden. Laut libanesischem Gesundheitsministerium wurden zehn Feuerwehrleute bei einem nächtlichen israelischen Angriff auf eine Feuerwache in Baraaschit im Südlibanon getötet. Die Einsatzkräfte machten sich demnach gerade bereit, um die Wache für einen Rettungseinsatz zu verlassen. An dem „stark beschädigten Gebäude“ wurden laut Ministerium Aufräumarbeiten eingeleitet. Damit wurden laut einer auf offiziellen libanesischen Zahlen basierenden Berechnung der Nachrichtenagentur AFP binnen eines Jahres mindestens 115 Mitglieder von Einsatz- und Rettungskräften im Libanon bei dem militärischen Konflikt zwischen der pro-iranischen Hisbollah und der israelischen Armee getötet.
Die israelische Armee gab am Montag den Tod eines weiteren Soldaten „bei Kämpfen an der libanesischen Grenze“ bekannt. Bereits am Morgen hatte die Armee den Tod eines Soldaten gemeldet. Zunächst war nicht klar, ob die Soldaten bei demselben Vorfall getötet wurden. Die Armee kündigte später auch „bedeutende“ Luftangriffe im Süden des Libanon auf Hisbollah-Ziele an. Die israelische Armee erklärte am Montag auch, sie habe ihre Truppenstärke im Libanon um eine weitere Division zur Bekämpfung der Hisbollah-Miliz verstärkt.
Die libanesische Hisbollah-Miliz verübte ihrerseits nach eigenen Angaben Raketenangriffe auf israelische Stellungen in Marun al-Ras im Südlibanon. Zuvor hatte sie erklärt, einen Militärstützpunkt nahe der nordisraelischen Stadt Haifa angegriffen zu haben und zudem zwei Drohnenangriffe auf einen weiteren Militärstützpunkt in dem Gebiet im Norden von Israel ausgeführt zu haben. (afp)
Israels Militär ruft Bewohner im Südlibanon zur Flucht auf
Das israelische Militär hat Bewohner von mehr als ein Dutzend Kleinstädten und Dörfern im Südlibanon zum Verlassen der Gebiete aufgerufen. Die Aufforderung vom Montag galt auch für die Küstenstadt Nakura, wo die UN-Blauhelmmission Unifil ihren Stützpunkt hat. Die Menschen sollten unverzüglich in den Norden fliehen, schrieb der israelische Armeesprecher Avichay Adraee auf der Online-Plattform X. „Es ist euch nicht erlaubt, in Richtung Süden zu gehen. Jegliche Bewegung in den Süden gefährdet eure Leben.“ Die finanziell angeschlagene libanesische Regierung geht davon aus, dass rund 1,2 Millionen Menschen durch die Eskalation der Kämpfe vertrieben worden sind. Die Behörden haben Mühe, die Vertriebenen zu versorgen. (ap)
Bundesregierung: Kein Waffen-Embargo gegen Israel
Nach dem Vorstoß von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron für einen Stopp der Waffenlieferungen an Israel hat die Bundesregierung betont, einen solchen Schritt nicht zu gehen. „Es gibt keinen Waffenexport-Stopp an Israel vonseiten Deutschlands, vonseiten der Bundesregierung“, sagte eine Regierungssprecherin am Montag in Berlin. „Es wird in jedem Einzelfall neu entschieden, aber es gibt keine Entscheidung für einen generellen Waffenexport-Boykott gegenüber Israel“, fügte sie auf die Kritik hinzu, dass es seit März kaum noch Genehmigungen für den Export militärischer Güter nach Israel gebe.
Macron hatte sich vergangene Woche dafür ausgesprochen, im Rahmen umfassender Bemühungen um eine politische Lösung des Konfliktes im Gazastreifen die Lieferung von Waffen für den Einsatz dort zu stoppen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte Mitte September betont, dass die Bundesregierung zwischen Abwehrwaffen und solchen für den Einsatz im Gazastreifen unterscheide. Auf der einen Seite gebe es maritime Systeme oder Luftabwehrsysteme, die schnell genehmigt würden, hatte der Grünen-Politiker gesagt. Systeme, die im Gazastreifen von der israelischen Armee eingesetzt werden könnten und bei denen zumindest der Verdacht im Raum stehe, dass humanitäres Völkerrecht missachtet werde, würde anders behandelt. Hintergrund ist, dass Deutschland seine Exporte von Kriegswaffen nach Israel im Jahresverlauf drastisch reduziert hat. (rtr)
EU-Außenbeauftragter Borrell sieht keine militärische Lösung
Zum ersten Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel hat der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell erneut für eine sofortige Waffenruhe zwischen den Konfliktparteien geworben. Es gebe „keine militärische Lösung“ für den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern, mahnte Borrell am Montag in Brüssel. „Nur eine politische Lösung wird Frieden, Sicherheit und Wohlstand bringen“, betonte er.
Ein Jahr nach dem Angriff gegen Israel seien die Menschen in der Region in einem „endlosen Kreislauf der Gewalt des Hasses und der Rache“ gefangen. Dem Nahen Osten drohe ein Flächenbrand. Deshalb sei jetzt der Zeitpunkt für eine Waffenruhe in der Region gekommen. (afp)
Biden und Harris prangern Verbrechen der Hamas an
Am Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel haben US-Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris die Verbrechen der islamistischen Palästinenserorganisation angeprangert und der Opfer des dadurch ausgelösten Gaza-Krieges gedacht. Biden erklärte am Montag in Washington, der 7. Oktober werde wegen des von der Hamas entfachten Krieges als „schwarzer Tag“ für das palästinensische Volk in die Geschichte eingehen. „Viel zu viele Zivilisten haben viel zu viel Leid während des seit einem Jahr andauernden Konflikts erlitten“, erklärte der US-Präsident weiter.
Vizepräsidentin Harris betonte, was die Hamas am 7. Oktober angerichtet habe, sei „das Böse schlechthin – es war brutal und abscheulich“. Zugleich erklärte sie, sie sei „untröstlich über das Ausmaß von Tod und Zerstörung im Gazastreifen im zurückliegenden Jahr“. (afp)
Scholz warnt vor Abrücken von Zwei-Staaten-Lösung
Zum Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor einem Abrücken von der Zwei-Staaten-Lösung zur Beilegung des Nahost-Konflikts gewarnt. Nötig sei ein „politischer Prozess, auch wenn er heute ferner scheint denn je“, sagte Scholz am Montag bei einer Rede auf dem internationalen Nachhaltigkeitsgipfel in Hamburg. Ziel eines solchen Prozesses könne „nur sein: zwei Staaten, in denen Israelis und Palästinenser dauerhaft in Frieden miteinander leben können“.
„Die Palästinenserinnen und Palästinenser sollen ihre Angelegenheiten in Eigenverantwortung regeln können“, sagte Scholz. „Die Sicherheitsbedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger Israels müssen berücksichtigt werden“, sagte er weiter. Der Angriff der Hamas sei „bestialisch“ gewesen. (dpa)
Erdogan: Israel wird für „Völkermord“ bezahlen
Zum ersten Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erneut Israel verbal angegriffen und Partei für die Palästinenser ergriffen. Israel werde „früher oder später für diesen Völkermord im Gazastreifen bezahlen, den es seit einem Jahr verübt und der weitergeht“, erklärte Erdogan am Montag im Onlinedienst X.
Der türkische Präsident ist seit Beginn des Krieges im Gazastreifen einer der schärfsten Kritiker Israels. Die radikalislamische Hamas betrachtet Erdogan als „Widerstandsgruppe“, den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu verglich er mit Adolf Hitler. Am Montag zog er erneut einen solchen Vergleich: „Wie Hitler von einer Allianz der Menschlichkeit gestoppt wurde, so werden auch Netanjahu und sein Mörder-Netzwerk gestoppt werden“, schrieb er. (afp)
Westjordanland: Ein Jugendlicher getötet
Bei Zusammenstößen zwischen israelischen Soldaten und Jugendlichen im besetzten Westjordanland ist nach palästinensischen Angaben ein Zwölfjähriger getötet worden. Das israelische Militär erklärt, dass es die Angaben prüfe. Wegen des Jahrestags des Hamas-Massakers herrscht erhöhte Alarmbereitschaft in Israel. Im Westjordanland wurde nach Angaben von Bewohnern die Bewegungsfreiheit noch mehr als sonst eingeschränkt, viele Kontrollposten seien geschlossen worden. Im Zuge des Gaza-Kriegs hat auch die Gewalt im Westjordanland zugenommen. (dpa)
Iran dementiert Tod von Top-General
Nach Spekulationen über das Schicksal des iranischen Chefs der Kuds-Brigaden, Esmail Kaani, erklärt dessen Stellvertreter, dass es dem Kommandeur gutgehe. „Er ist bei guter Gesundheit und geht seinen Aktivitäten nach“, zitieren staatliche Medien den Vizekommandeur der Truppe, Iradsch Masdschedi. Es bestehe keinerlei Notwendigkeit einer Stellungnahme. In iranischen Sicherheitskreisen hatte es zuvor geheißen, der Kontakt zu Kaani sei nach Angriffen in Beirut vergangene Woche abgebrochen. Kaani soll sich demnach im Süden der libanesischen Hauptstadt aufgehalten haben, als es dort einen Angriff gab, der dem ranghohen Hisbollah-Vertreter Haschem Safieddine gegolten haben soll. Die Kuds-Brigaden sind maßgeblich für Kontakte zu bewaffneten Gruppen zuständig, die mit dem Iran verbündet sind. Dazu zählt unter anderem die Hisbollah. (dpa)
Kibbuz Beeri gedenkt des Hamas-Anschlags vom 7. Oktober
Bewohner des Kibbuz Beeri haben am Montag an die Opfer des Anschlags vom 7. Oktober erinnert und die Rückkehr der von der militant-islamistischen Hamas entführten Geiseln gefordert. Zum Jahrestag marschierten die Bewohner schweigend durch die Straßen des Kibbuz und trugen Schilder mit den Namen der Geiseln. Im Anschluss versammelten sie sich und entrollten eine riesige Fahne, auf der zu lesen war: „Beeri kann nicht heilen, bis alle wieder zu Hause sind.“
Der Kibbuz hatte bei dem Angriff vor einem Jahr besonders viele Opfer zu beklagen. Mehr als 95 Menschen seien getötet und 30 entführt worden, sagte ein Sprecher der Gemeinde. Einige Frauen und Kinder wurden im November während einer Waffenruhe freigelassen, aber zehn Geiseln aus Beeri sollen sich weiterhin in Gefangenschaft befinden. Israel befürchtet, dass viele von ihnen inzwischen nicht mehr am Leben sind. (ap)
Papst Franziskus schreibt an Katholiken im Nahen Osten
Papst Franziskus hat sich am Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel an die Katholiken im Nahen Osten gewandt. „Die Menschen wissen heute nicht, wie sie Frieden finden können, und wir Christen dürfen nicht müde werden, Gott darum zu bitten“, schreibt er in einem Brief an seine Glaubensbrüder und -schwestern, den der Vatikan am Montag veröffentlichte. Der Papst hatte dazu aufgerufen, den 7. Oktober als einen Tag des Gebets und des Fastens für den Frieden zu begehen.
Er wende sich an die „kleine, hilflose Herde“, die trotz der Spirale der Gewalt in der Region unermüdlich nach Frieden strebe, schreibt der Papst. Er wolle alle Christen, aber auch die Männer und Frauen aller Konfessionen und Religionen, „die im Nahen Osten unter dem Wahnsinn des Krieges leiden“, seiner Nähe versichern. Explizit zählt Franziskus unter anderem die „erschöpften Bewohner des Gazastreifens“ auf, die „Mütter, die beim Anblick ihrer toten oder verwundeten Kinder Tränen vergießen“, und jene, die Angst hätten, nach oben zu schauen, „weil Feuer vom Himmel regnet“. (epd)
Meloni erinnert an „unmenschliche Aggression“
Ein Jahr nach dem brutalen Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel erinnerte die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am Montag bei einer Gedenkveranstaltung in der Großen Synagoge in Rom an die „unmenschliche Aggression“ der Hamas am 7. Oktober 2023. „Die Erinnerung an die Geschehnisse vor einem Jahr und ihre scharfe Verurteilung sind kein bloßes Ritual, sondern die Voraussetzung für jede politische Aktion zur Wiederherstellung von Frieden im Nahen Osten“, sagte sie.
„Die Zurückhaltung, die dabei immer häufiger zu beobachten ist, verrät einen latenten und grassierenden Antisemitismus, der uns alle beunruhigen muss“, mahnte Meloni. Italien, das derzeit die G7-Präsidentschaft innehat, werde sich weiter um eine „sofortige Waffenruhe“ im Gazastreifen, die Freilassung der israelischen Geiseln und die Stabilisierung der israelisch-libanesischen Grenze bemühen. (afp)
Netanjahu: Israel erhob sich als Nation wie Löwen
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas an die Opfer und der in den Gazastreifen verschleppten Geiseln erinnert und Entschlossenheit demonstriert. „Wir gedenken unserer Gefallenen, unserer Geiseln, um deren Heimkehr wir uns bemühen, unseren Helden, die bei der Verteidigung unserer Heimat und unseres Landes gefallen sind“, sagte Netanjahu am Montag auf einer Gedenkveranstaltung. „Wir haben vor einem Jahr ein schreckliches Massaker durchlebt und uns als eine Nation wie Löwen erhoben.“ In Jerusalem besuchte der Regierungschef ein Denkmal für Zivilisten, Ersthelfer und Soldaten, die bei dem von der Hamas angeführten Terrorangriff vor genau einem Jahr ermordet wurden. (ap)
Luftalarm im Zentrum Israels wegen Hamas-Raketen
Wegen Raketenangriffen aus dem Gazastreifen ist am Jahrestag des Hamas-Großangriffs auf Israel Luftalarm im Großraum Tel Aviv ausgelöst worden. Wegen „aus dem Gazastreifen abgeschossener Projektile“ seien im Zentrum des Landes die Sirenen ertönt, erklärte die Armee am Montagmorgen. Die Hamas erklärte, sie habe Tel Aviv mit einer Raketensalve beschossen. Ein AFP-Reporter in der Küstenmetropole Tel Aviv hörte Detonationen von Abfangraketen. (afp)
Israel schickt weitere Bodentruppen in den Libanon
Israels Armee schickt weitere Bodentruppen in den Libanon. Soldaten der 91. Division hätten Einsätze im Süden des Landes begonnen, teilte das israelische Militär mit. Die Armee veröffentlichte ein Video, das ihre Soldaten in libanesischem Gebiet zeigen soll. Eine Division der israelischen Armee kann mehrere Tausend Soldaten umfassen.
Die genaue Zahl der Soldaten hält Israel bei seiner ersten Invasion im Libanon seit Jahrzehnten ebenso geheim wie bei den laufenden Einsätzen im Gazastreifen. Im Libanon scheint sich die Armee bisher auf ein Gebiet in Nähe der Orte Udaissa und Kafr Kila im Südosten sowie um Bint Dschubail im Süden des Libanon zu konzentrieren. In den Gebieten kam es offenbar zu weiteren Gefechten zwischen Hisbollah-Kämpfen und israelischen Soldaten. Die Hisbollah erklärte, sie habe mit Raketen unter anderem eine Ansammlung von Soldaten im Grenzort Marun al-Ras angegriffen. (dpa)
Angehörigen-Forum meldet Tod einer weiteren Hamas-Geisel
Genau ein Jahr nach dem brutalen Hamas-Überfall auf Israel hat das Forum der Geisel-Familien den Tod einer weiteren Hamas-Geisel bekanntgegeben. Das Forum der Geisel-Familien trauere um Idan Schtivi, erklärte das Angehörigen-Forum am Montag, dem Jahrestag des Hamas-Angriffs vor einem Jahr. Demnach wurde der 28-Jährige am 7. Oktober vergangenen Jahres vom Nova-Musikfestival in den Gazastreifen verschleppt. Seine Leiche werde „immer noch von der Hamas festgehalten“.
Dem Forum zufolge wollte der junge Mann am 7. Oktober 2023 bei dem Festival im Süden Israels die Auftritte und Workshops seiner Freunde dokumentieren. Doch dazu kam es nicht: Kurz nach Schtivis Ankunft auf dem Festivalgelände in den frühen Morgenstunden begann der beispiellose Angriff der islamistischen Hamas und mit ihr verbündeter militanter Palästinensergruppen auf die mehr als 3000 Festivalteilnehmer. Anstatt sich selbst in Sicherheit zu bringen habe Schtivi zu diesem Zeitpunkt zwei Unbekannten, die er gerade erst kennengelernt hatte, bei der Flucht vom Gelände geholfen, erklärte das Angehörigen-Forum weiter. „Diese selbstlose Entscheidung führte schließlich zu seiner Entführung.“ (afp)
Bericht: 17,9 Milliarden Dollar US-Militärhilfe für Israel
Seit dem Terrorangriff der Hamas vor einem Jahr haben die USA ihrem Verbündeten Israel die Rekordsumme von mindestens 17,9 Milliarden Dollar (16,3 Milliarden Euro) an Militärhilfe geleistet. Das geht aus einem Bericht des Projekts Costs of War der Brown University hervor, der zum Jahrestag des Anschlags veröffentlicht wurde, der den Gaza-Krieg auslöste. Zusätzlich sind demnach 4,86 Milliarden US-Dollar in verstärkte US-Militäroperationen in der Region geflossen. Unter anderem beinhalteten diese die Einsätze zur Abwehr von Raketenangriffen der Huthi-Miliz aus dem Jemen, die die Hamas unterstützt.
Zusammengetragen wurden die Zahlen von Linda Bilmes, Professorin an der John F. Kennedy School of Government der Harvard University, die seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 Kriegskosten kalkuliert, und den Forschern William Hartung und Stephen Semler. Sie betonten, dass es sich nur um eine Teilsumme handle, da nicht die gesamte Unterstützung für Israel transparent veröffentlicht worden sei. (ap)
Japan kondoliert und mahnt Israel
Japan hat am Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel den Familien der Opfer seine Anteilnahme ausgesprochen. Die im Gazastreifen verbliebenen Geiseln der Hamas müssten sofort freigelassen werden, sagte Regierungssprecher Yoshimasa Hayashi in Tokio. Zugleich sei Japan tief besorgt über die humanitäre Lage im Gazastreifen inmitten der anhaltenden Gefechte, die hohe Zahl der zivilen Opfer und die andauernden Sicherheitsbedrohungen sowohl für Israel als auch für das palästinensische Volk.
Japan dränge auch weiterhin alle Konfliktparteien, darunter Israel, sich an das Völkerrecht zu halten und beständig auf die Umsetzung einer Feuerpause hinzuarbeiten, mahnte Hayashi. Tokio unterstütze zudem ausdrücklich die Vermittlungsbemühungen der USA, Ägyptens und Katars mit dem Ziel, über Verhandlungen eine Freilassung der in der Gewalt der Hamas verbliebenen Geiseln und eine Waffenruhe herbeizuführen. (ap)
Irans Regierung warnt Israel vor Eskalation
In Erwartung eines israelischen Gegenschlags hat Irans Regierung vor einer Eskalation gewarnt. Die Islamische Republik Iran werde nicht aufhören, ihr Recht auf Selbstverteidigung zu wahren, sagte die neue Regierungssprecherin Fatemeh Mohadscherani der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. Mit Blick auf den iranischen Raketenangriff vergangene Woche fügte sie hinzu: „Wir hoffen, dass das zionistische Regime eine ausreichende Abschreckung erhalten hat und seine Grenzen nicht überschreitet.“
Vor knapp einer Woche hatten die Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht, rund 200 Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff erfolgte nach einer Reihe von gezielten Tötungen durch Israel, die sich gegen zentrale Akteure in Irans Netzwerk nichtstaatlicher Verbündeter richteten. Israel hatte Vergeltung angekündigt. (dpa)
Hisbollah schwört Anhänger auf weiteren Kampf ein
Die militant-islamistische Hisbollah im Libanon hat ihre Anhänger zum Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas zur Fortführung des Kampfes gegen Israel aufgerufen. Sie habe Vertrauen in das Durchhaltevermögen des libanesischen Volkes und die Fähigkeiten ihrer Kämpfer, die israelischen Angriffe abzuwehren, teilte die Hisbollah am Montag mit. (ap)
Telekommunikationsdienste im Libanon gestört
Im Libanon sind die Telekommunikationsdienste nach wiederholten israelischen Angriffen in mehreren Landesteilen gestört. Betroffen seien unter anderem Netzwerke in der Hauptstadt Beirut und in den Gebieten um Tyros, Sidon und Nabatijeh, teilte die Organisation NetBlocks mit, die vor allem für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist. In diesen regionalen Netzwerken sei es zu Verlusten der Internetverbindungen gekommen. Wegen der Flucht vieler Anwohner vor Angriffen gehe die Internetnutzung zusätzlich zurück.
Die Infrastruktur der Kommunikationsnetze im Libanon galt schon vor dem aktuellen Konflikt als schwach. Wegen der anhaltenden Finanz- und Wirtschaftskrise fehlt es an Investitionen, zudem ist der Zugang zum Internet im Vergleich zu anderen Ländern der Region teuer. Im Konflikt der libanesischen Hisbollah mit Israel gibt es auch Befürchtungen, dass Israel die Unterseekabel zum Libanon stören könnte, über die – zusammen mit Satelliten – ein großer Teil des Internetverkehrs läuft. (dpa)
Jahrestag des Hamas-Terrors in Israel
In Israel haben die Gedenkveranstaltungen zum ersten Jahrestag des Hamas-Massakers im Grenzgebiet zum Gazastreifen begonnen. Israels Präsident Izchak Herzog legte laut örtlichen Medienberichten am frühen Morgen eine Schweigeminute in einem Kibbuz am Ort des Nova-Musikfestivals zu dem Zeitpunkt ab, als dort Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober 2023 das Massaker verübt hatten. Genau zum Beginn des Gedenkens versuchte die Hamas nach Angaben der israelischen Armee, Israel mit Raketen aus dem abgeriegelten Gazastreifen anzugreifen.
Israelische Kampfflugzeuge hätten den Angriff jedoch vereitelt, indem sie kurz zuvor Abschussanlagen und unterirdische Tunnel der Hamas im gesamten Gazastreifen bombardierten, wie die Armee weiter mitteilte. Von den vier aus dem südlichen Gazastreifen abgefeuert Geschossen seien drei abgefangen worden. Ein Projektil sei in offenes Gelände gefallen. Zuvor hätten die israelische Artillerie und die Luftwaffe in der Nacht Ziele im zentralen Gazastreifen angegriffen, die eine Bedrohung für die in diesem Gebiet operierenden israelischen Truppen darstellten, teilte die israelische Armee weiter mit. (dpa)
Britische Premierminister verurteilt Terrorangriff der Hamas
Zum Jahrestag der Hamas-Terrorattacke auf Israel hat der britische Premierminister Keir Starmer der jüdischen Gemeinschaft seine Solidarität versichert. Der 7. Oktober 2023 sei der finsterste Tag in der jüdischen Geschichte seit dem Holocaust, sagte Starmer einer Mitteilung zufolge. „Wir müssen unmissverständlich an der Seite der jüdischen Gemeinschaft stehen und als Land vereint sein.“ Bei Hass dürfe man nie wegschauen.
„Männer, Frauen, Kinder und Babys wurden von den Terroristen der Hamas getötet, verstümmelt und gefoltert. Juden wurden ermordet, während sie ihre Familien beschützten, junge Menschen wurden bei einem Musikfestival massakriert, Menschen wurden aus ihren Häusern verschleppt“, sagte der Premierminister. Zugleich betonte Starmer: „Wir dürfen auch nicht wegschauen, wenn die Zivilbevölkerung die andauernden, schrecklichen Folgen dieses Konflikts im Nahen Osten erträgt.“ Er forderte ein Ende aller Beschränkungen für humanitäre Hilfe im Gazastreifen und erneut eine Waffenruhe in dem Küstengebiet sowie im Libanon. (dpa)
Deutsch-Palästinensische Gesellschaft fordert Waffenstopp
Der Präsident der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft, Nazih Musharbash, hat die Forderung von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron nach einem Lieferstopp für Waffen an Israel als einen „überfälligen Schritt zur Beendigung von Krieg und Gewalt“ bezeichnet. „Auch von der Bundesregierung und den USA erwarte ich einen ähnlichen Entschluss“, sagte Musharbash der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Nur durch werde Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dazu veranlasst, „diplomatische Wege und Gespräche für einen umfassenden Frieden statt Kriegsführung zu verfolgen“. (afp)
Staatsmedien: Flugverkehr im Iran wieder aufgenommen
Nach einer vorübergehenden Einstellung ist der Flugverkehr im Iran Behördenangaben zufolge wieder aufgenommen worden. Die Flüge seien seit Sonntag, 23.00 Uhr (Ortszeit, 21.30 Uhr MESZ), wieder in Betrieb und würden „gemäß dem ursprünglichen Programm“ ausgeführt, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Montag einen Sprecher der zivilen Luftfahrtbehörde. Am Sonntag hatte die Luftfahrtbehörde die Einstellung des Flugverkehrs an mehreren Flughäfen des Landes angekündigt, jedoch keine näheren Angaben dazu gemacht. Aufgrund „betrieblicher Zwänge“ würden die Flüge an einigen Flughäfen bis Montag, 06.00 Uhr (Ortszeit, 04.30 Uhr MESZ), gestrichen, zitierte Irna den Behördensprecher.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Samstag in einer Fernsehansprache bekräftigt, dass sein Land auf den jüngsten Raketenangriff auf den Iran militärisch reagieren werde. Der Iran hatte Israel am Dienstagabend zum zweiten Mal binnen sechs Monaten direkt angegriffen. (afp)
Israel greift erneut Süden von Beirut aus der Luft an
Die israelische Armee hat erneut den Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut aus der Luft angegriffen. Dabei seien „terroristische Ziele“ der Hisbollah-Miliz und Einrichtungen zur Lagerung von Waffen getroffen worden, hieß es in einer in der Nacht zu Montag veröffentlichten Erklärung. Israelische Kampfflugzeuge hätten Ziele getroffen, die zum Hauptquartier des Hisbollah-Geheimdienstes in Beirut gehörten, erklärte das Militär. Explosionen nach den Angriffen im Gebiet der Hauptstadt hätten zudem auf das „Vorhandensein von Waffen“ hingewiesen. Zuvor hatte ein israelischer Armeesprecher eine Warnung an Bewohner der südlichen Beiruter Vororte Burdsch al-Baradschne und Hadath herausgegeben und diese aufgefordert, die Gebiete zu verlassen.
Die offizielle libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete insgesamt vier Angriffe auf den Süden von Beirut. „Feindliche Kampfflugzeuge haben zwei Angriffe auf die südlichen Vororte geflogen, der erste zielte auf das Gebiet von Sainte-Thérèse, der zweite auf das Gebiet von Burdsch al-Baradschne“, hieß es zunächst. Später berichtete NNA von zwei weitere Angriffe, darunter einen „heftigen“ auf den Vorort Hadath. Bereits der Nacht zu Sonntag waren die südlichen Vororte von Beirut nach Angaben von NNA von mehr als 30 Angriffen getroffen worden. (afp)
Beschuss geht weiter
Die Hisbollah setzte ihren Beschuss des Nordens Israels fort. Nach Angaben des israelischen Militärs wurden am Abend zunächst ungefähr fünf Raketen auf die Hafenstadt Haifa abgefeuert. Trotz Abwehrfeuer seien Projektile in dem Gebiet eingeschlagen. Der Fall werde untersucht, hieß es. Laut der „Times of Israel“ wurden fünf Menschen in Haifa durch Granatsplitter verletzt. Bilder zeigten Schäden auf einer Straße. Darauf folgten weitere 15 Raketen aus dem Libanon, von denen einige laut dem Militär abgefangen wurden. Andere gingen nieder. In der Stadt Tiberias wurde laut der „Times of Israel“ eine Person verletzt. (dpa)
Vereinte Nationen: „Unerbittliche Tragödie“ in Nahost
Ein Jahr nach den Terroranschlägen auf Israel hat das UN-Nothilfebüro (OCHA) die vergangenen zwölf Monate im Nahen Osten als „unerbittliche Tragödie“ bezeichnet. „Keine Statistiken oder Worte können das Ausmaß der physischen, psychischen und gesellschaftlichen Zerstörung, die stattgefunden hat, vollständig wiedergeben“, sagte Joyce Msuya, die amtierende UN-Nothilfekoordinatorin. OCHA verurteilte die Anschläge der Hamas und anderer Terrorgruppen auf Israel am 7. Oktober 2023, bei denen etwa 1.200 Menschen getötet und fast 5.500 verletzt wurden. Es verurteilte die Verschleppung von mehr als 200 Menschen in den Gazastreifen. Sie seien dort unter anderem sexueller Gewalt ausgesetzt gewesen.
Die anschließenden israelischen Militärschläge im Gazastreifen hätten eine Katastrophe ausgelöst, hieß es weiter. Mehr als 41.000 Menschen seien nach Angaben der Hamas-Behörden getötet, fast 100.000 teils schwer verletzt worden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht von geschätzt 10.000 weiteren Toten unter den Trümmern. (dpa)
Iran vermisst im Libanon wichtigen Kommandeur
Der Iran vermisst Insidern zufolge einen seiner wichtigsten Verbindungsmänner zu militanten Gruppen wie der Hisbollah im Libanon, der Hamas im Gazastreifen und den Huthis im Jemen. Der Chef der iranischen Kuds-Brigaden, Esmail Kaani, sei nach israelischen Luftangriffen in der libanesischen Hauptstadt Beirut verschollen, sagten zwei hochrangige Vertreter iranischer Sicherheitskräfte der Nachrichtenagentur Reuters. Die Kuds-Brigaden sind die auf Auslandseinsätze spezialisierte Einheit der iranischen Revolutionsgarden. Kaanis Vorgänger Kassem Soleimani war im Jahr 2020 bei einem Drohnenangriff der USA in Bagdad getötet worden.
Einer der beiden Insider sagt, Kaani habe sich am Donnerstag in dem Vorort Dahije im Süden Beiruts aufgehalten. An diesem Tag hatte Israel die Stadt erneut aus der Luft angegriffen. Der Angriff soll dem hochrangigen Hisbollah-Kommandeur Haschem Safieddine gegolten haben, der ebenfalls vermisst wird. Kaani habe sich allerdings nicht mit Safieddine getroffen, sagte der Insider. Auf die Frage, ob Kaani vom israelischen Militär getötet worden sei, sagte ein israelischer Militärsprecher, die Ergebnisse der Angriffe würden noch ausgewertet. Israel habe in den vergangenen Tagen das Geheimdiensthauptquartier der Hisbollah in Beirut angegriffen. Es sei noch unklar, wer sich dort aufgehalten habe. (rtr)
Sprecher: Hisbollah wird einige Zeit kollektiv geführt
Die libanesische Hisbollah-Miliz stellt sich nach dem Tod ihres Chefs Hassan Nasrallah einem Sprecher zufolge bis auf weiteres ohne einen zentralen Anführer auf. „Das Verfahren zur Auswahl eines Nachfolgers für den Generalsekretär braucht Zeit und erfordert entsprechende Umstände“, sagte der hochrangige politische Hisbollah-Vertreter Mahmud Kmati am Sonntag im irakischen Staatsfernsehen. „Aus diesem Grund begnügen wir uns derzeit mit einem vorübergehenden gemeinsamen Kommando.“
Der langjährige Hisbollah-Chef Sajjed Hassan Nasrallah war am 27. September bei einem israelischen Luftangriff auf die libanesische Hauptstadt Beirut ums Leben gekommen. Darüber hinaus hat das israelische Militär zahlreiche weitere Hisbollah-Kommandeure getötet. Der Kommandeur Haschem Safieddine, der als möglicher Nasrallah-Nachfolger gilt, wird seit einem israelischen Luftangriff auf Beirut am Donnerstag vermisst. Nach ihm könne nicht gesucht werden, weil Israel dies verhindere, sagte Kmati. Nasrallahs Leichnam bleibe im Libanon und solle dort beigesetzt werden, sobald die Umstände dies zuließen. (rtr)
Macron und Netanjahu streiten am Telefon
Nach Ärger über eine Forderung nach einem Stopp von Waffenlieferungen haben der französische Präsident Emmanuel Macron und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sich in einem Telefonat ausgetauscht. Wie der französische Präsidentenpalast mitteilte, bekräftigte Macron in dem offenen und respektvollen Gespräch, dass Frankreichs Engagement für die Sicherheit Israels unerschütterlich sei. Gleichzeitig habe er auch seine Überzeugung geäußert, dass die Zeit für eine Waffenruhe gekommen sei. Macron hatte am Samstag ein Waffenembargo gegen Israel für die Kämpfe im Gazastreifen gefordert. Netanjahu reagierte darauf erbost.
Wie der Präsidentenpalast weiter mitteilte, erinnerte Macron Netanjahu an die Mobilisierung französischer Militärressourcen zu Verteidigung Israels während der Angriffe des Iran in den letzten Monaten. Er habe weiter hervorgehoben, dass Israel, wie jedes andere Land, das Recht habe, sich gegen Terrorismus zu verteidigen. Die Angriffe auf Israel und seine Bürger müssten aufhören, sei es durch den Iran oder seine Hilfstruppen in der Region. Gleichzeitig habe Macron erklärt, dass Waffenlieferungen, die Verlängerung des Krieges in Gaza und seine Ausweitung auf den Libanon nicht die Sicherheit schaffen könnten, die die Israelis und alle in der Region erwarteten. Netanjahu hingegen bekräftigte, dass Israel von seinen Freunden Unterstützung erwarte und keine Beschränkungen, die die iranische Achse des Bösen nur stärken würden. (dpa)
Armeechef nennt militärischen Flügel der Hamas „besiegt“
Nach einem Jahr Krieg gegen die Hamas hält die israelische Armee den militärischen Flügel der radikalislamischen Palästinenserorganisation für „besiegt“. „Ein Jahr ist vergangen, und wir haben den militärischen Flügel der Hamas besiegt“, sagte Armeechef Herzi Halevi am Sonntag in einer Ansprache an seine Truppen zum bevorstehenden Jahrestag des Hamas-Großangriffs auf Israel. Der Angriff hatte den Krieg zwischen Israel und der Hamas ausgelöst. Auch der Hisbollah-Miliz im Libanon habe die israelische Armee einen „schweren Schlag“ versetzt, die pro-iranische Miliz habe „ihre gesamte hochrangige Führung verloren“, sagte Halevi. Er kündigte jedoch an: „Wir hören nicht auf.“ Israel befinde sich einem „langen Krieg“. In diesem Krieg gehe es um „unser Recht, freie Menschen in unserem Land zu sein“.
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte seinerseits bei einem Truppenbesuch an der Grenze zum Libanon: „Gemeinsam werden wir kämpfen, und gemeinsam werden wir siegen“. Die ganze Welt bewundere die „Schläge“, welche die israelischen Streitkräfte den Feinden des Landes versetzt hätten, sagte er den Soldaten. Die Hamas rühmte unterdessen ihren Angriff auf Israel am 7. Oktober vor einem Jahr als „glorreich“. Durch den Angriff seien die „Illusionen“ Israels von „seiner angeblichen Überlegenheit“ zerschmettert worden, sagte der hochrangige, in Katar ansässige Hamas-Vertreter Chalil al-Hajja in einer Videobotschaft. (afp)
Papst betet für Frieden
Sichtlich bewegt hat Papst Franziskus einen Tag vor dem Jahrestag des Hamas-Massakers in Israel vom 7. Oktober 2023 für den Frieden gebetet. Das Oberhaupt von etwa 1,4 Milliarden Katholiken bat die Gottesmutter Maria, den Lärm der todbringenden Waffen zum Schweigen zu bringen, die in den Herzen der Menschen schwelende Gewalt erlöschen zu lassen sowie die Weltgemeinschaft zu einem Handeln zu inspirieren, das dem Frieden dient. Die aktuelle Weltlage bezeichnete Franziskus als Zeit bedrängender Ungerechtigkeit und verheerender Kriege. „Bitte für unsere gefährdete Welt, dass sie das Leben schützt und den Krieg verbannt, dass sie sich der Leidenden, der Armen, der Wehrlosen, der Kranken und Bedrängten annimmt und unser gemeinsames Haus hütet“, sagte er beim Rosenkranzgebet für den Weltfrieden in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom vor zahlreichen Gläubigen.
Der Pontifex erwähnte in seinem Gebet keinen einzelnen Krieg. Am Mittag rief er jedoch nach dem Angelus-Gebet angesichts der Lage in Nahost zu einem „sofortigen Waffenstillstand an allen Fronten, auch im Libanon“ auf. Mit Blick auf den Jahrestag des Hamas-Terrorangriffs an diesem Montag sprach er den Menschen in Israel sein tiefes Mitgefühl aus. Diesen Montag hat Franziskus außerdem zu einem Tag des Fastens und Betens für den Frieden erklärt. (dpa)
Israels Präsident an Iraner und Libanesen: Steht auf
Der israelische Präsident Izchak Herzog hat die Menschen im Nahen Osten aufgerufen, auf Veränderungen der Machtverhältnisse in ihren Ländern zu dringen. In einem Interview mit dem Sender Al-Arabia sagte Herzog: „Ich rufe das libanesische Volk, das iranische Volk, die Menschen aller unterdrückten Nationen in der Region auf, aufzustehen und zu verstehen, dass wir, wenn wir dieses Reich des Bösen bewegen, wenn wir ihm entgegentreten, sicherlich auf eine bessere Zukunft hoffen können.“ Herzog sprach von der Möglichkeit einer Nato-ähnlichen Struktur in der Region, „die den Radikalismus blockiert.“ Im gegenwärtigen Krieg versuche Israel, „die Gleichung zu ändern und den Menschen im Nahen Osten Hoffnung zu bringen“, sagte Herzog und betonte: „Wir alle sind Kinder Abrahams.“
Vor wenigen Tagen hatte sich bereits Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu mit einer in sozialen Medien übertragenen Videobotschaft in englischer Sprache an die Iraner gewandt und appelliert: „Lasst nicht zu, dass eine kleine Gruppe fanatischer Gotteskrieger eure Hoffnungen und Träume zertrümmert.“ (dpa)
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