+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Hisbollah-Kommandeur getötet
Das israelische Militär soll im Libanon einen Hisbollah-Kommandeur getötet haben. Insgesamt sollen über 23.000 Palästinenser*innen gestorben sein.
Zahl der im Gazastreifen Getöteten steigt auf über 23.000
Die Zahl der durch israelische Angriffe getöteten Menschen im Gazastreifen ist nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde auf über 23.000 gestiegen. 23.084 Palästinenserinnen und Palästinenser seien ums Leben gekommen, 58.926 verletzt worden. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 249 Menschen getötet und 510 verletzt worden, erklärt die Gesundheitsbehörde. Das israelische Militär hat auf den überraschenden Angriff der radikalen Hamas mit massiver Vergeltung reagiert. (rtr)
Hochrangiger Hisbollah-Kommandeur durch israelischen Angriff im Libanon getötet
Ein hochrangiger Kommandeur der pro-iranischen Schiitenmiliz Hisbollah soll im Libanon nach Angaben aus Sicherheitskreisen durch einen israelischen Angriff getötet worden sein. Der Getötete sei für Militäreinsätze der Hisbollah im Südlibanon verantwortlich gewesen, hieß es am Montag aus libanesischen Sicherheitskreisen. Er sei bei einem Angriff auf sein Auto in einem Dorf nahe der Grenze zu Israel gestorben.
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Bei einem mutmaßlich israelischen Angriff in einem Vorort von Beirut in der vergangenen Woche war bereits der Vizechef der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas, Saleh al-Aruri, getötet worden. Die Hisbollah ist mit der Hamas verbündet, die am 7. Oktober einen brutalen Großangriff auf Israel verübt hatte.
Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas greift auch die Hisbollah nahezu täglich vom Südlibanon aus Israel an. Die israelische Armee reagiert darauf mit verstärkten Luftangriffen im Libanon. Die israelische Armee beschoss am Montagmorgen erneut den Südlibanon, wie Bilder von AFPTV zeigen. In der Nacht hatte Israel dort nach eigenen Angaben Luftangriffe auf zwei Stellungen der Hisbollah geflogen. (afp)
WHO streicht Hilfslieferungen in den nördlichen Gazastreifen
Die Weltgesundheitsorganisation hat eine Hilfslieferung von Medizinprodukten in den nördlichen Gazastreifen am Sonntag abgesagt. Hintergrund seien fehlende Sicherheitsgarantien gewesen, teilt die WHO mit. Es sei bereits das vierte Mal seit dem 26. Dezember, das die WHO eine Lieferung an das Al-Awda Krankenhaus und die Zentralapotheke habe streichen müssen, teilt die WHO-Vertretung in den Palästinenser-Gebieten auf X mit.
„Schwerer Beschuss, Bewegungseinschränkungen und gestörte Kommunikationsmittel machen es nahezu unmöglich, medizinischen Bedarf regelmäßig und sicher in den Gazastreifen zu bringen, insbesondere in den Norden.“ (rtr)
Blinken warnt vor Ausweitung des Konflikts
US-Außenminister Antony Blinken warnt erneut vor einer Ausweitung des Krieges im Nahen Osten. „Dies ist ein Moment tiefgreifender Spannungen in der Region. Dieser Konflikt könnte sich leicht ausweiten und noch mehr Unsicherheit und Leid verursachen“, sagt Blinken bei einer Pressekonferenz in Doha. Ohne konzertierte Friedensbemühungen könne er sich auf die gesamte Region ausweiten.
Gegenüber israelischen Vertretern werde er deutlich machen, dass sie mehr tun müssten, um zivile Opfer im Gazastreifen zu vermeiden und dass palästinensische Zivilisten nach Hause zurückkehren könnten und nicht gezwungen werden dürften, den Gazastreifen zu verlassen. Die USA sind Israels wichtigster Verbündeter.
Blinken ist wie die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock derzeit auf Nahost-Reise und besucht mehrere Staaten, um über die Lage in dem Konflikt zu sprechen. Baerbock will am Montag Palästinenser im Westjordanland besuchen und in Ramallah Außenminister Riad al-Maliki treffen. Am Mittwoch will die Grünen-Politikerin in den Libanon weiterreisen. (rtr/dpa)
Israel beschießt Stellungen der Hisbollah-Miliz im Libanon
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben wieder mehrere Ziele der Hisbollah-Miliz im nördlich angrenzenden Libanon unter Beschuss genommen. Kampfjets der Luftwaffe hätten eine militärische Anlage nahe Marwahin und einen Raketenwerfer andernorts an der Grenze angegriffen, teilten die Streitkräfte am Montagmorgen mit. Zudem hätten eine israelische Drohne und ein Hubschrauber Stellungen attackiert, von denen aus Israel beschossen worden sei.
Die mit der islamistischen Terrororganisation Hamas und dem Iran verbündete Hisbollah und israelische Streitkräfte lieferten sich in den vergangenen Tagen immer wieder Schusswechsel. (dpa)
Hisbollah attackiert Luftsicherung im Norden Israels
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat im Norden Israels nach Angaben des israelischen Militärs eine Luftsicherungsanlage beschossen. Die Anlage auf dem Berg Meron sei am Samstag getroffen worden, doch sei dabei nicht die Luftabwehr beeinträchtigt worden, da es ein Bereitschaftssystem gebe, teilte das israelische Militär am Sonntag mit. Es seien keine Soldaten verletzt worden, der Schaden sei vollumfänglich behoben worden.
Die Hisbollah führte am Samstag nach eigenen Angaben Dutzende Raketenangriffe auf Israel aus. Es handele sich dabei um eine erste Reaktion auf die Tötung des Hamas-Funktionärs Saleh al-Aruri in Beirut, erklärte die Schiitenmiliz. Beobachter sprachen von den heftigsten Angriffen der Hisbollah seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges nach dem Massaker der Hamas und anderer Extremistengruppen im Süden Israels am 7. Oktober.
Seit Kriegsbeginn kommt es an Israels Nordgrenze zum Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär. Die vom Iran gestützte Schiitenmiliz feuert regelmäßig Raketen auf Israel ab, das wiederum mit Dutzenden Luftangriffen und Artilleriebeschuss reagiert. (ap)
Hilfslieferungen für Nordgaza seit zwölf Tagen unmöglich
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist nach eigenen Angaben im laufenden Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas seit zwölf Tagen nicht mehr in den Norden des Gazastreifens gelangt. Eine geplante Mission zum Krankenhaus Al-Awda sei zum vierten Mal abgesagt worden, weil die Sicherheit nicht gewährleistet gewesen sei, teilte die WHO in der Nacht zum Montag auf der Plattform X (vormals Twitter) mit.
Schwere Bombardierungen, nur eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten und unterbrochene Kommunikation hätten es „nahezu unmöglich“ gemacht, medizinische Hilfsgüter in den isolierten Küstenstreifen und vor allem in dessen Norden zu liefern. Die Krankenhäuser seien ernsthaft unterbesetzt, weil das medizinische Personal nach den Evakuierungsaufrufen geflohen sei, sagte die UN-Organisation.
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Nach dem blutigen Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober an der Grenze zu Israel ging die israelische Armee im Norden mit einer Bodenoffensive gegen die Kämpfer vor. Ein sicherer und ungehinderter Zugang zum Norden des Gazastreifens sei dringend nötig, forderte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf X. „Weitere Verzögerungen werden zu mehr Toten und Leid für zu viele Menschen führen“, schrieb er. (dpa)
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