+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Weitere Geiseln sollen freikommen
Am Dienstag sollen weitere Geiseln und Gefangene ausgetauscht werden. Blinken reist diese Woche erneut nach Nahost. Steinmeier besucht den Oman.
Weitere Geiseln freigelassen – darunter zwei Deutsche
Am Montagabend ließ die Hamas weitere 11 Geiseln frei, darunter zwei Deutsche. Israel setzte im Gegenzug 33 palästinensische Häftlinge aus verschiedenen Gefängnissen auf freien Fuß. In der Nacht zum Dienstag ging bei der israelischen Regierung eine weitere Liste mit für die Freilassung vorgesehenen Namen ein. Die in der Liste der Hamas aufgeführten Menschen dürften am Dienstag freikommen. Es wäre die erste Gruppe, die nach der Verlängerung der Feuerpause aus der Gewalt der Islamisten entlassen wird.
Seit Freitag kamen insgesamt 69 Geiseln frei, darunter zehn deutsche Doppelstaatsbürger. Im Gegenzug wurde am Montag erneut eine Gruppe von 33 palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen entlassen, wie die israelische Gefängnisbehörde am Abend mitteilte. Dabei handelte es sich um Frauen und Jugendliche. Der jüngste Teenager war den Angaben zufolge 14 Jahre alt. Damit wurden seit Freitag bisher insgesamt 150 palästinensische Häftlinge freigelassen. Die bislang Freigekommenen waren unter anderem wegen Messerattacken auf Israelis, Brandstiftung sowie Attacken mit Brandbomben oder Steinen inhaftiert worden.
Nach 52 Tagen Leid und Verzweiflung könne die Mutter der Teenager diese wieder in die Arme schließen, schrieb Baerbock auf X. „Ich denke an die Familien, die weiter bangen. Wir tun alles dafür, dass auch sie ihre Liebsten wieder in die Arme schließen können.“ Laut einer Sprecherin israelischer Geiselfamilien handelte es sich bei den deutschen Staatsbürgern um zwei jugendliche Brüder. (dpa)
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Anm. d. Red.: In einer früheren Version hieß es, die Freigekommenen seien wegen verschiedener Straftaten verurteilt worden. Einige der zuvor Inhaftierten waren allerdings ohne vorangehendes Urteil in sog. „Verwaltungshaft“.
Blinken will erneut nach Israel reisen
Für weitere Gespräche über die Geiseln will US-Außenminister Antony Blinken in dieser Woche erneut Israel und das Westjordanland besuchen. Er werde auch das Selbstverteidigungsrecht Israels thematisieren und über den Schutz von Zivilisten während des israelischen Einsatzes im Gazastreifen diskutieren, teilte Außenministeriumssprecher Matthew Miller am Montagabend (Ortszeit) in Washington mit. Blinken wolle auch die weiteren Schritte zur Gründung eines palästinensischen Staates besprechen sowie die Notwendigkeit, eine Ausweitung des Konflikts zu verhindern. (dpa)
Steinmeier besucht den Oman und Katar
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier setzt seine Reise im Nahen Osten mit einem Besuch im Oman fort – einem einflussreichen Staat in der Region. Am Mittwoch wird er in Katar erwartet, das die Feuerpause und den Austausch von Geiseln und Gefangenen zwischen Israel und der Hamas vermittelt hatte. (dpa/taz)
Roth warnt vor Hamas-Machtübernahme im Westjordanland
Der SPD-Politiker und Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth, hat vor den Folgen einer Machtübernahme der radikalislamischen Hamas auch im Westjordanland gewarnt. Es gebe Anzeichen dafür, dass die Macht der Palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland kippe, sagte Roth der Bild-Zeitung.
„In Teilen der Westbank hat die von Fatah geführte Palästinensische Autonomiebehörde unter Präsident Mahmud Abbas längst die Kontrolle verloren, sie gilt als korrupt, ineffizient und schwach“, sagte Roth. Nach nach dem 7. Oktober bleibe auch die Lage im Westjordanland „explosiv“, betonte Roth.
Anders als der Gazastreifen wird das Westjordanland von der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas kontrolliert. Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas wurden in dem Gebiet nach palästinensischen Angaben mehr als 190 Palästinenser durch die israelische Armee oder radikale israelische Siedler getötet.
Roth schränkt aber auch ein: „Wir wissen zurzeit nicht, wie stark oder schwach die Unterstützung für Hamas und Fatah in der palästinensischen Bevölkerung wirklich ist.“ (afp)
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