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+++ Nachrichten im Kaschmir-Konflikt +++Indien und Pakistan einigen sich auf Waffenruhe

Die beiden Staaten vereinbaren, die Kampfhandlungen vorerst einzustellen. Vorausgegangen war ein weltweites politisches Drängen auf eine Niederlegung der Waffen im Kaschmir-Konflikt.

Die Tage der militärischen Eskalation haben in Kaschmir deutliche Spuren hinterlassen Foto: Channi Anand/dpa

Waffenruhe zwischen Pakistan und Indien

Im Konflikt zwischen Indien und Pakistan ist völlig überraschend eine Waffenruhe vereinbart worden. „Pakistan und Indien haben sich mit sofortiger Wirkung auf einen Waffenstillstand geeinigt“, schrieb Pakistans Außenminister Ishaq Dar auf der Plattform X. Indien bestätigte die Waffenruhe. Zuvor hatte bereits US-Präsident Donald Trump eine „vollständige und sofortige Waffenruhe“ verkündet.

Trump zufolge hatten die USA zwischen den beiden Staaten in dem aufgeheizten Konflikt vermittelt. „Ich gratuliere beiden Ländern zu ihrem gesunden Menschenverstand und ihrer großen Intelligenz“, schrieb Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social. (dpa)

G7-Außenminister fordern Deeskalation

Die Außenminister der G7-Staaten haben zur sofortigen Deeskalation im Konflikt zwischen Indien und Pakistan aufgerufen. Die Minister verurteilten in einer gemeinsamen Erklärung vom Samstag den Angriff von Extremisten am 22. April im von Indien kontrollierten Teil der Region Kaschmir, der die aktuellen Gefechte auslöste. Sie warnten gleichzeitig, dass eine weitere Eskalation die regionale Stabilität bedrohe.

„Wir sind zutiefst besorgt um die Sicherheit der Zivilisten auf beiden Seiten“, teilten die Minister mit. „Wir rufen zu einer sofortigen Deeskalation auf und ermutigen beide Länder zu einem direkten Dialog, um eine friedliche Lösung zu erzielen.“

Die G7-Mitglieder sind Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Großbritannien und die Vereinigten Staaten sowie die Europäische Union. (ap)

Tote bei Feuergefechten in Grenzregion

Im Konflikt zwischen Indien und Pakistan sind bei teils heftigen Feuergefechten entlang der militärischen Kontrolllinie in der Himalayaregion Kaschmir erneut Menschen gestorben und verletzt worden. Ein Sprecher der Nationalen Katastrophenbehörde teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, dass im pakistanisch verwalteten Teil von Kaschmir in der Nacht 10 Menschen getötet und mehr als 60 verletzt worden seien. Angaben zu Toten oder Verletzten im indisch verwalteten Teil gab es zunächst nicht.

In der Nacht kam es außerdem zu Angriffen auf mehrere Militäranlagen in der pakistanischen Provinz Punjab. Das Militär zerstörte daraufhin nach eigenen Angaben ein Luftabwehrsystem in Indien mit Hyperschallraketen. Das Ziel habe sich in der Stadt Adampur im indischen Bundesstaat Punjab befunden. (dpa)

China fordert Indien und Pakistan zur Zurückhaltung auf

China hat sich am Samstag besorgt über die Eskalation der Spannungen zwischen Indien und Pakistan geäußert. Peking sei bereit, weiterhin eine konstruktive Rolle bei der Suche nach einer Lösung zu spielen, teilte das chinesische Außenministerium mit und forderte beide Seiten auf, im übergeordneten Interesse des Friedens und der Stabilität zu handeln.

Indien und Pakistan sollten Zurückhaltung üben, auf den Weg einer politischen Lösung mit friedlichen Mitteln zurückkehren und von Handlungen Abstand nehmen, die die Spannungen weiter eskalieren könnten, hieß es. China ist ein Verbündeter Pakistans, vor allem im Verteidigungsbereich, wo beide Länder gemeinsam Kampfflugzeuge entwickelten. (ap)

USA drängen Pakistan und Indien zu Kontakten

Inmitten gegenseitiger Militärangriffe zwischen Pakistan und Indien hat US-Außenminister Marco Rubio die Konfliktparteien zur Wiederaufnahme von Kontakten aufgerufen, um „Fehlkalkulationen zu vermeiden“. In getrennten Telefonaten mit den Außenministern beider Länder sowie mit dem pakistanischen Armeechef habe Rubio diese aufgefordert, die direkte Kommunikation wiederherzustellen, erklärte seine Sprecherin Tammy Bruce am Samstag. Beide Seiten müssten „Methoden zur Deeskalation“ finden.

In den Telefongesprächen habe Rubio zudem Hilfe der USA angeboten, um „konstruktive Gespräche zur Vermeidung künftiger Konflikte aufzunehmen“, sagte die Sprecherin.

Die pakistanische Luftverkehrsbehörde schloss am Samstag unterdessen den gesamten Luftraum über dem Land. Der Luftraum bleibe bis Sonntagmittag für sämtliche Flüge gesperrt, erklärte die Behörde. In der Nacht hatte Indien nach pakistanischen Angaben drei Luftwaffenstützpunkte in Pakistan angegriffen. Indien meldete am Morgen pakistanische Drohnenangriffe.

Die Spannungen zwischen den rivalisierenden Atommächten Pakistan und Indien hatten sich in den vergangenen Wochen verschärft, in den vergangenen Tagen führten beide Seite Angriffe auf das jeweilige Nachbarland. Auslöser war ein Anschlag auf indische Touristen im April, bei dem im indischen Teil Kaschmirs 26 Menschen erschossen wurden. (afp)

Indien und Pakistan signalisieren Bereitschaft zu Deeskalation

Indien und Pakistan haben sich am Samstag zu einer Deeskalation im Konflikt um die Himalaya-Region Kaschmir bereit erklärt. Der pakistanische Außenminister Ishaq Dar sagte am Samstag, sein Land würde eine Entspannung in Betracht ziehen, wenn Indien weitere Angriffe einstelle. Zuvor erklärte die indische Seite, auch sie würde Zurückhaltung üben, wenn Pakistan das ebenfalls tue. Die beiden Atommächte liefern sich seit Tagen Gefechte und werfen sich gegenseitig Angriffe mit Artillerie und Drohnen vor.

Der pakistanische Außenminister Dar erklärte ungeachtet des Angebots zur Deeskalation, im Falle weiterer Angriffe aus Indien werde eine Antwort folgen. Dar sagte dem pakistanischen Sender Geo News, er habe seine Botschaft auch an US-Außenminister Marco Rubio übermittelt, der ihn nach einem Gespräch mit indischen Vertretern kontaktiert habe. „Wir haben geantwortet, weil unsere Geduld am Ende ist. Wenn sie hier aufhören, werden auch wir darüber nachdenken, aufzuhören“, sagte der Minister.

Rubio telefonierte mit seinem indischen Kollegen S. Jaishankar und sagte ihm, dass beide Seiten Methoden zur Deeskalation und Wiederherstellung einer direkten Kommunikation finden müssten, um Fehlkalkulationen zu vermeiden, wie die Sprecherin seines Ministeriums, Tammy Bruce, am Samstag mitteilte. Der Minister habe die Unterstützung der USA angeboten, um produktive Diskussionen zu ermöglichen.

Die indische Armeevertreterin Sofiya Qureshi sagte auf einer Pressekonferenz in Neu-Delhi, Pakistan habe Gesundheitseinrichtungen und Schulen auf drei Luftwaffenstützpunkten im indisch kontrollierten Kaschmir angegriffen. „Auf die pakistanischen Aktionen haben wir eine angemessene Antwort gegeben“, sagte sie.

Die Offizierin Vyomika Singh, die ebenfalls an der Pressekonferenz teilnahm, sagte, Indien sei zu einer „Nicht-Eskalation“ verpflichtet, sofern Pakistan dies erwidere. Allerdings seien pakistanische Bodentruppen beobachtet worden, die sich in Richtung vorgelagerter Gebiete bewegten, was auf eine offensive Absicht zur weiteren Eskalation der Situation hinweise. „Die indischen Streitkräfte befinden sich weiterhin in einem hohen Maß der Einsatzbereitschaft“, fügte sie hinzu. (ap)

Pakistan verstärkt Truppen an der Grenze

Pakistan verstärkt nach Angaben des indischen Militärs seine Truppen entlang der gemeinsamen Grenze. Es sei beobachtet worden, dass die pakistanische Armee ihre Truppen in vorgelagerte Gebiete verlege, was „auf eine offensive Absicht hindeutet, die Situation weiter zu eskalieren“, sagt eine Sprecherin des indischen Militärs vor der Presse.

„Die indischen Streitkräfte befinden sich weiterhin in hoher Einsatzbereitschaft“, fügt sie hinzu. „Sie bekräftigen ihre Verpflichtung zur Nichteskalation, sofern dies vom pakistanischen Militär erwidert wird.“ (rtr)

Indien fliegt Angriffe auf Militäranlagen in Pakistan

Indiens Militär hat im verschärften Konflikt mit Pakistan Angriffe auf mehrere Militäranlagen geflogen und dies als Reaktion auf mehrere Attacken aus dem Nachbarland begründet. Bei den gezielten Angriffen seien Präzisionswaffen aus indischen Kampfjets abgefeuert worden, sagte eine Armeesprecherin in Neu-Delhi. Bei den Zielen habe es sich unter anderem um Kommando- und Kontrollzentren, Radaranlagen und Waffenlager gehandelt. Die indische Seite machte keine Angaben zum Ausmaß möglicher Schäden.

Indiens Militär bestätigte damit zuvor gemachte Angaben der pakistanischen Regierung, wonach es indische Raketenangriffe gegeben habe. Islamabad hatte in der Nacht mitgeteilt, es seien Attacken auf drei Militärbasen in der Provinz Punjab abgewehrt worden, ohne dass es Schäden gegeben habe. Daraufhin habe das eigene Militär die „Operation Bunjan“ gegen Indien begonnen. Pakistanischen Staatsmedien zufolge wurden dabei mehrere Militärziele getroffen und zerstört. Die Angaben beider Länder ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Indiens Militär reagierte nach eigenen Angaben mit den jüngsten Luftangriffen auf pakistanische Militäraktionen in den vergangenen Nächten entlang der westlichen Grenze, bei denen unterem Drohnen und Artilleriegeschütze eingesetzt worden seien. Es warf Pakistan vor, neben Militäranlagen auf indischem Boden auch zivile Bereiche ins Visier genommen zu haben. (dpa)

Laut indischer Polizei fünf Tote nach pakistanischen Angriffen

Der Konflikt zwischen Indien und Pakistan ist eskaliert. Indien hat Ziele in Pakistan angegriffen und spricht von Angriffen auf terroristische Infrastruktur. Nach einem Anschlag im indischen Teil der zwischen beiden Seiten umstrittenen Himalaya-Region Kaschmir am 22. April hatten sich die Spannungen zwischen den beiden Atommächten verschärft. Indien macht muslimische Extremisten mit Verbindungen nach Pakistan verantwortlich. Pakistan bestreitet eine Verwicklung. Es folgen wichtige Entwicklungen:

Die Polizei im indisch kontrollierten Kaschmir hat den Tod von fünf Menschen in der indischen Region Jammu nach Angriffen aus Pakistan gemeldet. (rtr)

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1 Kommentar

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  • Und alles nur, weil das britische Weltreich damals das riesige Land aufgeteilt hat, anstatt es in einer Union zu gestalten, wie es nach dem Vorbild der EU möglich gewesen wäre.