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was macht eigentlich... Katja Steffel?

Das Gesicht des Debakels

Sie bittet, dass man sie in den nächsten Tage in Ruhe lässt. Es war auch ein langer Wahlkampf. Am Sonntag war Katja Steffel (Foto: Borrs) ihrem Gatten, wie sie es sich zur treuen Pflicht gemacht hatte, keinen Augenblick von der Seite gewichen. Zum Wahlausgang befragt, sagte sie nur: „Ich hätte mir natürlich ein anderes Ergebnis gewünscht“, und hauchte anschließend – ihre Rolle als heterosexuelles Beiwerk bis zum Letzten erfüllend – ihrem Gatten einen Kuss auf die Lippen.

Aber er geriet eisig, und damit wurde sie zum Gesicht des CDU-Wahldebakels so, wie sie in den vergangenen Monaten das Gesicht des CDU-Wahlkampfs abgeben musste. Kleine Augen in einem teigigen Gesicht, die Unterlippe schmollend nach vorne gedrückt, so verließ nicht nur Katja Steffel die Wahlparty, sondern auch manch Konservativer gestern die Vorstandssitzung der Berliner CDU.

Katja bleibe natürlich Steffels First Lady und werde ihm weiterhin zur Seite stehen, sagte gestern eine CDU-Sprecherin. Wo sich Katja Steffel allerdings zurzeit aufhält, ob am Tegernsee oder in Frohnau, wurde nicht bekannt. „Dies wird ein ruhigeres Jahr“, hatte ihr der Gatte noch am Silvesterabend zugeprostet. Das Versprechen kann er nun erfüllen. Herr und Frau Steffel (35 und 34) werden wieder tun, was sie so lange vermisst haben: den Abend mit einem guten Glas Rotwein verbringen zu Musik von Reinhard Mey – ohne Bodyguards, ohne Anrufe. Außer vielleicht dem von Klaus Landowsky.

JÖRN KABISCH

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