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+++ Corona News vom 28.6. +++Freie Tests im Freistaat

Beim Spendenmarathon für die Corona-Bekämpfung wurden über 6 Milliarden Euro zugesagt. Und: In Bayern soll sich künftig jeder auf das Virus testen lassen können.

Spendenmarathon und Konzert gegen Corona. Auch mit Miley Cyrus (hier im Bild) Foto: Getty Images for Global Citizen/dpa

Geberkonferenz sammelt 6,15 Milliarden Euro

Bei einem internationalen Spendenmarathon zur Bekämpfung der Corona-Pandemie sind neue Hilfszusagen in Höhe von 6,15 Milliarden Euro zusammengekommen. Mit dem Geld sollen Impfstoffe und Behandlungen gegen Covid-19 finanziert werden, wie die Nichtregierungsorganisation Global Citizen am Samstagabend in Berlin mitteilte. Deutschland sagte weitere 383 Millionen Euro zu. Insgesamt beteiligten sich 40 Regierungen weltweit. Die Geberkonferenz unter dem Motto „Global Goal – Unite for Our Future“ wurde von der EU-Kommission und Global Citizen veranstaltet.

Weitere Großspenden kamen unter anderen von der EU-Kommission, aus den USA und aus Kanada. Insgesamt wurden 1,34 Milliarden Euro an Barmitteln und 4,81 Milliarden Euro in Krediten und Garantien gesammelt. Ziel sei es, Tests, Behandlungen und Impfstoffe gegen Covid-19 allen Menschen auf der Welt zugänglich zu machen, erklärte Global Citizen. Es müsse sichergestellt werden, dass die am stärksten gefährdeten und benachteiligten Bevölkerungsgruppen weltweit vor den Auswirkungen der Pandemie geschützt würden und das globale Gesundheitssystem gestärkt werde.

EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen äußerte sich begeistert über die Höhe der Zusagen. Merkel betonte in einer Videobotschaft zu der Geberkonferenz: „Ich bin der festen Überzeugung: Impfstoffe, Tests und Medikamente müssen weltweit verfügbar, bezahlbar und zugänglich sein. Dieses Ziel müssen wir gemeinsam verfolgen.“ Dem Spendenmarathon schloss sich ein Online-Konzert mit Musikern aus aller Welt an. Unter anderen traten Shakira, Coldplay, Justin Bieber und Miley Cyrus auf. (epd)

Endlich wieder Staatsgäste!

Mit der estnischen Staatspräsidentin Kersti Kaljulaid (50) empfängt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Montag erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder einen Gast aus dem Ausland. Auch für Kaljulaid ist der Deutschland-Besuch ihre erste Auslandsreise seit Monaten. Dies zeige die „besondere Natur“ der bilateralen Beziehungen, sagte ihr außenpolitischer Berater Lauri Kuusing der Deutschen Presse-Agentur in Tallinn.

Kaljulaid wird zum Festakt zum 100-jährigen Bestehen der estnischen Botschaft in Berlin erwartet, bei dem Steinmeier eine Rede halten will. Danach wollen die beiden Staatsoberhäupter zu einem gemeinsamen Gespräch und Abendessen zusammentreffen. (dpa)

Bayern: Tests für alle!

In Bayern soll sich künftig jeder auf das Corona-Virus testen lassen können – ganz unabhängig davon, ob er Symptome hat. Die Tests sollen „massiv“ ausgeweitet werden, wie Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Sonntag in München erklärte. Sie kündigte eine „Corona-Testoffensive“ an: „Allen Bürgerinnen und Bürgern Bayerns wird deshalb zeitnah angeboten, sich bei einem niedergelassenen Vertragsarzt auch ohne Symptome testen zu lassen.“ Die Kosten will der Freistaat übernehmen.

Generell gilt: Im Kampf gegen das Virus sind inzwischen in ganz Deutschland Tests in vielen Fällen auch ohne akute Krankheitsanzeichen möglich – besonders in sensiblen Bereichen wie Kliniken, Pflegeheimen, Schulen und Kitas. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte vor knapp drei Wochen eine Verordnung verkündet, die eine Reihe zusätzlicher Testmöglichkeiten auf Kassenkosten festlegt. Bis dahin gab es Tests auf Kassenkosten in der Regel nur bei Infektionsverdacht – also wenn man Symptome wie Fieber, Husten, Halsschmerzen oder Geruchs- und Geschmacksstörungen hatte.

Bayern ist aber das erste Bundesland, das künftig Tests für jedermann vorsieht. „Ein Eckpunkt unseres Bayerischen Testkonzepts ist, dass alle Personen, die auf eine Infektion auf SARS-CoV-2 getestet werden wollen, Gewissheit darüber erhalten sollen, ob sie sich infiziert haben“, betonte Huml. Die Kosten übernimmt nach Angaben ihres Ministeriums der Freistaat, sofern kein Anspruch auf Kostenerstattung durch eine andere Stelle wie eine Krankenkasse besteht. Es sei „ein ergänzendes Angebot, das vollständig aus staatlichen Mitteln getragen wird“, sagte ein Sprecher. (dpa)

Friedland: Zahl der Infizierten steigt auf 49

Die Zahl der positiv auf Corona getesteten Menschen im Grenzdurchgangslager Friedland im Landkreis Göttingen ist auf 49 gestiegen. Betroffen seien Flüchtlinge, Spätaussiedler und Mitarbeiter der Einrichtung, teilte eine Sprecherin der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen am Sonntag mit.

Allen Infizierten gehe es den Umständen entsprechend gut. Die positiv getesteten Bewohner werden separat von den anderen untergebracht. Am Dienstag sollten alle negativ getesteten Bewohner und Mitarbeiter und alle Neuankömmlinge nochmals getestet werden. (dpa)

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