taz Talk zu jüdisch-palästinensischem Aktivismus : Den Krieg zusammen durchstehen
Kann ein Dialog und jüdisch-palästinensischer Aktivismus in Israel überhaupt noch gelingen? Ein taz Talk mit Aktivist:innen der Graswurzelbewegung „Standing Together“.
Am 7. Oktober überfiel die Hamas israelische Kibbuzim, Städte und ein Musikfestival. Männer, Frauen und Kinder wurden auf grausame Art ermordet und entführt. Auf diesen Angriff folgte die Militäroffensive Israels im Gazastreifen, mit vielen Tausend Toten aus der Zivilbevölkerung.
Die Ereignisse des 7. Oktobers lösten in der israelischen Bevölkerung nicht nur Schock, Trauer und Sorge um die nach Gaza verschleppten Geiseln aus, sondern auch massive Kritik an der rechtsnationalen Regierung und den Sicherheitsbehörden: Wie konnte es zu einem Überfall diesen Ausmaßes kommen?
Für die Aktivist:innen von „Standing Together“ ist klar: Die Sicherheit der Menschen in Israel lässt sich nicht herstellen durch Krieg und Gewalt.
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Schon seit 2016 setzt die Graswurzelbewegung aus jüdischen und palästinensischen Aktivist:innen in Israel sich für Frieden und soziale Gerechtigkeit ein. In den Tagen seit dem 7. Oktober ist ihre Arbeit noch wichtiger geworden. Das Ziel muss Frieden sein, so ihre Überzeugung. Dieses Ziel kann man nur gemeinsam erreichen, nicht gegeneinander.
Dieser Tage scheint das Ziel ferner denn je. Linke Stimmen haben es in Israel schon lange schwer, in Zeiten des Krieges umso mehr. Die Spaltung der internationalen Linken zum Krieg zwischen Israel und der Hamas isoliert differenzierte Stimmen noch weiter.
„Sie ist Palästinenserin, ich bin jüdisch. Aber die einzige Heimat, die wir beide haben, ist die gleiche Heimat.“, sagte Standing-Together-Aktivist Alon-Lee Green kürzlich in der New York Times. Im taz Talk wollen wir ihm und Rula Daood darüber sprechen, wie Dialog und jüdisch-palästinensischer Aktivismus in Israel in diesen Tagen überhaupt noch gelingen kann, und warum er jetzt erst recht gebraucht wird.
Wir diskutieren mit:
🐾 Rula Daood und Alon-Lee Green sind Co-Direktor:innen von „Standing Together”.
Es moderiert:
🐾 Dinah Riese, sie ist Redakteurin im Inlandsressort der taz.
Die Podiumssprache ist Englisch. Der Talk fand am 05.12.23 in der taz Kantine in Berlin statt.
Der Besuch von „Standing Together" wurde ermöglicht von der Coalition for Pluralistic Public Discourse (CPPD).