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Erfolgsgeschichte der taz-Kicker geht weiter Panter FC im Höhenrausch

Die taz-Fußballmannschaft auf der Überholspur: ein Sieg folgt auf den nächsten.

Dramatik vorprogrammiert: Nach Rückstand konnten die Panter zuletzt ein 4:3 erzielen Foto: taz

Von LUKAS WALLRAFF

taz Info, 18.07.2023 | Am tiefsten Abgrund, in der schwersten Stunde, kurz vor dem Ende des deutschen Fußballs naht jetzt doch noch Rettung: der taz Panter FC.

Während die Männerteams des DFB bei einem Turnier nach dem anderen ausscheiden und die Frauen auch noch nicht in Topform sind, starten die Ki­cke­r*in­nen dieser Zeitung richtig durch.

Ersatz für Hansis müde Hasenfüße

Die lange viel Verlachten gewinnen plötzlich ein Spiel nach dem nächsten, erreichen ganz neue, bisher völlig unbekannte Sphären und empfehlen sich als Ersatz für Hansis müde Hasenfüße. „Eh, Moment, bevor ihr welche ins Nationalteam entsendet, reden wir aber nochmal über redaktionelle Verpflichtungen, ja?“ mahnt taz-Chefredakteurin Ulrike Winkelmann schon ganz streng.

Doch Cheftrainer Pascal Beucker und sein Team können sie beruhigen: Der Spaß beginnt auch für die taz-FußballerInnen wie für alle anderen Arbeitskräfte immer erst am Feierabend.

Selbstverständlich komplett ehrenamtlich machen die Panter dabei vor, wie es einem kleinen linksliberaldiversen Hühnerhaufen mit viel Geduld und Einsatz doch gelingen kann, aus einer winzigen Nische in die höchsten Anstoßkreise vorzudringen.

Zusammenspiel aller Ressorts verläuft reibungslos

Und zwar durch ein reibungsloses Zusammenspiel aller Ressorts und Abteilungen, die beim Panter FC so harmonisch zueinanderfinden wie sonst höchstens in der taz Kantine, die auch schon mehrere Spieler abgestellt hat.

Erfreulicherweise scheinen die Ressortleitungen der taz bei Einstellungsgesprächen inzwischen endlich auf Fußballvorkenntnisse zu achten. Die Zahl der jungen Panter-Neuzugänge hat jedenfalls deutlich zugenommen, was sich spürbar positiv auf das Punktekonto auswirkt.

Nach fünf entbehrungsreichen Jahren, in denen das Fußballteam der taz wie die Auflage der Zeitung im Keller der Zweiten Medienliga herumdümpelte, schlottern den Gegnern jetzt schon beim Anblick der Panter regelmäßig Knie und Zähne.

Zahl der Ultras nimmt stetig zu

Grund ist das riesige „taz Ultras“-Banner, das seit Neuestem Ehrfurcht gebietend in Knallrot bei den Spielen die Seitenlinie schmückt. Es sorgt für neues Selbstbewusstsein und treibt zu Höchstleistungen an, auch wenn niemand dahinter steht.

Doch die Zahl der Ultras nimmt stetig zu. Offenbar ist Erfolg auch für linksliberaldiverse Fußballfans am Ende doch anziehender als noch so rekordreiche und galgenhumorig zelebrierte Niederlagenserien, die auf die Dauer nur Ma­so­chis­t*in­nen aushalten.

Die Panter, die mit 0 Punkten und 15:112 Toren in der ersten Saison begannen, liegen inzwischen mit aufstrebender Tendenz im gesicherten Mittelfeld der Medienliga, kürzlich wurde 5:1 gegen die Correctiv-Rechercheprofis und 5:0 gegen RTL gewonnen. Nichts scheint mehr unmöglich. Das sollte doch der ganzen taz Mut machen!

Aber keine Sorge, auch die traditio­nalistischen Misserfolgsfans kommen noch auf ihre Kosten: Auf den durchaus möglichen Turniersieg beim Interkulturcup in Berlin verzichteten die Panter generös bereits im Halbfinale durch ein sehenswertes Eigentor in der Nachspielzeit.