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12.04.2020 , 17:57 Uhr
Das passt ganz wunderbar zur derzeitigen Situation der Auszubildenden in der Pflege. Es ist natürlich selbstverständlich, dass sie in dieser Krise voll mitarbeiten. Und auch schon vor Corona funktionierte so manche Station im Krankenhaus oder Altersheim nur, weil genug Schüler arbeiteten. Anleitung? Lächerlich - sie haben in erster Linie zu arbeiten und zu funktionieren. Die Erfahrungen, die Pflegekräfte in der Ausbildung machen, reicht für viele, gleich nach Beendigung umzusatteln. Im Moment steht es allerdings in den Sternen, wann, ob und wie sie ihre Ausbildung abschließen können. Es gibt dazu von Politik und Verantwortlichen keine Aussage. Reguläre praktische Prüfungen können in absehbarer Zeit nicht stattfinden. Es gibt keinen Sicherheitsabstand in der Pflege. Für Pflegeschulen ist außerdem digitaler Unterricht ein Fremdwort, Prüfungsvorbereitungen finden nicht statt. Wer zurzeit unter erschwerten, überfordernden Bedingungen arbeitet kann nicht lernen - also keine fairen Prüfungen. Die anscheinend beste Lösung (nicht für die Schüler): einfach Ausbildung um ein halbes Jahr verlängern? Dann wissen heutige Schüler sofort, wieweit es um die Wertschätzung der Pflege wirklich bestellt ist. Es läuft eine Petition "Pflegeschüler: Opfer der Coronakrise? Prüfung ersetzen durch Vornoten" bei change.org. Wenn die Schüler jetzt nicht die Chance bekommen, anständig ihre Ausbildung zu beenden, wird der Pflegenotstand nicht besser werden. Dann begreift der Pflegenachwuchs endgültig die wahre Wertschätzung ihres Berufes. Müssen wir eben mehr Pflegekräfte aus dem Ausland abwerben, die in ihren Ländern aber auch gebraucht werden. Macht nix - Hauptsache es kann gedröhnt werden, dass doch unser Gesundheitssystem gar nicht so schlecht ist. Was schert uns das Gesundheitssystem woanders? Was scheren uns paar dumme Pflegeschüler?
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