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08.01.2020 , 22:34 Uhr
Ich bin examinierte Krankenschwester und habe durchgängig von 1972 bis 2002 in diesem Beruf gearbeitet. Ich sehe die Situation ganz anders. Niemand, der ein gutes Abitur "baut", wird auf Dauer in der Pflege bleiben. Aktuell war ich bis gestern selbst stationär in einem Krankenhaus. Ich habe dort mit einigen Kollegen und Schülern gesprochen, niemand wird in der Pflege bleiben. Eine Schülerin erhofft sich über die Pflegeausbildung Zugang zum Studium der Medizin. Zwei AIPler waren aus der Pflege und haben die Ausbildung als Sprungbrett genutzt. Meiner Meinung nach wird nur derjenige, der weg vom Bett will, akademische Zusatzqualifikationen erwerben wollen. Wer als Abiturient die Wahl hat, in einem anderen Beruf mehr Geld zu verdienen, wird einen Teufel tun, in die Pflege zu gehen. Es wird Nachwuchskräfte abschrecken, denn diejenigen mit Realschulabschluss werden diesen Beruf nicht mehr erlernen können. Genauso ist es doch heute schon in der Altenpflege. Es gab genügend Schüler, die den Beruf erlernen wollten - ja Hauptschüler - seit Anhebung der Zugangsvoraussetzungen gibt es nicht mehr genug. Es wird noch weniger geben, die generalistische Pflegeausbildung wird alle eher in die Krankenpflege drängen, aber niemals in die Altenpflege. Diese wird auf der Strecke bleiben. Ein Altenpfleger muss nicht unbedingt ein Abitur haben, sondern Verständnis und Gefühl für die alten Menschen. Die Pflege als solches ist in einem Heim gar nicht so sehr relevant, jemanden waschen und anziehen kann auch der Hauptschüler. Es wäre besser, innerhalb des Berufes zu differenzieren, leitende Pflegekräfte nur mit - von mir aus auch gern mit akademischen Zusatzqualifikationen - einzusetzen. Die Pflege hat Macht, stimmt. Aus dem Grunde wehren sich die Kollegen gegen eine Pflegekammer, denn auch ich meine, dass diese nicht nötig ist. Mit einer Pflegekammer werden wir meiner Meinung nach nur noch weniger Pflegekräfte hervor bringen. Dies ist meine persönliche Meinung dazu.
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