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20.08.2019 , 19:05 Uhr
Ich leide an ALS. Volles Programm. Gelähmt im Rollstuhl und seit 4 Jahren beatmet. Bin komplett auf Hilfe angewiesen, betreut von meiner Frau und einem Intensivpflegedienst 23 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Jens Spahn (und allen Gesetzgutfindern) würde ich gerne vorschlagen, er solle sich einmal in meine Lage versetzen: Gestraft zu sein mit ALS, gerne auch länger als auf eine Eiskübellänge. Dann stelle er sich vor, aus seiner vertrauten Umgebung herausgerissen und in ein Pflegeheim zwangsumgesiedelt zu werden. Ohne das, was ihm am wichtigsten ist, ohne seine Lieben. Und gewiss mit schlechterer Pflege, wenn eine Pflegekraft dann wieder für 4 Schwerstpflegebedürftige zuständig ist. Apropos, er solle sich mal überlegen, warum eigentlich die besten Intensivpflegekräfte den Krankenhäusern und Pflegeheimen mehr und mehr den Rücken kehren? Warum sie lieber in die 1 zu 1-Pflege bei Pflegediensten gehen, Gehaltseinbußen eingeschlossen? Ob Jens Spahn dazu eine Idee hat? Glaubt er wirklich, die kommen alle wieder zurück, wenn Pflegedienste erfolgreich 'bekämpft' sind? Zitat meiner Pflegerin: „Dann lieber Ikea!“ Jens Spahn macht auf mich den Eindruck des absoluten Strebers, der auch über Leichen geht. Und so hart das jetzt auch klingen mag, ich meine es genau so, wie es geschrieben ist. Einfach mal mit Beatmungspatienten reden, die heute daheim gepflegt werden, einfach mal fragen: „Würdest du ins Heim gehen?“ Man würden staunen, oder auch nicht, wie viele lieber tot wären. Ich würde antworten: „Seien Sie heute schon ganz herzlich eingeladen zum fröhlichen Stecker ziehen an dem Tag, wenn Jens Spahn mich aus meinem Zuhause raus schmeißt. Ins Heim geh ich nicht!
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