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30.10.2018 , 13:47 Uhr
Verdrehte Zahlen
O.g. Presse-Meldung erhielt die zweifelhafte Auszeichnung als „Unstatistik des Monats: „Erfolgreiche“ Gesichtserkennung - mit Hunderttausenden Fehlalarmen“
Auszug aus dem Universitäts-Blog www.unstatistik.de
„Die Deutsche Bahn berichtet, dass rund 11,9 Millionen Menschen täglich mit der Bahn reisen. Der Abschlussbericht der Studie gibt an, es gäbe derzeit etwa 600 Verdächtige, die als islamistische Gefährder eingestuft werden, welche das System erkennen sollte. Um die Rechnung einfach zu machen, nehmen wir an, dass sich davon täglich 100 an Bahnhöfen aufhalten (etwa der gleiche Anteil wie bei der Normalbevölkerung). Von den 100 Verdächtigen erwarten wir, dass etwa 80 (80%) erkannt werden, und von den rund 11,9 Millionen anderen Menschen werden täglich nochmals etwa 11.900 (0,1%) fälschlicherweise als gesuchte Person eingestuft. Das heißt, die Wahrscheinlichkeit, dass jemand eine gesuchte Person ist wenn die Kamera Alarm schlägt, ist etwa 80/11.980, also rund 7 in 1.000, oder 0,7%. In anderen Worten, etwa 99,3% der Einschätzungen des Systems sind falsch. Monatlich mehr als 350.000 unnötige Personenkontrollen durch Fehlalarme Jedem Alarm solle ein Einsatz der Polizei zur Abklärung folgen. Da eine flächendeckende Überwachung an Bahnhöfen jedoch 11.900 falsche Alarme pro Tag erwarten ließe, müssten jeden Monat über 350.000 Personen unnötigerweise kontrolliert werden. Das wäre nicht nur enorm aufwändig und teuer, unsere Bahnhöfe würden auch bald wie die Kontrollen an Flughäfen aussehen.“
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