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01.06.2021 , 20:20 Uhr
Als Anmerkung: Im Osten ist das demokratisch gewählte und international anerkannte libysche Parlament maßgebend und nicht der Oberbefehlshaber der Libyschen Nationalarmee, Haftar, der allerdings vom Parlament beauftragt wurde, eine neue Nationalarmee aufzubauen. Der Westen unterstützt dagegen die Moslembrüder, die im Westen des Landes ihr Unwesen treiben, unterstützt von der Türkei. Bereits vor zehn Monaten erschien dieser Artikel zu den Kani-Brüdern: www.freitag.de/aut...raeber-von-tarhuna
zum Beitrag31.05.2020 , 19:17 Uhr
Die LNA hat damit aber nichts zu tun, anders als es Ihr Artikel nahelegt. Die Stadt Tawerga steht unter Kontrolle der ‚Einheitsregierung‘ unter Sarradsch (Tripolis). Die Internationale Organisation für Migration (IOM) bedauerte die Tötung der Migranten und stellte fest: „Die Tragödie ereignete sich in einem Lager von Schleppern in Mizda ... Dieses sinnlose Verbrechen ist eine schlimme Erinnerung an die Schrecken, die Migranten durch Schleuser und Menschenhändler in Libyen erdulden müssen,“ so der libysche IOM-Missionschef Federico Soda. Die Brutalität in den Migrantenlagern, die unter der Kontrolle der ‚Einheitsregierung‘ stehen, nimmt immer unfassbare Ausmaße an. Hierzu ein Bericht der US-Regierung aus dem letzten Jahr: + Die US-Regierung veröffentlichte 2019 einen vernichtenden Bericht über die Arbeit der ‚Einheitsregierung‘ in Tripolis. Unter anderem heißt es darin, dass die Gerichte nicht mehr funktionsfähig sind, dass die von Milizen ausgeführte Gewalt, zivile Unruhen und Gesetzlosigkeit weiter zunehmen, nicht legitimiert Gruppen, die auch Menschenrechtsverletzungen begingen, darunter Morde, das Sicherheitsvakuum füllten. Kriminelle Netzwerke, Milizen und Regierungsbeamte sowie Privatleute würden Migranten, Flüchtlinge und Asylsuchende sexuell und arbeitsmäßig ausbeuten. Und: „Die endemische Korruption der Regierung und der Einfluss von Milizen auf Regierungsministerien trugen dazu bei, dass die ‚Einheitsregierung‘ nicht in der Lage war, wirksam gegen den Menschenhandel vorzugehen.“ www.state.gov/repo...tKE3u5mBdl.twitter
zum Beitrag13.05.2020 , 22:32 Uhr
Die Gemengelage in Libyen ist kompliziert. Tatsächlich ist dort gerade die Türkei militärisch sehr aktiv und unterstützt wie z.B. Deutschland und Italien die Einheitsregierung. Die Türkei macht nicht nur "Bombengeschäfte", sondern transferiert auch dank der Zusammenarbeit türkischer und libyscher Moslembrüder das libysche Vermögen auf türkische Banken. Natürlich geht es auch sehr ums Öl. Hier ein Artikel über die dt. Firma Wintershall: www.freitag.de/aut...nzern-im-zwielicht Inzwischen sind übrigens alle Ölfelder von den libyschen Stämmen gesperrt, es wird kein Erdöl mehr gefördert, eben damit die 'Einheitsregierung' von Sarradsch keine türkischen Waffen und keine syrischen Söldner mehr bezahlen kann: www.freitag.de/aut...leiben-geschlossen
zum Beitrag23.04.2020 , 20:02 Uhr
Richtigstellung zur Libyschen Nationalarmee: Das 2014 demokratisch gewählte Parlamant, das anschließend von den LIFG-Dschihadisten mit Gewalt aus Tripolis nach Bengasi vertrieben wurde, hat Haftar beauftragt, wieder eine Armee aufzustellen um gegen die Islamisten, die das Wahlergebnis nicht anerkennen wollten, vorzugehen und Tripolis zurückzuerobern. So gut wie alle libyschen Stämme haben sich hinter das Parlament und die LNA gestellt. Hafter wurde ebenfalls vom Parlament, das eine Regierung berufen hat, die in Tobruk sitzt, zum Oberbefehlshaber ernannt. Der Befehl für die Rückeroberung von Tripolis geht vom Parlament aus. Es geht nicht darum, dass Haftar die Macht an sich reißt, sondern dass das Land in die Lage versetzt wird, demokratische Wahlen abzuhalten. Und das geht nur, wenn die Milizen entwaffnet werden.
zum Beitrag18.07.2019 , 15:22 Uhr
Es muss natürlich heißen, Libyen ist auf Platz 108 abgerutscht. Noch eine Bemerkung: Was mit den Migranten in Libyen passiert, ist unerträglich. Zweifellos. Nur: Um die leidende libysche Bevölkerung kümmert sich niemand, das findet niemand erwähnensert. Warum nur? Weil dieses Leid 2011 durch den Westen verursacht wurde? Inzwischen wollen laut Umfragen auch ein Drittel der Libyer ihr Land verlassen.
zum Beitrag18.07.2019 , 15:01 Uhr
Was soll denn jetzt schon wieder dieses Gaddafi-Bashing? Zwischenzeitlich ist doch hinreichend bekannt, dass der Krieg gegen Libyen und der Sturz Gaddafis propagandistisch von Lügen vorbereitet und beglietet war. Es zeigt der jährliche UN-Index für die menschliche Entwicklung, in dem 169 Länder nach Kriterien wie Lebenserwartung, Zugang zu Bildung und zur medizinischen Versorgung bewertet werden, den Niedergang Libyens seit 2011. Bis zum Nato-Krieg 2011 lag Libyen auf Platz 56 und somit im obersten Drittel aller Länder. Es hatte die längste Lebenserwartung und die niedrigste Kindersterblichkeitsrate auf dem afrikanischen Kontinent vorzuweisen.
Seither ist Libyen durch die schlechte Sicherheitslage und den Zusammenbruch der Infrastruktur fast in das untere Drittel abgerutscht und liegt nun auf Platz 1084. So schlecht kann Gaddafi also gar nicht gewesen sein. Und für die Entwicklung des afrikanischen Kontinents hat er mehr getan als ganz Europa zusammen - auch finanziell.
zum Beitrag12.07.2018 , 20:00 Uhr
Moskau bestand imer auf der Feststellung, zu allen Seiten - insbesondere zu Haftar und Sarradsch - gute Kontakte zu halten. Wieso erscheint Libyen in Bezug auf Russland wie ein déjà vu? Mir ist nicht bekannt, dass Russland in Libyen einen Militärstützpunkt unterhält oder dessen Militär "von der international anerkannten Regierung" Sarradschs in Tripolis zur Unterstützung ins Land gerufen worden wäre. Heftar gilt, der bis zum Frühjahr 2011 in den USA in der Nähe von Langley (CIA-Hauptquartier) seinen Wohnsitz hatte, als Mann der CIA. Was Libyen tatsächlich mit Syrien gemeinsam hat: Dass jeder ausländische Staat meint, da mitmischen zu können. Und man kann nur hoffen, dass es Libyen gelingt, seine Souveränität bald zurückzuerlangen.
zum Beitrag29.01.2018 , 11:59 Uhr
Leider bezieht sich kein einziger Kommentar auf die Zukunftsaussichten der Region mit einem Kurdenstaat unter US-amerikanischer Protektion und damit um die Entstehung eines neuen Nahostproblems.
zum Beitrag28.01.2018 , 20:10 Uhr
Es ist schrecklich, dass deutsche Panzer gegen Kurden rollen, eingesetzt von der türkischen Regierung in Syrien.
Aber was ich nicht wirklich begreife: Wieso haben es die Kurden zugelassen, dass auf ihrem Gebiet US-amerikanische Militärstützpunkte entstehen? Und wieso hat sich darüber niemand entrüstet?
Die Kurden wurden als neue US-Partner aufgerüstet. Karin Leukefeld schreibt: „Das russische Verteidigungsministerium erklärte dazu laut Sputnik News vom 20. Januar lapidar: »Die unkontrollierte Lieferung moderner Waffen an proamerikanische Kräfte in Nordsyrien durch das Pentagon, darunter nach vorliegenden Informationen auch schultergestützte Boden-Luft-Raketensysteme, trug zur raschen Eskalation in der Region bei und führte zu dem Spezialeinsatz der türkischen Truppen.« Das türkische Außenministerium wiederum gab an, das Eindringen in den Luftraum über Afrin werde mit Russland und Iran abgesprochen.“
Wie sich inzwischen herumgesprochen haben dürfte, haben die USA kein Interesse, wirklich demokratische oder gar sozialistische Bewegungen zu unterstützen. Stimmt dagegen die Theorie, dass den USA daran gelegen ist, die gesamte Region durch Krieg zu destabilisieren, dann ist ihr dies mit der militärischen Aufrüstung der PYD und der ihr angebotenen militärischen Partnerschaft gelungen.
Man stelle sich einmal die Folgen der Gründung eines unabhängigen kurdischen Staates vor: Es wäre ein Staat, der umgeben von feindlichen Nationen (arabisch und türkisch) nur mit dem Schutz der USA existieren kann. Man stelle sich weiter vor, die USA benutzten den kurdischen Staat als Stützpunkt bei ihrem Aufmarsch gegen den Iran, auch um die Verbindungen zwischen Iran, Iraks und Syrien zu kappen. Ein neues Nahostproblem!
So sehr ich den Kurden Autonomie wünsche, kann es nichts Gutes bedeuten, wenn dies mit der Abhängigkeit von den USA und Erfüllung deren geostrategischer Wünsche erkauft wird. Wirkliche Autonomie kann nur im Einklang mit den Nachbarstaaten erreicht werden.
zum Beitrag07.12.2017 , 20:04 Uhr
Fast die gleichen Zustände herrschen übrigens inzwischen in Süditalien. Auch dort bieten sich morgens junge schwarze Männer an den Einfahrtsstraßen der Ortschaften als Tagelöhner an. Man kann hinfahren und für 20 Euro einen für den Tag mitnehmen.
Sie schreiben: "Über mehrere Kilometer erstrecken sich entlang weißer Sandstrände Einfamilienhäuser und Hütten, in denen die Hauptstädter in besseren Zeiten die Wochenenden verbrachten." Wieso schreiben Sie nicht, dass diese "besseren Zeiten" die Zeiten unter Gaddafi waren?
Warum werden Sicherheitskräfte zu Gaddafis Zeiten abwertend als "Schergen" bezeichnet? Heute wäre man froh, wenn diese "Schergen" die Bevölkerung schützen würden vor islamistischen Milizen und vor neokolonialer militärischer Intervention durch vor allem Frankreich, Italien und USA.
zum Beitrag